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Kriegsschiff und Ölplattform attackiert: Ukraine meldet erfolgreiche Drohnenangriffe im Kaspischen Meer
Acht Tote in Hafenstadt Odessa durch russische Raketen + Rubio sieht noch langen Weg zu Friedensabkommen zwischen Russland und Ukraine + Merz lobt EU-Deal zur Finanzierung + Der Newsblog.
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Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Ukraine meldet erfolgreiche Angriffe im Kaspischen Meer
Das ukrainische Militär hat nach eigener Darstellung ein russisches Kriegsschiff im Kaspischen Meer mit Drohnen angegriffen und beschädigt. Das Schiff „Ochotnik“ (Jäger) habe sich auf einer Patrouillenfahrt in der Nähe einer Öl- und Gasförderplattform befunden, teilte der Generalstab in Kiew auf Telegram mit. Zudem sei eine Ölbohrplattform getroffen worden.
Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Von russischer Seite gab es dazu keine Angaben. Das Kaspische Meer ist gut 1.800 Kilometer von der ukrainischen Küste entfernt. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bereits Kampfdrohnen mit einer Reichweite von über 2000 Kilometern entwickelt. (dpa)
Selenskyj: Lage in Region Odessa nach Angriffen schwierig
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Lage in der südlichen Hafenregion Odessa als schwierig. Russland verstärke seine Angriffe, um der Ukraine den Zugang zum Schwarzen Meer zu blockieren, sagt er. (Reuters)
Ukraine und Portugal vereinbaren Co-Produktion von Seedrohnen
Die Ukraine und Portugal wollen künftig gemeinsam ukrainische Seedrohnen herstellen. „Wir haben bewiesen, dass unsere USV (unbemannte Überwasserfahrzeuge) hervorragend gegen russische Kriegsschiffe und U-Boote funktionieren“, schreibt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Oleksandr Kamyschin, auf der Plattform X. „Jetzt werden sie Portugal helfen, Europa vom Meer aus zu verteidigen.“ (Reuters)
Russischer Angriff trifft offenbar Hafenanlagen am Schwarzen Meer
Bei einem russischen Angriff sind nach ukrainischen Angaben Reservoirs im Hafen Piwdennyj am Schwarzen Meer getroffen worden. Dies teilt der stellvertretende Ministerpräsident Oleksij Kuleba mit. Die russischen Truppen zielten absichtlich auf zivile Logistikrouten in der Region Odessa, erklärt er auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Am Freitag waren bei einem Raketenangriff dort acht Menschen getötet worden. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor. (Reuters)
Kreml-Berater Dmitrijew reist zu neuen Ukraine-Verhandlungen nach Miami
Russland wird bei den neuen Ukraine-Verhandlungen im US-Bundesstaat Florida von dem Kreml-Berater Kirill Dmitrijew vertreten. „Auf dem Weg nach Miami“, schrieb Dmitrijew am Samstag im Onlinedienst X und fügte ein Tauben-Emoji hinzu. Er hängte zudem ein Video an, das durch Wolken brechende Sonnenstrahlen über einem Strand mit Palmen zeigt.„Während die Kriegstreiber unermüdlich daran arbeiten, den US-Friedensplan für die Ukraine zu untergraben, erinnerte ich mich an dieses Video von meinem vorherigen Besuch - Licht, das durch Gewitterwolken bricht“, schrieb Dmitrijew dazu.
Am Freitag waren in Miami bereits Vertreter der Ukraine sowie Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit dem US-Sondergesandten Steven Witkoff und dem Präsidentenberater Jared Kushner zusammengekommen. Direkte Gespräche zwischen der ukrainischen und der russischen Delegation werden allerdings nicht erwartet.
Moskau kritisiert die Beteiligung der Europäer an den Gesprächen und wirft den Verbündeten der Ukraine vor, nicht an einer Beendigung des Krieges interessiert zu sein und die Verhandlungen daher in die Länge zu ziehen. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte bei einer Pressekonferenz am Freitag eine Fortsetzung des Krieges angekündigt. (AFP)
Acht Tote in Hafenstadt Odessa durch russische Raketen
Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind in der Nacht mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Weitere 27 Menschen seien teils schwer verletzt worden, teilte der staatliche Zivilschutz auf Facebook mit. Bei dem Angriff auf eine Hafenanlage sei auch ein mit Passagieren besetzter Bus getroffen worden. Zudem seien Lastwagen und Autos auf einem Parkplatz in Brand geraten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.Erst am Donnerstag war in Odessa eine Frau bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Auto ums Leben gekommen. Ihre drei Kinder seien dabei schwer verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Oleh Kiper auf Telegram mit. (dpa)
Kanzler Friedrich Merz hat die auf dem EU-Gipfel gefundene Lösung zur Finanzierung der Ukraine mit 90 Milliarden Euro als „bessere Lösung“ bezeichnet. Die russischen Staatsvermögen in der EU seien dauerhaft eingefroren, sagte er am Freitagabend in der ARD. „Sie stehen Russland nicht mehr zur Verfügung und wir werden das Darlehen, das jetzt an die Ukraine gegeben wird, genau aus diesem Geld heraus refinanzieren“, fügte der Kanzler hinzu. „Ich muss Ihnen ehrlich sagen: Diese Lösung ist sogar besser als die, die ich vorgeschlagen habe.“ Sie sei einfacher, weil sie keine Haushaltsbeschlüsse in einzelnen Mitgliedstaaten erfordere und das russische Vermögen trotzdem für die Ukraine genutzt werden könne. Er sei sehr zufrieden. (Reuters)
Rubio sieht noch langen Weg zu Friedensabkommen
US-Außenminister Marco Rubio hat sich vor neuen Gesprächen in Miami über einen möglichen Frieden in der von Russland angegriffenen Ukraine verhalten geäußert. „Ich denke, wir haben Fortschritte gemacht, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, und natürlich kommt das Schwierigste immer am Schluss“, sagte Rubio bei einer Pressekonferenz in Washington. Er selbst werde am Samstag bei den Gesprächen in Florida vermutlich teilweise dabei sein.
Rubio beteuerte vor den Gesprächen mit Moskau an diesem Wochenende, weder die Ukraine noch den Aggressor Russland zu einer Lösung im Ukraine-Krieg zwingen zu wollen. „Es geht nicht darum, irgendjemandem ein Abkommen aufzuzwingen“, sagte er vor Journalisten. Stattdessen solle erörtert werden, was beide Kriegsparteien „bereit sind zu geben und ob sich diese beiden Punkte überschneiden“. Rubio betonte: „Es kann kein Friedensabkommen geben, wenn die Ukraine nicht zustimmt. Und natürlich kann es kein Friedensabkommen geben, wenn Russland nicht zustimmt.“ (dpa)
Außenminister Johann Wadephul erwartet, dass die USA bei den in Florida geplanten Gesprächen mit Russland über eine Friedenslösung für die Ukraine die europäischen Interessen berücksichtigen. „Nur so kommen wir zu einem Ergebnis, das für die Ukraine, aber auch für Europa belastbar sein kann“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Wadephul rechnet eher nicht damit, dass die am Wochenende geplanten Gespräche einen Durchbruch hin zu einem auch von Kanzler Friedrich Merz (CDU) verlangten Waffenstillstand bringen. „Ich habe gelernt, meine persönliche Hoffnung nicht zum Maßstab meiner Erwartungen zu machen, sondern nüchtern zu sehen und zu analysieren, wie Russland reagiert.“ Er fügte hinzu, wenn Russland klug sei, analysiere es die Entschlossenheit, die Europa in Brüssel gezeigt habe. (dpa)
Neuer Ukraine-Kredit dürfte Deutschland Milliarden kosten
Die Finanzierung des geplanten neuen Unterstützungspakets für die Ukraine wird die beteiligten EU-Staaten schätzungsweise etwa drei Milliarden Euro pro Jahr kosten - auf unabsehbare Zeit. Das sagte eine ranghohe EU-Beamtin in Brüssel.
Für Deutschland könnte das nach Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur langfristig jährliche Zusatzausgaben in Höhe von etwa 700 Millionen Euro bedeuten. Grund ist, dass sich der nationale Beitrag nach der Wirtschaftskraft richtet und Ungarn, Tschechien und die Slowakei herausgehandelt haben, dass sie sich nicht an der Finanzierung des neuen Unterstützungspakets beteiligen müssen. (dpa)
General: Russland lässt keinen Friedenswillen erkennen
Russland lässt nach Einschätzung des neuen Koordinators der deutschen Militärhilfe für die Ukraine, Joachim Kaschke, „keinerlei Willen zum Frieden erkennen“. Im Gegenteil würden die Angriffe intensiviert, „offensichtlich in der Hoffnung, noch Gebietsgewinne zu erreichen, die auch in den möglichen Verhandlungen eine Rolle spielen können“, sagte der Brigadegeneral im Bundeswehr-Format „Nachgefragt“.
Kaschke äußerte sich während seiner ersten Ukraine-Reise in der neuen Position zur Lage in dem Land. Sein Eindruck sei, dass die Menschen in der Ukraine sich zwar nichts so sehr wünschten wie den Frieden, aber nicht zu Maximalbedingungen, wie sie ihnen aufgezwungen werden sollen.
Er betonte, dass die militärische Kooperation mit der Ukraine auch Erkenntnisgewinn und Weiterentwicklung für die Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr bedeute. Es gehe dabei um die Teilhabe an Innovationen und das Wissen, wie sich Waffen und Militärtechnik im Krieg bewährten. Auch gehe es darum, wie Führungsprozesse und Gefechtsstände in der militärischen Praxis organisiert sein müssten. (dpa)
Trump drängt Kiew bei Friedensgesprächen zur Eile
Im Vorfeld neuer Gespräche zwischen Vertretern der USA und der Ukraine in Florida hat US-Präsident Donald Trump Kiew zu mehr Tempo bei den Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Krieges gedrängt. Die Verhandler kämen „der Sache näher, aber ich hoffe, die Ukraine bewegt sich schnell“, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten im Weißen Haus.
„Ich hoffe, die Ukraine bewegt sich schnell, weil Russland da ist“, fügte Trump hinzu. „Jedes Mal, wenn sie sich zu viel Zeit lassen, ändert Russland seine Meinung.“ Trumps früherer Sicherheitsberater John Bolton warnte Kiew unterdessen vor Zugeständnissen in den Gesprächen über ein Kriegsende. „Selbst wenn man sich jetzt auf einen Deal verständigt, würden die Russen in zwei, drei Jahren eben ein drittes Mal angreifen“, sagte Bolton dem „Spiegel“. (dpa)
Türkei meldet Absturz von mutmaßlich russischer Drohne
Im Nordwesten der Türkei ist nach Angaben der türkischen Regierung eine mutmaßliche russische Drohne abgestürzt. Bei dem am Freitag gefundenen unbemannten Flugobjekt handele es sich nach ersten Erkenntnissen um „eine Orlan-10 aus russischer Fabrikation, die für Aufklärungs- und Überwachungszwecke“ eingesetzt werde, erklärte das türkische Innenministerium. Die beschädigte Drohne wurde Behördenangaben zufolge nahe der Stadt Izmit rund 30 Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt gefunden.
Erst vor wenigen Tagen war türkischen Angaben zufolge eine Drohne abgeschossen worden, die sich vom Schwarzen Meer her dem türkischen Luftraum genähert hatte. Genauere Angaben zur Herkunft der Drohne wurden nicht bekannt. (AFP)
Putin: Ukrainer in Russland sollen Kiews Regierung mitwählen
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Beteiligung der in Russland lebenden Ukrainer an möglichen Wahlen im von ihm angegriffenen Nachbarland gefordert. „Die Obrigkeit in der Ukraine muss endlich legitim werden - und das ist ohne die Wahlen unmöglich“, sagte der Kremlchef in Moskau bei seiner Jahrespressekonferenz. Russland sei bereit, über eine teilweise Waffenruhe nachzudenken. Zugleich müsse aber auch das Stimmrecht der Ukrainer gewährleistet werden, die nach Russland geflohen seien. Putin bezifferte deren Zahl auf fünf bis zehn Millionen.
Putin verlangt seit dem vergangenen Jahr Neuwahlen in der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj besitze nach Ablauf seiner fünfjährigen Amtszeit im Mai 2024 keine Legitimität mehr, behauptet Putin, der sich seine inzwischen fünfte Amtszeit mit einer Verfassungsänderung in Russland sicherte. Die Forderung nach Neuwahlen in der Ukraine hatte US-Präsident Donald Trump zuletzt übernommen. (dpa)
Selenskyj: Russland würde nach Sieg über die Ukraine Polen angreifen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem russischen Angriff auf Polen im Fall eines Sieges Russlands über die Ukraine gewarnt. „Ohne unsere Unabhängigkeit wird Moskau unweigerlich nach Polen und tiefer nach Europa vordringen“, sagte Selenskyj am Freitag während seines Besuchs in Warschau bei einer Pressekonferenz mit seinem polnischen Kollegen Karol Nawrocki.
Selenskyj betonte vor diesem Hintergrund die Wichtigkeit der Einigkeit zwischen Kiew und Warschau. „Deshalb ist es wichtig, dass wir existieren, dass Sie existieren, dass die Ukraine und Polen existieren und dass wir zusammenstehen“, sagte der ukrainische Präsident. (dpa)
Merz schickt Unterhändler Sautter zu Ukraine-Gesprächen nach Florida
Russland soll Starlink für Kampfdrohnen einsetzen
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