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Moskaus Ölsektor stärker im Visier: Berlin und Paris schlagen neue Russland-Sanktionen vor
Russland vermint offenbar Wohngebiete in der Ukraine + Ukrainische Armee hat offenbar Boden gutgemacht + Medwedew wirft Finnland Kriegsvorbereitung vor + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Berlin und Paris schlagen neue Russland-Sanktionen vor
Deutschland setzt sich gemeinsam mit Frankreich für schlagkräftige neue EU-Sanktionen gegen Russland ein. Wie aus einem an andere EU-Staaten übermittelten Positionspapier hervorgeht, werben Berlin und Paris unter anderem für ein noch entschlosseneres Vorgehen gegen den russischen Energiesektor. Dieser sei die wichtigste Finanzierungsquelle für den Kriegshaushalt von Kremlchef Wladimir Putin, heißt es zur Begründung in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Text.
Darin wird dafür plädiert, weitere Ölkonzerne wie Lukoil und Serviceunternehmen aus der Ölbranche ins Visier zu nehmen. Dies könnten auch Akteure sein, die für den Export russischen Öls in die EU verantwortlich sind, oder Unternehmen, die mit russischem Öl handeln. Vorstellbar ist demnach auch, den Mechanismus der Preisobergrenze für russisches Öl auf europäische Unternehmen auszuweiten, die zwischen Drittländern raffinierte Produkte aus russischem Rohöl transportieren.
Bislang werden nur Unternehmen Sanktionen angedroht, die am Transport von russischem Öl zu einem Preis oberhalb des Preisdeckels beteiligt sind. Diese Regel zielt auf Reedereien ab, aber auch auf Unternehmen, die Versicherungen, technische Hilfe sowie Finanzierungs- und Vermittlungsdienste anbieten.
Zudem sollen nach dem Willen von Berlin und Paris finanzielle und logistische Schlupflöcher geschlossen werden, über die Russland bereits bestehende Sanktionen bislang umgeht. Demnach könnten weitere russische Banken, ausländische Finanzinstitute mit Verbindungen zu dem von der russischen Zentralbank entwickelten Transaktionssystem SPFS sowie Kryptowährungsdienstleister in Zentralasien auf Sanktionslisten landen. „Stand heute sind rund 250 kleine und regionale Banken in internationale Transaktionen zur Unterstützung der russischen Kriegsanstrengungen eingebunden“, heißt es in dem Positionspapier.
Nach Meinung Deutschlands und Frankreichs müssen zudem auch Drittstaaten-Unternehmen, die durch den Handel mit Hightech-Material oder Rohstoffen wie Holz zur Sanktionsumgehung beitragen, stärker ins Visier genommen werden.
Die deutsch-französische Positionierung ist als Beitrag zum derzeit laufenden Planungsprozess für das mittlerweile 19. Paket mit EU-Russland-Sanktionen gedacht. Er soll in den kommenden Tagen in einem konkreten Vorschlag der EU-Kommission für Rechtsakte münden. Diese müssten dann noch von den Regierungen der Mitgliedstaaten angenommen werden. (dpa)
Ukraine droht offenbar Mangel bei Luftabwehr wegen langsamerer US-Lieferungen
Die USA stellen neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht. US-Finanzminister Scott Bessent schrieb auf der Online-Plattform X, im Rahmen der Strategie zur Unterstützung von Friedensverhandlungen von US-Präsident Donald Trump lägen alle Optionen auf dem Tisch.
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Oberbefehlshaber: Ukrainische Armee hat Boden gutgemacht
Ex-Kremlchef Medwedew wirft Finnland Kriegsvorbereitung vor
Russland vermint offenbar Wohngebiete in der Ukraine
Russische Truppen haben in der südukrainischen Stadt Cherson in der Nacht zum Montag offenbar Minen in Wohngebieten ausgelegt. Das berichtete die Pressestelle der dortigen Polizei am Montag auf ihrem offiziellen Telegram-Kanal. Demnach wurde die Bevölkerung insbesondere vor der Platzierung sogenannter „Schmetterlingsminen“ gewarnt. Dabei handelt es sich um kleinere Antipersonenminen, die Streumunition enthalten. Die Bewohner Chersons wurden dazu aufgerufen, verdächtige Funde sofort der Polizei oder dem Rettungsdienst zu melden.Kreml: Sanktionen können Russland nicht zu Kurswechsel zwingen
Putin will aus Antifolterkonvention aussteigen
US-Präsident Donald Trump kündigt Gespräche mit europäischen Politikern über eine Lösung des Ukraine-Kriegs an. „Einzelne europäische Spitzenpolitiker kommen am Montag oder Dienstag in unser Land“, sagt Trump. Wen er damit meinte, war zunächst unklar. Das Weiße Haus äußert sich dazu zunächst nicht. Trump erklärt zudem, er sei „nicht zufrieden“ mit der Lage. Nach dem massiven russischen Luftangriff, bei dem ukrainischen Angaben zufolge das Hauptregierungsgebäude in Kiew in Brand geraten ist, sagt Trump: „Den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, das werden wir regeln.“ Er stellt zudem ein baldiges Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Aussicht. (Reuters)
Trump sieht sich bereit für weitere Russland-Sanktionen
US-Präsident Donald Trump sieht sich nach eigenen Angaben in der Lage, weitere Russland-Sanktionen verhängen zu können. Auf eine Frage eines Journalisten am Weißen Haus, ob er bereit sei, in die zweite Phase von Sanktionen gegen Moskau einzutreten, sagte er kurz und knapp: „Ja, das bin ich.“ Mehr Angaben machte der Republikaner nicht. Es blieb unklar, ob neue Sanktionen tatsächlich verhängt werden und wenn ja, wann.
Trump hatte vor Tagen angedeutet, dass es neben der bereits erfolgten Zollstrafe, die die USA gegen Indien wegen Geschäften mit Russland kürzlich eingeführt hat, weitere Pläne gebe - eine „Phase 2“ und „Phase 3“. Näher ging er nicht darauf ein. (dpa)
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