
© dpa/Iryna Rybakova
„Russland versucht es mit allen Mitteln“: Selenskyj meldet schwierige Lage in Pokrowsk – in Kupjansk etwas besser
Putins Sondergesandter hält Frieden binnen eines Jahres für möglich + Lebenslängliche Haft im Prozess um Anschlag auf Krimbrücke gefordert + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Update: 10.02 Uhr
Selenskyj: Lage in Pokrowsk hart, in Kupjansk etwas besser
Polens Luftwaffe fängt erneut russischen Aufklärer ab
Ukraine: Russland verstärkt Angriffe auf Pokrowsk
Indische Raffinerie stoppt Öl-Käufe in Russland
Vorwurf der Veruntreuung: Ermittlungen gegen Ex-Ukrenergo-Chef Kudryzkyj
Partisanen sabotieren wohl russische Kommunikationsnetze
Sanktionsdruck: Lukoil verkauft Töchter an Ölhändler Gunvor
Sechs Jahre Haft für russische Sabotagepläne in Deutschland
In einem Prozess um die Planung von Sabotageakten gegen Bahnstrecken und militärische Infrastruktur in Deutschland im mutmaßlichen Auftrag Russlands hat das Oberlandesgericht München den Hauptangeklagten Dieter S. zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht verurteilte S. am Donnerstag wegen geheimdienstlicher Tätigkeit und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland. Zwei Mitangeklagte bekamen Bewährungsstrafen, Alexander J. zwölf Monate, Alexander D. sechs Monate.Ungarn will von USA Ausnahmestatus für Energie-Importe aus Russland
Ungarn will seine Sonderstellung bei Energieimporten aus Russland auch nach den US-Sanktionen gegen die Konzerne Lukoil und Rosneft aufrechterhalten. Die jüngsten Strafmaßnahmen beträfen die Ölimporte des Landes derzeit nicht direkt, sagt Gergely Gulyas, Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, auf einer Pressekonferenz. Ziel sei es, dass Ungarn die Käufe von russischem Gas und Rohöl stabil fortsetzen könne.Ukrainischer Versorger: Schwere Schäden an Wärmekraftwerken
Seit Lockerung des Ausreiseverbots: Fast 100.000 junge Ukrainer haben offenbar das Land verlassen
Seitdem die ukrainische Regierung das Ausreiseverbot für Männer unter 23 Jahren gelockert hat, haben laut The Telegraph rund 99.000 Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren die Grenze nach Polen überschritten. Zwischen Ende August und Oktober stieg die Zahl junger Ukrainer, die täglich nach Polen einreisten, demnach auf etwa 1600 – mehr als doppelt so viele wie im gesamten Zeitraum von Januar bis August.Auch in Deutschland wird ein deutlicher Anstieg verzeichnet. Die wöchentliche Zahl der ankommenden jungen Männer stieg von 19 Mitte September auf bis zu 1800 im Oktober. Die neue Regelung, die eigentlich junge Ukrainer zur Rückkehr und freiwilligem Armeedienst motivieren sollte, führte stattdessen zu einer spürbaren Abwanderung – in einer Zeit, in der die Migrationsdebatte in der EU ohnehin angespannt ist.
Die Lockerung sollte auch verhindern, dass Familien ihre Söhne noch vor dem 18. Lebensjahr außer Landes bringen, um der Wehrpflicht zu entgehen. Doch wie The Telegraph berichtet, hat die Maßnahme unerwartete Konsequenzen – sowohl für die Ukraine als auch für ihre europäischen Nachbarn. (Yulia Valova)
An vorderster Front: Bodenroboter von DevDroid haben Tests bestanden
Das ukrainische Technologieunternehmen DevDroid hat eigenen Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit einer Einheit für bodengebundene Drohnen einen realitätsnahen Belastungstest mit Bodenrobotern durchgeführt. Die Besonderheit: Nicht Soldaten, sondern die Entwickler selbst hätten die Roboter gesteuert – aus Unterständen heraus, unter schwierigen Bedingungen. Demnach konnten sie so besser nachvollziehen, wie sich ihre Technik im Einsatz verhält.Getestet, heißt es, wurden fünf Modelle: Der Droide TW 12.7 diene zur Feuerunterstützung mit einem schweren Maschinengewehr, Droide NW 40 und MW 40 seien mit Granatwerfern ausgestattet. Der Zmiy Droide 12.7 sei eine wendige Angriffsplattform, während der Tanchyk Droide 12.7 ein Kettenfahrzeug für unwegsames Gelände sei.
Ukraine: Russischer Geheimdienst rekrutiert Saboteure über Telegram
Die russischen Geheimdienste nutzen nach ukrainischen Angaben pro-russische Telegram-Kanäle, um Personen für kleinere Sabotageakte in europäischen Ländern anzuwerben. Wie das Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine (CPD) berichtet, werden den Nutzern „einmalige Aufträge“ gegen geringe Bezahlung angeboten, um ein Netzwerk kostengünstiger Einflussagenten aufzubauen.Loyale Nutzer würden in Kanälen mit großer Reichweite gefiltert, in private Chats eingeladen und erhalten dort operative Aufgaben, heißt es. Diese Struktur erschwere die Identifizierung der Auftraggeber und verlagere das Risiko auf die Ausführenden. Ziel sei es, Instabilität in der EU zu schüren und die Unterstützung für die Ukraine zu diskreditieren. (Yulia Valova)
Update 10.30 Uhr:
Mehrere Verletzte bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine
Prozess um Anschlag auf Krimbrücke: Lebenslänglich gefordert
Ukraine: Pokrowsk ist nicht von russischen Truppen abgeriegelt
Menschenrechtler: Tausende ukrainische Zivilisten in russischer Haft
Zehntausende ukrainische Zivilisten sind nach Angaben von Menschenrechtlern in Gefängnissen im besetzten Osten der Ukraine sowie in ganz Russland inhaftiert. „In russischen Gefängnissen werden ukrainische Zivilisten mit Elektroschocks gefoltert, sexuell missbraucht, ukrainische Tattoos werden ausgebrannt und Leichnamen werden Organe entnommen“, erklärte Valerio Krüger, Sprecher des Vorstands der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), am Mittwoch in Frankfurt.
In Russland würden Regime- und Kriegskritiker für Flugblätter, Social-Media-Posts oder symbolische Proteste kriminalisiert, gefoltert und für Jahre weggesperrt. „Freiheit und Frieden unter Putin wird es weder für die Ukraine noch für Kritiker in Russland geben“, sagte Krüger. Europa müsse daher mit Stärke und Entschiedenheit vorgehen, „denn nur diese Sprache versteht Putin“.
Tag der politischen Gefangenen in RusslandKrüger äußerte sich anlässlich des „Tages der politischen Gefangenen in Russland“ am 30. Oktober. Vor 51 Jahren, am 30. Oktober 1974, begingen Gefangene des sowjetischen Gulag - also sowjetischer Straflager - mit Hungerstreiks und anderen Protestaktionen erstmals den „Tag der politischen Gefangenen in der UdSSR“. (KNA)
USA bestätigen befristete Sanktionsausnahme für Rosneft Deutschland
Die USA haben nun auch förmlich in einer Allgemeingenehmigung festgelegt, dass der in Deutschland unter Treuhandverwaltung stehende Energiekonzern Rosneft und seine Kunden für sechs Monate von neuen US-Sanktionen gegen Russland verschont bleiben. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des US-Finanzministeriums hervor, die sich auf Geschäfte mit der Rosneft Deutschland GmbH und der RN Refining & Marketing GmbH bezieht. Die Genehmigung für Transaktionen mit den deutschen Töchtern des russischen Ölkonzerns Rosneft gelte bis zum 29. April 2026.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte am Dienstag bereits angekündigt, dass Rosneft in Deutschland vorerst von den US-Sanktionen ausgenommen werde. Darüber war in der Nacht zuvor eine Einigung mit den USA erzielt worden, wie Reiche der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Ihr Ministerium ergänzte, dies sei eine Übergangslösung. Gespräche über eine dauerhafte Ausnahme von den Sanktionen liefen.
Rosneft ist in Deutschland vor allem durch die Mehrheitsbeteiligung an der Raffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt wichtig. Die Raffinerie ist ein bedeutender Lieferant für Kraftstoffe für weite Teile Ostdeutschlands. Sie versorgt unter anderem den Großraum Berlin, den Flughafen BER sowie Teile Polens. (Reuters)
Regierungskritische Musiker in Russland bekommen höhere Haftstrafen
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