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Die Russen sind in Pokrowsk auf dem Vormarsch.

© dpa/Iryna Rybakova

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„Russland versucht es mit allen Mitteln“: Selenskyj meldet schwierige Lage in Pokrowsk – in Kupjansk etwas besser

Putins Sondergesandter hält Frieden binnen eines Jahres für möglich + Lebenslängliche Haft im Prozess um Anschlag auf Krimbrücke gefordert + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.

Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.

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Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Update: 10.02 Uhr

Selenskyj: Lage in Pokrowsk hart, in Kupjansk etwas besser

Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj ist die Lage für die ukrainischen Verteidiger in der Stadt Pokrowsk im Osten des Landes schwierig. Die Intensität der Kämpfe sei dort wie in den vergangenen Wochen sehr hoch, das russische Militär habe dort sehr viele Truppen zusammengezogen, teilte er in seiner Videobotschaft am Abend mit. „Die Besatzer versuchen mit allen Mitteln, sich dort festzusetzen“, sagte er. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass einzelne russische Einheiten in die Stadt eingedrungen waren.

Auch die Stadt Kupjansk im nordostukrainischen Gebiet Charkiw bleibt nach Angaben Selenskyjs schwer umkämpft. Die Lage sei weiterhin kompliziert, habe sich aber leicht verbessert. „Unsere Streitkräfte haben in diesen Tagen mehr Kontrolle, wir verteidigen weiterhin unsere Stellungen“, sagte er.

Der russische Generalstab hatte zuletzt bei einer Sitzung unter der Leitung von Kremlchef Wladimir Putin beide Städte als eingekreist bezeichnet. Von unabhängiger Seite wurden diese Angaben bisher nicht bestätigt. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa)
Der Tagesspiegel
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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje

Polens Luftwaffe fängt erneut russischen Aufklärer ab

Kampfjets der polnischen Luftwaffe haben erneut ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Donnerstagmorgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, sagte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Kartuzy bei Danzig. Polens Luftraum sei dabei nicht verletzt worden. 

Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art innerhalb von zwei Tagen. Erst am Dienstag war nach Angaben des Oberkommandos der polnischen Armee ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ IL-20 in der Nähe von Polens Ostseeküste von zwei Kampfjets abgefangen worden. Die Maschine war im internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs. (dpa)
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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje

Ukraine: Russland verstärkt Angriffe auf Pokrowsk

Russische Truppen intensivieren nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe auf die östliche Stadt Pokrowsk. Dies teilt der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram mit. Die Ukraine verstärke ihre Verteidigung, um die Angriffe abzuwehren. (Reuters)

Die oberste Priorität ist es, das Leben unserer Soldaten zu retten.

Olexander Syrskyj

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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje

Indische Raffinerie stoppt Öl-Käufe in Russland

Die teilstaatliche indische Raffinerie HPCL-Mittal Energy (HMEL) hat nach eigenen Angaben den Bezug von Öl aus Russland eingestellt. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung hieß es, die Entscheidung sei in der vergangenen Woche infolge der „jüngsten Ankündigungen neuer Beschränkungen für Rohölimporte aus Russland“ durch die USA, die EU und Großbritannien getroffen worden. 

US-Präsident Donald Trump hatte Indien zuletzt wegen seiner Geschäftsbeziehungen nach Moskau scharf kritisiert. Die US-Regierung belegte in der vergangenen Woche die beiden größten russischen Ölkonzerne, Rosneft und Lukoil, mit Sanktionen. Trump behauptete zuletzt, Indiens Premierminister Narendra Modi habe zugestimmt, die russischen Ölimporte als Teil eines geplanten Handelsabkommens mit den USA zu reduzieren. Neu-Delhi hat dies bislang allerdings nicht bestätigt. 

Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin „Bloomberg“ berichtete am Mittwoch, dass der russische Öltanker „Furia“ mit einer Ladung von 730.000 Barrel Rohöl aus dem Uralgebiet auf dem Weg nach Indien am 28. Oktober zunächst in der Meerenge zwischen Deutschland und Dänemark gestoppt habe und dann wieder umgekehrt sei. „Dies deutet auf mögliche Störungen im Ölhandel zwischen den beiden Ländern hin“, mutmaßt „Bloomberg“.(AFP, Tsp)
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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje

Vorwurf der Veruntreuung: Ermittlungen gegen Ex-Ukrenergo-Chef Kudryzkyj

Ukrainischen Behördenangaben zufolge ist der ehemalige Leiter des staatlichen Energiekonzerns "Ukrenergo", Wolodymyr Kudryzkyj, festgenommen worden. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden soll er im Jahr 2018 gemeinsam mit dem Lwiwer Unternehmer Ihor Hrynkevych öffentliche Gelder veruntreut haben. Hrynkevych war mehrfach an staatlichen Aufträgen beteiligt gewesen. Der Schaden wird auf etwa 13,7 Millionen Hrywnja (etwa 330.000 Euro) geschätzt. Die Ermittlungen dauern demnach an. (Yulia Valova)
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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje

Partisanen sabotieren wohl russische Kommunikationsnetze

Nach Angaben des Hauptnachrichtendienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums (HUR) sollen Partisanen in Russland in den vergangenen Wochen eine Reihe von Brandanschlägen auf Mobilfunkmasten und Vermittlungsanlagen durchgeführt haben. „In ganz Russland brennen weiterhin Mobilfunkmasten und Kommunikationsgeräte lokaler Mobilfunkbetreiber“, berichtete der Geheimdienst am Donnerstag via Telegram

Die Angriffe der Partisanen haben sich demnach auf russischem Territorium ereignet – „von Rostow bis nach Kamtschatka“. Dem Geheimdienst zufolge sei das Ziel der Angriffe die Zerstörung russischer Kommunikationskanäle und die Schwächung der operativen Koordination gewesen. Der innere Widerstand gegen den Krieg in Russland scheint sich zu verstärken, mutmaßt der HUR. (Yulia Valova)
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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje

Sanktionsdruck: Lukoil verkauft Töchter an Ölhändler Gunvor

Der von den USA mit Sanktionen belegte russische Ölkonzern Lukoil verkauft seine Auslandstöchter an den Schweizer Ölhändler Gunvor. Das teilte Lukoil in Moskau mit, ohne einen Preis für das Geschäft zu nennen. Lukoil habe ein Angebot von Gunvor angenommen und werde nicht mehr mit anderen Interessenten verhandeln. 

Die US-Führung von Präsident Donald Trump hat Sanktionen gegen die großen russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt, um dem Kreml die Finanzierung seines Krieges gegen die Ukraine zu erschweren. Zu den Auslandsaktiva von Lukoil gehören unter anderem Tankstellennetze in 20 Ländern und 3 Raffinerien auf EU-Gebiet. 

Die russische Tageszeitung „Iswestija“ zitierte Branchenexperten, wonach die Auslandstöchter etwa zehn Milliarden US-Dollar wert seien. Unter dem Druck der Sanktionen dürften aber kaum mehr als drei Milliarden Dollar zu erlösen sein. (dpa)
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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje

Sechs Jahre Haft für russische Sabotagepläne in Deutschland

In einem Prozess um die Planung von Sabotageakten gegen Bahnstrecken und militärische Infrastruktur in Deutschland im mutmaßlichen Auftrag Russlands hat das Oberlandesgericht München den Hauptangeklagten Dieter S. zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht verurteilte S. am Donnerstag wegen geheimdienstlicher Tätigkeit und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland. Zwei Mitangeklagte bekamen Bewährungsstrafen, Alexander J. zwölf Monate, Alexander D. sechs Monate. 

Das Gericht blieb mit dem Strafmaß unter der Forderung der Bundesanwaltschaft. Diese hatte für den Hauptangeklagten acht Jahre und acht Monate Haft gefordert, für die beiden Mitangeklagten jeweils ein Jahr Haft auf Bewährung. Die Verteidiger aller drei Angeklagten, die neben der deutschen auch die russische Staatsbürgerschaft haben, hatten Freisprüche gefordert. (AFP)
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Miriam Rathje
Author Miriam Rathje

Ungarn will von USA Ausnahmestatus für Energie-Importe aus Russland

Ungarn will seine Sonderstellung bei Energieimporten aus Russland auch nach den US-Sanktionen gegen die Konzerne Lukoil und Rosneft aufrechterhalten. Die jüngsten Strafmaßnahmen beträfen die Ölimporte des Landes derzeit nicht direkt, sagt Gergely Gulyas, Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, auf einer Pressekonferenz. Ziel sei es, dass Ungarn die Käufe von russischem Gas und Rohöl stabil fortsetzen könne. 

Zuvor war eine Reise Orbans zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am 7. November nach Washington angekündigt worden. Dabei soll es nach früheren Angaben Orbans um die US-Sanktionen gegen russische Energieunternehmen gehen. (Reuters)
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Christoph Zempel

Ukrainischer Versorger: Schwere Schäden an Wärmekraftwerken

Russland hat nach Angaben des privaten Energieversorgers DTEK Wärmekraftwerke in mehreren ukrainischen Regionen angegriffen. Die Anlagen seien schwer beschädigt worden, teilt das Unternehmen über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es sei der dritte massive Angriff auf die Wärmekraftwerke des Unternehmens im Oktober. (Reuters)
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Christoph Zempel

Seit Lockerung des Ausreiseverbots: Fast 100.000 junge Ukrainer haben offenbar das Land verlassen

Seitdem die ukrainische Regierung das Ausreiseverbot für Männer unter 23 Jahren gelockert hat, haben laut The Telegraph rund 99.000 Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren die Grenze nach Polen überschritten. Zwischen Ende August und Oktober stieg die Zahl junger Ukrainer, die täglich nach Polen einreisten, demnach auf etwa 1600 – mehr als doppelt so viele wie im gesamten Zeitraum von Januar bis August.

Auch in Deutschland wird ein deutlicher Anstieg verzeichnet. Die wöchentliche Zahl der ankommenden jungen Männer stieg von 19 Mitte September auf bis zu 1800 im Oktober. Die neue Regelung, die eigentlich junge Ukrainer zur Rückkehr und freiwilligem Armeedienst motivieren sollte, führte stattdessen zu einer spürbaren Abwanderung – in einer Zeit, in der die Migrationsdebatte in der EU ohnehin angespannt ist.

Die Lockerung sollte auch verhindern, dass Familien ihre Söhne noch vor dem 18. Lebensjahr außer Landes bringen, um der Wehrpflicht zu entgehen. Doch wie The Telegraph berichtet, hat die Maßnahme unerwartete Konsequenzen – sowohl für die Ukraine als auch für ihre europäischen Nachbarn. (Yulia Valova)
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Christoph Zempel

An vorderster Front: Bodenroboter von DevDroid haben Tests bestanden

Das ukrainische Technologieunternehmen DevDroid hat eigenen Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit einer Einheit für bodengebundene Drohnen einen realitätsnahen Belastungstest mit Bodenrobotern durchgeführt. Die Besonderheit: Nicht Soldaten, sondern die Entwickler selbst hätten die Roboter gesteuert – aus Unterständen heraus, unter schwierigen Bedingungen. Demnach konnten sie so besser nachvollziehen, wie sich ihre Technik im Einsatz verhält.

Getestet, heißt es, wurden fünf Modelle: Der Droide TW 12.7 diene zur Feuerunterstützung mit einem schweren Maschinengewehr, Droide NW 40 und MW 40 seien mit Granatwerfern ausgestattet. Der Zmiy Droide 12.7 sei eine wendige Angriffsplattform, während der Tanchyk Droide 12.7 ein Kettenfahrzeug für unwegsames Gelände sei. 
Alle Roboter könnten außerdem Aufklärung betreiben, Ausrüstung transportieren oder Verwundete evakuieren. Laut DevDroid bilden die Rückmeldungen der Soldaten eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung der Technik. (Yulia Valova)
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Christoph Zempel

Ukraine: Russischer Geheimdienst rekrutiert Saboteure über Telegram

Die russischen Geheimdienste nutzen nach ukrainischen Angaben pro-russische Telegram-Kanäle, um Personen für kleinere Sabotageakte in europäischen Ländern anzuwerben. Wie das Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine (CPD) berichtet, werden den Nutzern „einmalige Aufträge“ gegen geringe Bezahlung angeboten, um ein Netzwerk kostengünstiger Einflussagenten aufzubauen.

Loyale Nutzer würden in Kanälen mit großer Reichweite gefiltert, in private Chats eingeladen und erhalten dort operative Aufgaben, heißt es. Diese Struktur erschwere die Identifizierung der Auftraggeber und verlagere das Risiko auf die Ausführenden. Ziel sei es, Instabilität in der EU zu schüren und die Unterstützung für die Ukraine zu diskreditieren. (Yulia Valova)
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Christopher Stolz
Author Christopher Stolz
Polen schließt wegen Militäroperationen die Flughäfen in Radom und Lublin. Das teilt die polnische Flugsicherungsbehörde Pansa mit. Polnische Militärkommandeure erklären, polnische und verbündete Luftstreitkräfte seien wegen des russischen Angriffs auf Ziele in der Ukraine im Einsatz. Radom liegt rund 100 Kilometer südlich von Warschau, Lublin weiter östlich in Richtung Ukraine. (Reuters)
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Christopher Stolz
Author Christopher Stolz

Update 10.30 Uhr: 

Mehrere Verletzte bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine

Russland hat die Ukraine in der Nacht zu Donnerstag erneut mit heftigen Luftangriffen überzogen. Dabei wurden im Osten der südostukrainischen Stadt Saporischschja nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens 15 Menschen verletzt. Unter den Verletzten seien sechs Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, teilte der Leiter der Militärverwaltung in Saporischschja mit, Iwan Fedorow. Ärzte kümmerten sich demnach um die Verletzten. „Die Besatzer haben mindestens 20 Drohnen und 8 Raketen auf Saporischschja gefeuert. Mehrere Stockwerke eines Wohnheims sind zerstört“, teilte Fedorow mit. 

Infolge der Angriffe wurde dem staatlichen Netzbetreiber Ukrenergo zufolge in weiten Teilen des Landes der Strom abgeschaltet. Nach Angaben der ukrainischen Energieministerin Switlana Grintschuk galten die Angriffe erneut der Energieinfrastruktur der Ukraine. Sobald es möglich sei, würden „Rettungskräfte, Reparaturteams und Energiespezialisten damit beginnen, die Folgen des Angriffs zu beseitigen, die Stromversorgung wiederherzustellen und die Schäden zu begutachten“, schrieb sie im Onlinenetzwerk Facebook.

Derweil meldete das russische Verteidigungsministerium den Abschuss von 170 ukrainische Drohnen. 48 in der Nacht gestartete ukrainische Drohnen seien in der westrussischen Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgewehrt worden, neun in der Region Moskau. (AFP, Reuters)
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Bettina Funk

Prozess um Anschlag auf Krimbrücke: Lebenslänglich gefordert

Die Staatsanwaltschaft hat lebenslange Haft für acht Angeklagte wegen des Sprengstoffanschlags im Oktober 2022 auf die Brücke vom russischen Festland zur Halbinsel Krim gefordert. Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte die Sprengung nach eigenen Angaben organisiert, um den Nachschub des russischen Militärs zu behindern. Moskau nutzt die bereits 2014 annektierte Krim als wichtige Route für die Versorgung seiner Truppen in seinem Krieg gegen die Ukraine.

Die Angeklagten bestreiten vor dem Militärgericht in der Stadt Rostow am Don ihre Schuld. Kurz nach dem Anschlag wurde bekannt, dass einer der Spediteure verhaftet wurde, als er seinen Worten nach aus eigenem Antrieb zur Polizei ging, um bei der Aufklärung des Falls zu helfen. Er sei davon überzeugt gewesen, dass er eine völlig zivile Fracht übernommen habe, sagte seine Frau russischen Medien. Die Angeklagten seien zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, erklärten ihre Anwälte.

Der Sprengstoff wurde damals über Umwege nach Russland geschmuggelt und als Folienrollen deklariert und entsprechend getarnt in einen Lkw verladen. Die Explosion tötete den Lkw-Fahrer und vier Passagiere eines auf der Nebenspur fahrenden Autos. Ein Brückenabschnitt stürzte ein, die Verbindung war über Monate eingeschränkt. Kremlchef Wladimir Putin, der den Krieg gegen die Ukraine acht Monate zuvor befohlen hatte, kündigte daraufhin Vergeltung an. (dpa)
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Bettina Funk

Ukraine: Pokrowsk ist nicht von russischen Truppen abgeriegelt

Die umkämpfte Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine ist nach Darstellung des ukrainischen Militärs nicht durch russische Truppen abgeriegelt. Die Nachschublinien rund um den wichtigen Logistikknotenpunkt seien nicht unterbrochen, erklärt die Einsatzgruppe Ost. Sie widerspricht damit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der zuvor erklärt hat, Pokrowsk sei von russischen Truppen umzingelt. Die Situation in Pokrowsk sei dynamisch, russische Truppen versuchten, Infanterie in die Stadt zu verlegen, erklärt das ukrainische Militär. Die eigenen Soldaten fügten den russischen Truppen aber „enorme Verluste“ zu. (Reuters)
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Christoph Zempel

Menschenrechtler: Tausende ukrainische Zivilisten in russischer Haft

Zehntausende ukrainische Zivilisten sind nach Angaben von Menschenrechtlern in Gefängnissen im besetzten Osten der Ukraine sowie in ganz Russland inhaftiert. „In russischen Gefängnissen werden ukrainische Zivilisten mit Elektroschocks gefoltert, sexuell missbraucht, ukrainische Tattoos werden ausgebrannt und Leichnamen werden Organe entnommen“, erklärte Valerio Krüger, Sprecher des Vorstands der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), am Mittwoch in Frankfurt.

In Russland würden Regime- und Kriegskritiker für Flugblätter, Social-Media-Posts oder symbolische Proteste kriminalisiert, gefoltert und für Jahre weggesperrt. „Freiheit und Frieden unter Putin wird es weder für die Ukraine noch für Kritiker in Russland geben“, sagte Krüger. Europa müsse daher mit Stärke und Entschiedenheit vorgehen, „denn nur diese Sprache versteht Putin“.

Tag der politischen Gefangenen in Russland

Krüger äußerte sich anlässlich des „Tages der politischen Gefangenen in Russland“ am 30. Oktober. Vor 51 Jahren, am 30. Oktober 1974, begingen Gefangene des sowjetischen Gulag - also sowjetischer Straflager - mit Hungerstreiks und anderen Protestaktionen erstmals den „Tag der politischen Gefangenen in der UdSSR“. (KNA)

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Christoph Zempel

USA bestätigen befristete Sanktionsausnahme für Rosneft Deutschland

Die USA haben nun auch förmlich in einer Allgemeingenehmigung festgelegt, dass der in Deutschland unter Treuhandverwaltung stehende Energiekonzern Rosneft und seine Kunden für sechs Monate von neuen US-Sanktionen gegen Russland verschont bleiben. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des US-Finanzministeriums hervor, die sich auf Geschäfte mit der Rosneft Deutschland GmbH und der RN Refining & Marketing GmbH bezieht. Die Genehmigung für Transaktionen mit den deutschen Töchtern des russischen Ölkonzerns Rosneft gelte bis zum 29. April 2026.

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte am Dienstag bereits angekündigt, dass Rosneft in Deutschland vorerst von den US-Sanktionen ausgenommen werde. Darüber war in der Nacht zuvor eine Einigung mit den USA erzielt worden, wie Reiche der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Ihr Ministerium ergänzte, dies sei eine Übergangslösung. Gespräche über eine dauerhafte Ausnahme von den Sanktionen liefen.

Rosneft ist in Deutschland vor allem durch die Mehrheitsbeteiligung an der Raffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt wichtig. Die Raffinerie ist ein bedeutender Lieferant für Kraftstoffe für weite Teile Ostdeutschlands. Sie versorgt unter anderem den Großraum Berlin, den Flughafen BER sowie Teile Polens. (Reuters)

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Christoph Zempel

Regierungskritische Musiker in Russland bekommen höhere Haftstrafen

Mitglieder der russischen Straßenmusiker-Gruppe Stoptime erhalten weitere Haftstrafen, weil sie verbotene regierungskritische Lieder gesungen haben. Der Gitarrist Alexander Orlow wird wegen illegaler Organisation einer Kundgebung zu 13 Tagen Haft verurteilt, der Schlagzeuger Wladislaw Leontjew wegen einer neuen Ordnungswidrigkeit angeklagt. Beide haben im Oktober bereits kurze Haftstrafen verbüßt. 

Aufnahmen von ihren Auftritten in den Straßen von St. Petersburg haben sich weit in den sozialen Medien verbreitet. Anfang des Monats wurden Mitglieder von Stoptime festgenommen, weil sie den populären Song „Swan Lake Cooperative“ des im Exil lebenden regierungskritischen Rappers Noize MC aufgeführt hatten. Der Stoptime-Auftritt auf dem zentralen Newski-Prospekt löste zahlreiche Solidaritätskonzerte junger Straßenmusiker in anderen Städten aus, darunter Jekaterinburg, Moskau und St. Petersburg. 

Das Lied „Swan Lake Cooperative“ (Kooperative Schwanensee) wurde im Mai verboten, da es „feindselige, hasserfüllte Ansichten gegenüber Menschen“ vermittle und „gewaltsame Veränderungen der verfassungsmäßigen Ordnung“ propagiere. Das Lied enthält keine expliziten Bezüge zu Präsident Wladimir Putin oder zum Krieg in der Ukraine. 

Erst am Dienstag hat ein Gericht in St. Petersburg die 18-jährige Musikerin Diana Loginowa, die unter dem Künstlernamen Naoko mit Stoptime auftritt, wegen „Diskreditierung“ der Armee zu einer Geldstrafe von rund 320 Euro verurteilt. Der Vorwurf bezieht sich auf die öffentliche Aufführung des Liedes „Du bist ein Soldat“. 

Naoko war am 15. Oktober festgenommen worden, nachdem ein Video ihrer Band Stoptime im Internet große Verbreitung gefunden hatte. Darin spielte sie „Kooperative Schwanensee“. Der Vorwurf lautete auf Organisation einer unangemeldeten Versammlung. (Reuters)
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