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Route, Flughöhe, Zeitplanung: USA helfen Ukraine offenbar bei Angriffen auf russische Energieanlagen
Selenskyj fordert Handeln gegen Moskaus Terror aus der Luft + Ukrainischer Präsident drängt Trump in Telefonat zu Vermittlung im Ukraine-Krieg + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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USA helfen Ukraine offenbar bei Angriffen auf russische Energieanlagen
Die USA unterstützen einem Medienbericht zufolge die Ukraine seit Monaten bei Langstreckenangriffen auf russische Energieanlagen. Ziel sei es, die russische Wirtschaft zu schwächen und Präsident Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen, berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf mehrere Insider. Der US-Geheimdienst habe der Ukraine dabei geholfen, wichtige russische Energieanlagen, darunter Ölraffinerien, weit hinter der Frontlinie anzugreifen, heißt es unter Berufung auf namentlich nicht genannte Vertreter der Ukraine und der USA.Russland könnte Nato früher bedrohen als erwartet
Russland warnt Westen vor dramatischer Eskalation des Krieges
Russland äußert sich besorgt über eine mögliche Lieferung von weitreichenden US-Tomahawk-Raketen an die Ukraine und warnt vor einer Eskalation des Krieges. „Das Thema Tomahawks gibt Anlass zu großer Sorge“, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, dem Staatsfernsehen. „Gegenwärtig ist wirklich ein dramatischer Moment, da die Spannungen von allen Seiten eskalieren.“Selenskyj fordert Handeln gegen Moskaus Terror aus der Luft
Selenskyj drängt Trump in Telefonat zu Vermittlung im Ukraine-Krieg
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat zu Friedensvermittlungen für ein Ende des Ukraine-Krieges gedrängt.
„Wenn ein Krieg in einer Region beendet werden kann, dann können sicherlich auch andere Kriege gestoppt werden, auch der russische Krieg“, erklärte Selenskyj am Samstag auf seinen sozialen Kanälen mit Blick auf den von Trump vermittelten Waffenstillstand zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.
Das Gespräch mit Trump sei „sehr positiv“ gewesen, erklärte Selenskyj. Er habe dem US-Präsidenten „zu seinem Erfolg und dem Abkommen im Nahen Osten gratuliert, das er erzielen konnte und das ein herausragender Erfolg ist“.
Er habe Trump zudem über russische Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine informiert, erklärte Selenskyj und mit ihm über Wege zur Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr gesprochen.
„Wir haben Möglichkeiten zur Stärkung unserer Luftverteidigung sowie konkrete Vereinbarungen besprochen, an denen wir arbeiten, um dies sicherzustellen“, schrieb Selenskyj auch auf der Online-Plattform X. „Es gibt gute Optionen und solide Ideen, wie wir uns wirklich stärken können.“
In der Nacht zum Freitag hatte Moskau massive Angriffe auf ukrainische Energieanlagen geführt. In weiten Teilen des Landes kam es zu Stromausfällen. (AFP/Reuters)

Neue russische Angriffe in der Ostukraine
Bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Kostjantyniwka im Osten der Ukraine sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere vier Zivilisten seien verletzt worden, als die Fliegerbombe neben einer orthodoxen Kirche einschlug, teilte Militärverwalter Serhij Horbunow auf Facebook mit. Das Kirchengebäude wurde bei dem Angriff schwer beschädigt.
Beim Einschlag einer weiteren gelenkten Fliegerbombe in der Umgebung sei ein weiterer Zivilist leicht verletzt worden. Durch die Druckwelle seien neun Privathäuser beschädigt worden, schrieb Horbunow weiter.
Die Frontlinie verläuft nur wenige Kilometer von den Stadtgrenzen entfernt. Wegen der Frontnähe wird die Stadt immer wieder angegriffen, weite Teile des Stadtgebiets sind bereits zerstört. (dpa)
Ukrainischer Insider: Russische Ölraffinerie angegriffen
Die Ukraine hat einem Insider des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU zufolge mit Drohnen die Ölraffinerie Baschneft in der russischen Oblast Baschkortostan angegriffen.
Auf der Anlage in Ufa habe es Explosionen gegeben, ein Brand sei ausgebrochen. „Dies ist der dritte massive Treffer des SBU in Baschkortostan im letzten Monat – 1400 Kilometer von der Ukraine entfernt. Solche Angriffe zeigen, dass es im tiefsten Hinterland der Russischen Föderation keine sicheren Orte gibt“, sagt der Insider. (Reuters)
Großbritannien meldet Patrouillenflüge an russischer Grenze
Zwei britische Jets haben nach Angaben aus London vor wenigen Tagen entlang der russischen Grenze Patrouillenflüge abgehalten. Es habe sich um eine zwölfstündige gemeinsame Mission mit US- und Nato-Verbündeten gehandelt, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. (Reuters)
Zwei Tote nach russischem Drohnenangriff in Tschernihiw
Estland lobt sicherheitspolitische Entschlossenheit Deutschlands
Estlands Außenminister rechnet mit weiteren russischen Provokationen
Russischer Oppositionspolitiker wieder in Hausarrest
Nach nur drei Tagen relativer Freiheit hat ein Gericht im westrussischen Pskow den Oppositionspolitiker Lew Schlosberg wieder unter Hausarrest gestellt. Die Anordnung gilt vorerst bis Anfang Dezember, teilte der Pressedienst des Gerichts bei Telegram mit. Damit sei einem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben worden. Schlosberg war erst am Dienstag nach mehreren Monaten aus dem Hausarrest freigekommen.
Festnahme im SommerDer stellvertretende Vorsitzende der Partei Jabloko in der Region Pskow war im Juni mit dem Vorwurf der angeblichen Diskreditierung der russischen Armee festgenommen worden. Hintergrund ist nach damaligen Angaben der Partei ein Video von einer Debatte im Januar, in der Schlosberg für eine baldige Waffenruhe im Ukraine-Krieg eingetreten ist. Schlosberg bestritt, das Video in sozialen Netzwerken veröffentlicht zu haben, und erhob Einspruch. Der Festnahme gingen damals Durchsuchungen des Parteibüros, der Wohnung Schlosbergs und seiner Frau sowie der Wohnung seines Vaters voraus.
Schlosberg war einer der letzten prominenten Kriegsgegner in Russland, der noch auf freiem Fuß war. Die Bundesregierung hatte die Festnahme verurteilt. (dpa)
First Lady Melania Trump berichtet von „Gesprächskanal“ zu Putin über verschleppte Kinder
Die First Lady der USA, Melania Trump, hat nach eigenen Angaben über einen „Gesprächskanal“ zum russischen Präsidenten Wladimir Putin mehrere im Krieg in der Ukraine verschleppte Kinder mit ihren Familien wieder vereint. Durch den „Gesprächskanal“ zu Putin „wurden acht Kindern in den vergangenen 24 Stunden mit ihren Eltern zusammengebracht“, sagte Melania Trump am Freitag im Weißen Haus.
Sie stehe mit Putin in Kontakt, seit ihr Mann, US-Präsident Donald Trump, dem Kreml-Chef bei einem Treffen im US-Bundesstaat Alaska im August einen von ihr verfassten „Friedensbrief“ überreichte, erklärte die First Lady. Darin forderte sie Putin auf, zum Wohle der Kinder in Russland und der Ukraine Frieden zu schließen. „Er antwortete schriftlich und deutete die Bereitschaft an, mit mir direkt in den Austausch zu treten und Details hinsichtlich der ukrainischen Kinder zu teilen, die sich in Russland aufhalten“, sagte Melania Trump.
In mehreren Treffen und Anrufen zwischen ihrem Team und dem Kreml sei die Rückkehr der Kinder zu ihren Familien in der Ukraine und in Russland ermöglicht worden, erklärte die First Lady. Von den acht nun zurückgebrachten Kindern sei eines aus der Ukraine zurück nach Russland gebracht worden. Es sei durch Kämpfe vertrieben worden.
Die Ukraine wirft den russischen Behörden vor, aus den von Moskau kontrollierten ukrainischen Gebieten tausende Kinder aus Kinderheimen und anderen staatlichen Einrichtungen nach Russland verschleppt zu haben. Seit 2022 wurden Kiew zufolge fast 20.000 Minderjährige „deportiert oder gewaltsam umgesiedelt“. Wegen des Vorwurfs der Zwangsverschleppung ukrainischer Kinder stellte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im März 2023 einen Haftbefehl gegen Putin aus. Moskau weist die Vorwürfe zurück. (AFP)
Julia Nawalnaja dringt auf Isolierung Putins - Lob für Haltung von Merz
Die Witwe des in einem russischen Straflager ums Leben gekommenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja, dringt auf die weitere Isolierung von Russlands Präsident Wladimir Putin. Ausdrücklich begrüßte sie am Freitag in den Sendern RTL und n-tv, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) aktuell kein direktes Gespräch mit Putin führen wolle. „Ich denke, die Isolation Putins in den letzten drei Jahren war eine richtige Strategie“, sagte sie.
„Jeder Diktator träumt davon, dass er geachtet und gesehen wird“, sagte Nawalnaja. Dabei sei „gar nicht wichtig, ob wir negativ oder positiv über ihn reden. Wichtig ist nur, dass er überall, jeden Tag, in jedem Interview auf der ganzen Welt genannt wird, dass wir über ihn reden, dass wir über sein Verhalten diskutieren, über das, was er tut.“ Dann könne er sich sagen: „Ich stehe auf der Tagesordnung, ich werde jeden Tag genannt.“
Nawalnaja bezweifelte einen natürlichen Tod ihres Mannes. „Es gibt Aussagen von Mitarbeitern des Gefängnisses, die wir auf schwierigem Wege erhalten haben. Und wir haben dadurch sehen können, dass er nicht so gestorben ist, wie es in seinen Dokumenten fixiert wurde“, sagte sie in dem Interview. Sie sei „sehr überzeugt davon, dass mein Mann getötet wurde“. Nawalnaja verwies auf Laboranalysen, denen zufolge er durch Gift zu Tode kam.
Die Witwe äußerte Zweifel daran, dass Putin in Russland so viel Unterstützung genieße, wie vielfach angenommen werde. „Ich denke nicht, dass die Mehrheit der Bevölkerung Putin unterstützt“, sagte sie RTL und n-tv. Der äußere Anschein sei typisch für eine Diktatur: „Es sieht so aus, als ob alle den Diktator unterstützen und am nächsten Tag, wenn sich etwas ändert, dann gehen alle auf die Straße gegen den Diktator.“ Viele Menschen in Russland seien gegen Putin, hätten aber Angst, dies zu äußern. (AFP)
Medienbericht: Russland schaltet das mobile Internet ab, um sich vor ukrainischen Drohnen zu schützen
Ukraine: Zwei Millionen Verbraucher in Kiew ohne Wasserversorgung
Russlands nächtlicher Drohnen- und Raketenangriff auf die Infrastruktur in der Ukraine hat nach deren Angaben die Wasserversorgung von zwei Millionen Verbrauchern in Kiew vorübergehend unterbrochen. 4000 Gebäude in der Hauptstadt seien noch immer ohne Wasser, schreibt der stellvertretende ukrainische Ministerpräsident, Olexij Kuleba, auf Telegram. Derzeit werde daran gearbeitet, die Versorgung wiederherzustellen. Zuvor waren auch Stromausfälle gemeldet worden. (Reuters)Polen bietet Ukraine Hilfe nach Angriff auf Energieanlagen an
Polen bietet seinem Nachbarland Ukraine Hilfe nach dem russischen Angriff auf die dortige Energieinfrastruktur an. Generatoren, zusätzliche Stromversorgung und ein LNG-Terminal stünden der Ukraine zur Verfügung, sagt der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski. Sikorski sagt bei einem Besuch in Lwiw in der Westukraine, die polnische Regierung berate, wie sie ihren östlichen Nachbarn unterstützen könne. (Reuters)- showPaywall:
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