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„Wir üben dort alles“: Russland und Belarus proben angeblich Einsatz von taktischen Atomwaffen bei Großmanöver
Russland attackierte die Ukraine alleine im September mit 3500 Drohnen und 19 Raketen + Polen neutralisiert Drohne über Regierungsgebäuden in Warschau + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Lukaschenko: Auch Einsatz taktischer Atomwaffen bei Manöver geübt
Russland und Belarus haben bei ihrem gemeinsamen Großmanöver nach Angaben des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko auch den Einsatz taktischer Atomwaffen geübt. „Wir üben dort alles“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Belta Lukaschenko am Dienstag, dem letzten Tag des Manövers „Sapad“ (Westen).
Das Spektrum habe von Übungen mit konventionellen Kleinwaffen bis zum Einsatz von Atomsprengköpfen gereicht. Das wisse der Westen auch. „Aber wir haben keineswegs vor, damit irgendjemanden zu bedrohen“, fügte Lukaschenko hinzu.
Dem belarussischen Verteidigungsministerium zufolge wurde bei dem fünftägigen Manöver auch der Einsatz der russischen Hyperschall-Mittelstreckenrakete „Oreschnik“ geprobt.
Russland hatte diese Waffe erstmals im November 2024 im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte erklärt, die Raketen könnten in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in Belarus stationiert werden.
Das russische Verteidigungsministerium teilte zudem mit, strategische Bomber vom Typ Tu-160 hätten über der Barentssee den Abschuss von Marschflugkörpern geübt. Auch die russische Nord- und die Ostseeflotte sowie Truppen in der Exklave Kaliningrad nahmen den Angaben zufolge an dem Manöver teil. Nach Einschätzung westlicher Militärexperten dient die Übung auch dazu, die Europäer einzuschüchtern. (Reuters)
Belarus begnadigt offenbar weitere 25 Gefangene
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko begnadigt staatlichen Medien zufolge 25 weitere Gefangene. Unter ihnen seien auch einige, die wegen Extremismus inhaftiert gewesen seien, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Belta. Vor knapp einer Woche hatte die Regierung in Minsk nach einem Appell von US-Präsident Donald Trump bereits 52 Gefangene freigelassen. (Reuters)
Wadephul fordert USA zu Sanktionen gegen Russland auf
Außenminister Johann Wadephul fordert die USA angesichts der Luftraumverletzungen der Nato-Ostflanke durch russische Kampfdrohnen auf, endlich scharfe Sanktionen gegen Russland zu beschließen. „Wer sich klar auf der Seite der Freiheit sieht, und das tut ja kein Land so überzeugend wie die Vereinigten Staaten von Amerika, der muss jetzt handeln“, sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seiner schwedischen Amtskollegin Maria Malmer Stenergard in Berlin.
Die US-Regierung habe seit dem Frühsommer angekündigt, Sanktionen gegen Russland auszubringen, sagte Wadephul.
Er fordere die amerikanische Seite nun auf, „dass das jetzt endlich geschieht“. Der Minister kritisierte: „Wir wissen, dass über 90 Senatorinnen und Senatoren dazu entschlossen sind. Und ich frage mich, warum das nicht umgesetzt wird.“ Zugleich betonte Wadephul, er hoffe, dass das von der EU vorbereitete 19. Sanktionspaket gegen Russland schnell vereinbart werden könne. (dpa)

Ukrainische Nationalgarde tötet angeblich russischen Soldaten, der wie ein "Putin-Doppelgänger" aussieht
Die ukrainische Nationalgarde hat einen russischen Soldaten an der Front bei Pokrowsk getötet. Dies gab die Brigade "Spartan" in ihrem Telegram-Kanal bekannt. Die ukrainischen Soldaten bezeichneten den Mann scherzhaft als "Putin-Doppelgänger".
"Dieser Infanterist der russischen Armee hätte ein weiterer Doppelgänger des Kreml-Diktators werden können. Doch Moskau schickte ihn in die Ukraine – zum Angriff auf die Front bei Pokrowsk", heißt es in einer Mitteilung. Dort geriet der Mann ins Visier der Brigade und wurde getötet. (Yulia Valova)
Ukrainischer Geheimdienst: Russische Kamikaze-Drohnen enthalten zahlreiche ausländische Bauteile
Der ukrainische Militärgeheimdienst hat nach eigenen Angaben 45 ausländische Komponenten in russischen Kamikaze-Drohnen vom Typ "Geran-3" entdeckt. Wie die Hauptverwaltung für Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums mitteilte, stammt etwa die Hälfte der Bauteile aus den Vereinigten Staaten. Weitere Komponenten kommen demnach aus China, der Schweiz, Deutschland, Großbritannien und Japan.
Die "Geran-3" wird als russisches Gegenstück zur iranischen Drohne Shahed-238 betrachtet. In der Version "U" verfügt sie über ein chinesisches Turbostrahltriebwerk vom Typ Telefly JT80. Dieses ermöglicht Geschwindigkeiten zwischen 300 und 370 Kilometern pro Stunde bei einer Reichweite von bis zu 1000 Kilometern.
Der ukrainische Geheimdienst betonte, dass Russland trotz internationaler Sanktionen weiterhin westliche Technologien für den Bau seiner Drohnen verwendet. (Yulia Valova)
Estland baut offenbar Verteidigungsanlagen an Grenze zu Russland
Die estnische Regierung will die Sicherheit an ihrer Grenze zu Russland verstärken. Wie das estnische Portal ERR berichtet, hat der Bau eines 40 Kilometer langen Panzerabwehrgrabens begonnen. Diese Maßnahme ist Teil der geplanten Baltischen Verteidigungszone. Auch 600 Bunker sollen errichtet werden.
Die ersten Arbeiten fanden bereits im Dorf Vinski nahe Meremäe statt. Oberstleutnant Ainar Afanasjew, Stabschef der estnischen Streitkräfte, erläuterte das Konzept: "Der neue Graben soll einen möglichen Angreifer im Südosten stoppen. Im Nordosten bieten natürliche Barrieren wie der Fluss Narva und der Peipussee Schutz." (Yulia Valova)
Russland hat offenbar ukrainische Gasverteilerstation getroffen
Russland hat nach eigenen Angaben eine Gasverteilerstation im Nordosten der Ukraine mit Drohnen getroffen. Die Anlage in der Region Sumy diene der Gasversorgung des ukrainischen Militärs, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. In dem Gebiet versuchen russische Truppen seit Monaten, Fuß zu fassen. (Reuters)
Diplomaten: EU-Beratungen über neue Russland-Sanktionen verschoben
Selenskyj: 3500 Drohnen und 190 Raketen auf Ukraine im September
Russland strebt einem Medienbericht zufolge eine neue Gesprächsrunde mit den USA im Herbst an. Dies sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass. Ein Grund für die Verzögerung bei der Vereinbarung eines neuen Termins für Gespräche zwischen den USA und Russland sei der Wunsch beider Seiten, ein Treffen ohne nennenswerte Ergebnisse zu vermeiden.
Polen neutralisiert Drohne über Regierungsgebäuden in Warschau
In Polen hat der Staatsschutz nach Angaben des polnischen Regierungschefs Donald Tusk eine über Regierungsgebäuden in Warschau fliegende Drohne unschädlich gemacht. Die Drohne sei auch über das Schloss Belvedere, dem Sitz des polnischen Präsidenten, geflogen, schrieb Tusk auf der Plattform X. Zwei belarussische Staatsbürger seien in Zusammenhang mit dem Vorfall festgenommen worden. Die Polizei untersuche die Umstände des Vorfalls. Unbekannt ist bislang, um welche Art Drohne es sich handelte und ob sie militärisch genutzt werden konnte. (dpa)
Selenskyj drängt auf Lieferung von Flugabwehr vor dem Winter
US-Militärvertreter als Beobachter bei Manöver von Belarus und Russland

Offenbar mehr als 1200 Ukrainer von russischen Streubomben getroffen
Auch Großbritannien schickt Kampfjets nach Polen
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