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„Mehrere nicht-identifizierte ballistische Raketen“: Nordkorea reagiert mit Raketentests auf Militärübung des Südens
Am ersten Tag der US-südkoreanischen Militärübung „Freedom Shield“ hat Nordkorea mehrere Raketen abgefeuert. Pjöngjang warnt zudem vor einer Eskalation.
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Nordkorea hat am ersten Tag einer von Südkorea und den USA durchgeführten großangelegten Militärübung nach Angaben aus Seoul mehrere ballistische Raketen abgefeuert. Es ist der erste Raketentest seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump.
Die südkoreanische Armee habe am Montag „mehrere aus der (nordkoreanischen) Provinz Hwanghae abgefeuerte nicht-identifizierte ballistische Raketen“ gesichtet, die im westlich der koreanischen Halbinsel gelegenen Gelbem Meer gelandet sein, erklärte Südkoreas Generalstab.
Südkorea und die USA hatten zuvor am Montag ihre gemeinsame Militärübung „Freedom Shield“ begonnen. Es handelt sich um eine der größten, regelmäßig abgehaltenen Übungen der Verbündeten. Die Manöver sollen noch bis zum 20. März andauern.
Das nordkoreanische Außenministerium bezeichnete die Übung am Montag als „gefährlichen provokativen Akt“ und warnte davor, dieser könne durch einen „einzigen versehentlichen Schuss“ einen „physischen Konflikt“ auslösen. Die Militärübungen würden auch die Sicherheit der USA beeinträchtigen, fügte das Ministerium hinzu.
Versehentlich Bomben abgeworfen
Scharfe Munition darf bei den Übungen derzeit nicht genutzt werden: Ein Kampfflugzeug der südkoreanischen Luftwaffe hatte am Donnerstag in der Nähe der Grenze zu Nordkorea bei einer Übung versehentlich acht Bomben abgeworfen.

© dpa/YNA
Nach Angaben der Armee waren 31 Menschen im südkoreanischen Pocheon verletzt worden, darunter mehrere Zivilisten, zudem wurden mehrere Gebäude beschädigt.
Das südkoreanische Militär leitete eine Untersuchung ein. Anwohner wurden der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge wegen der Suche nach möglichen Blindgängern in Sicherheit gebracht.
Das von dem Abwurf betroffene Gebiet, etwa 40 Kilometer nordöstlich von Seoul, liegt außerhalb eines Übungsgeländes nahe der Grenze zu Nordkorea. Anwohner der Gegend beschweren sich seit langem über die von den Übungen ausgehenden Störungen und Risiken.
Luftwaffenchef Lee Young-su entschuldigte sich am Montag für den „beispiellosen Unfall“. „Es war ein Unfall, der nie hätte passieren dürfen und der sich nie wiederholen darf“, sagte Lee vor Reportern. Das südkoreanische Militär erklärte, die gemeinsamen Militärübungen stärkten die Bereitschaft der Allianz gegen Bedrohungen wie Nordkorea.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich auf einem Tiefpunkt. Beide Länder sind auch nach dem Ende des Korea-Kriegs im Jahre 1953 formell weiterhin im Kriegszustand. Die USA haben zehntausende Soldaten in Südkorea stationiert, unter anderem zum Schutz Südkoreas. (AFP/Reuters)
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