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Iranische Frauen im Jahr 2018 beim Public Viewing in Teheran.

© AFP/stringer

Mehrere Stadien „bereit“ für weibliche Fans: Iran erlaubt Frauen den Besuch von Männer-Fußballspielen

Der erzkonservative Klerus des Landes findet, dass Frauen keinen Männerfußball sehen dürften. Doch nun wird das bisherige Verbot aufgehoben, die Stadiontribünen werden weiblicher.

Iranische Frauen, die bislang nur selten Männern beim Fußballspielen zuschauen durften, sollen in der kommenden Saison erstmals regulär Spiele besuchen dürfen.

„In diesem Jahr ist eines der herausragenden Merkmale dieser Liga, dass Frauen in die Stadien einziehen werden“, sagte der Chef des iranischen Fußballverbands, Mehdi Tadsch, am Sonntag.

So seien Stadien in den Städten Isfahan, Kerman und Ahwas für den Besuch von Frauen „bereit“, sagte Tadsch. Er sprach während einer Live-Übertragung der Auslosung für die kommende Saison der höchsten iranischen Fußballliga, die 16 Mannschaften umfasst. Die Saison beginnt im August.

In diesem Jahr ist eines der herausragenden Merkmale dieser Liga, dass Frauen in die Stadien einziehen werden.

Mehdi Tadsch, Chef des iranischen Fußballverbands

Bisher durften Frauen im Iran nur in wenigen Ausnahmen auf die Tribüne, zuletzt etwa beim Freundschaftsspiel gegen Russland. Auf Druck des Fußball-Weltverbands Fifa wurde das Verbot in den vergangenen Jahren etwas gelockert.

Bereits Ende Juni hatte sich die nun erfolgte Öffnung der Stadien für Frauen angedeutet. „Erfreulicherweise hat der Sicherheitsrat des Landes diese Frage gebilligt und eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die über die Umsetzung entscheiden soll“, zitierte der iranische Fußballverband seinen Chef Tadsch.

Der mächtige Sicherheitsrat im Iran befasst sich mit Fragen rund um die Verteidigung, sowie dem Schutz der Islamischen Revolution. Das Gremium trifft Entscheidung über dem Parlament, die nach Zustimmung durch den Religionsführer final sind.

Seit der islamischen Revolution 1979 sind weibliche Zuschauer weitgehend von Fußball- und anderen Sportstadien ausgeschlossen, obwohl es kein entsprechendes Gesetz gibt. Der erzkonservative Klerus des Landes findet, dass Frauen vor dem Anblick halbbekleideter männlicher Sportler geschützt werden müssen. (AFP, dpa)

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