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Russland nutzt Flugplätze weit hinter der Frontlinie in der Ukraine als Basis für seine Kampfhubschrauber, um sie vor Angriffen der ukrainischen Armee zu schützen (Symbolbild).

© imago/ITAR-TASS/Valery Sharifulin

Militärbasen hinter der Front: Ukrainer suchen Mittel gegen russische Helikopter-Taktik

Russland positioniert Kampfhubschrauber weit entfernt von der Frontlinie, um ihnen Schutz vor ukrainischen Angriffen zu bieten. Eine Basis liegt auf dem zerstörten Flughafen in Luhansk.

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Russland nutzt Flugplätze weit hinter der Frontlinie in der Ukraine als Basis für seine Kampfhubschrauber, um sie vor Angriffen der ukrainischen Armee zu schützen. Berichten zufolge sind eine größere Anzahl Militärhelikopter auf den Flughäfen des besetzten Berdjansk im Südosten der Ukraine und der Regionalhauptstadt Luhansk im Osten stationiert.

Im Kampf gegen die Fluggeräte benötige die Ukraine „Fähigkeiten für den Einsatz über große Entfernungen“ und weitere Luftabwehrsysteme, schreibt ein ukrainischer Reserveoffizier, der sich auf „X“, ehemals bekannt als Twitter, „Tatarigami_UA“ nennt. Seine Forderungen untermauert er mit Satellitenbildern des 2014 stillgelegten Flughafens in Luhansk – etwa 100 Kilometer hinter der Front in Bachmut.

Der Flughafen war durch Kampfhandlungen im Laufe des Ukraine-Krieges zerstört worden, „wurde aber vor kurzem von den Russen als Hubschrauberbasis für Operationen in den Gebieten Donezk und Luhansk umfunktioniert“, schreibt der Reserveoffizier. „Im Durchschnitt sind dort zu jeder Zeit etwa 12 bis 16 Hubschrauber stationiert.“ Hauptsächlich Ka-52, Mi-8, Mi-28 und Mi-24.

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Vor allem der russische Angriffshubschrauber vom Typ Ka-52 ist den ukrainischen Truppen ein Dorn im Auge. Im Juni verlangsamte der sogenannte „Alligator“ die Gegenoffensive Kiews. Der Helikopter kann Ziele aus sicherer Distanz ins Visier nehmen und ist dadurch schwieriger außer Gefecht zu setzen.

Die Satellitenaufnahmen des Luhansker Flughafens würden zeigen, dass die dort stationierten Hubschrauber viele Einsätze fliegen und meist unversehrt zum Stützpunkt zurückkehren, schreibt „Tatarigami_UA“. Daher brauche es neben Langstreckenraketen, die die Helikopter am Boden treffen können, auch Luftabwehrgeschütze, die die Fluggeräte beim Einsatz vom Himmel holen.

Angriffen auf Flugplätze zu kostspielig für Kiew

Dennoch hat die Ukraine der russischen Hubschrauberflotte hohe Verluste zugefügt, berichtet der „Oryx“-Blog. Insgesamt 100 Helikopter seien bislang zerstört, beschädigt oder erbeutet worden – davon 39 „Alligatoren“, zählen die Analysten.

Erst kürzlich soll nahe der umkämpften Stadt Robotyne in Saporischschja mit einem schultergestützten Boden-Luft-Flugabwehrraketensystem (Manpad) der 40. Ka-52 abgeschossen worden sein. „Oryx“ listet den Verlust allerdings noch nicht.

Die Helikopter auf ihren Stützpunkten zu treffen, ist jedoch weitaus schwerer. Sie werden weit genug auseinander geparkt, um zu verhindern, dass bei einem Angriff mehrere Geräte zerstört werden können. Derzeit sind Angriffe auf weit entfernte Flugplätze für Kiew noch zu kostspielig und die Gefahr zu hoch, dass die Angriffe misslingen.

Denn auch die Umgebung des Luhansker Flughafens sei „stark“ von Luftabwehrsystemen geschützt, schreibt „Tatarigami_UA“ weiter, „jedoch nicht undurchdringlich“. Den Flughafen unnutzbar zu machen, würde bedeuten, dass die Kampfhubschrauber noch weiter von der Front stationiert werden müssen, „was die Logistik und die Reaktionszeiten der Hubschrauber verlangsamen würde“. (Tsp)

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