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Eine Frau steht vor den Trümmern eines Hauses in Hatay.

© AFP/OZAN KOSE

Millionen Menschen nach Erdbeben obdachlos: UN schätzen Schäden in der Türkei auf 94 Milliarden Euro

Der Wiederaufbau im Erdbebengebiet dürfte Jahre dauern. Deutschland hat in diesem Zusammenhang mittlerweile mehr als 1.000 Opfern ein Visum erteilt.

Die Schäden durch das jüngste schwere Erdbeben werden allein in der Türkei auf mehr als 100 Milliarden Dollar (rund 94 Mrd Euro) geschätzt. Das sagte Louisa Vinton, Vertreterin des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) in der Türkei, am Dienstag in Genf.

An der Schätzung hätten unter anderem die Weltbank, UNDP und die EU mitgewirkt. „Die Wiederaufbaukosten kommen noch hinzu“, sagte Vinton.

Das UNDP organisiert am 16. März in Brüssel eine Geberkonferenz. Wie viel Geld konkret benötigt wird, stand noch nicht fest. Bei dem Erdbeben Anfang Februar waren mehr als 50.000 Menschen in beiden Ländern ums Leben gekommen und Millionen obdachlos geworden.

Allein gut 46.000 starben in der Türkei. Auch in Nordsyrien sind die Schäden erheblich.

Visa-Erleichterungen für mehr als 1.000 Menschen

Deutschland hat mehr als 1.300 Visa für Menschen aus der zerstörten Region erteilt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Dienstag in Berlin, mit Stand Freitag seien es 1.333 Visa gewesen, davon 1.097 im vereinfachten Verfahren.

Bei den übrigen handele es sich um nationale Visa zum Familiennachzug. Schengen-Visa nach dem vereinfachten Verfahren für Aufenthalte bis zu 90 Tagen können laut Ministerium besonders vom Erdbeben betroffene türkische Staatsbürger mit Verwandten in Deutschland bekommen.

Syrische Erdbebenopfer haben demnach die Möglichkeit, nationale Visa zum Daueraufenthalt in Deutschland zu beantragen. Die Anträge werden in einer Annahmestelle in der Erdbebenregion in der Türkei entgegengenommen sowie in einem Bus, der ebenfalls in der Region im Einsatz ist.

Die Vereinten Nationen hatten kurz nach dem Erdbeben um Spenden in Höhe von einer Milliarde Dollar für den dringendsten Bedarf in der Türkei gebeten. Davon seien bis Anfang dieser Woche erst knapp zehn Prozent eingegangen, sagte Vinton.

Sorge bereitet den Vereinten Nationen Asbest. „Wir sehen darin eine große Gefahr“, sagte Vinton. Das UNDP bemühe sich, möglichst schnell Geld für Schutzkleidung für die Arbeiter zur Verfügung zu stellen, die die Schuttberge beseitigen. (dpa)

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