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Ein Opfer des Bombenanschlags wird in Damaskus zu Grabe getragen.

© REUTERS/KHALIL ASHAWI

Mindestens 25 Tote in Damaskus: Unbekannte Gruppe reklamiert Anschlag in Syrien für sich

Mehr als 20 Menschen sterben bei einem Selbstmordanschlag in Damaskus. Eine Reaktion auf eine „Provokation durch Christen in Damaskus“, behauptet jetzt eine bisher unbekannte Dschihadistengruppe.

Stand:

Eine bisher weitgehend unbekannte Dschihadistengruppe hat den Selbstmordanschlag auf eine Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus für sich reklamiert.

Die Gruppe Saraja Ansar al-Sunna erklärte, der Anschlag sei eine Reaktion auf eine „Provokation durch Christen in Damaskus“. Die Gruppe drohte mit weiteren Anschlägen gegen religiöse Minderheiten wie Christen, Alawiten, Drusen und Schiiten.

Bei dem Anschlag waren am Sonntagabend nach Behördenangaben mindestens 25 Menschen getötet und 63 weitere verletzt worden. Die Ermittlungen dauern laut Behörden an. Das Innenministerium hatte zuvor die Terrormiliz Islamischer Staat mit dem Anschlag in Verbindung gebracht.

Christen machten vor dem Bürgerkrieg etwa zehn Prozent der syrischen Bevölkerung aus. Viele von ihnen leben heute noch in Großstädten wie Damaskus und Aleppo, oft in gemischten Vierteln. Die Zahl ist durch Krieg und Vertreibung jedoch stark zurückgegangen.

Die internationale Gemeinschaft sorgt sich seit dem Umbruch in Syrien Anfang Dezember insbesondere um die Sicherheit von Minderheiten im Land.

Die aktuelle Übergangsregierung ist zum Großteil aus der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hervorgegangen. HTS hatte die Allianz angeführt, die Langzeitmachthaber Baschar al-Assad stürzte. Ein Großteil der Syrer sind sunnitische Muslime. (dpa)

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