
© Symbolbild – Imago/Arkady Budnitsky
Mit Hakenkreuzen markiert: Ukrainische Soldaten entdecken „Nazi-Waffen“ in russischem Munitionslager
In einem russischen Waffendepot will eine ukrainische Aufklärungstruppe alte Zünder der deutschen Wehrmacht gefunden haben. „Diese Nazi-Waffen töten immer noch Menschen“, schreibt die Einheit.
Stand:
Ukrainische Soldaten haben in einem russischen Munitionslager offenbar alte Zünder für Granaten entdeckt, die jeweils mit Hakenkreuz und Reichsadler markiert waren. Das geht aus einem Bericht des separaten Sturm-Bataillons der ukrainischen „Operationseinheit Ost“ hervor, der am Donnerstag auf dem offiziellen Facebookaccount veröffentlicht wurde.
Demnach sollen die Granatenzünder von der Aufklärungseinheit „Tur“ gefunden worden sein, als sie ein russisches Lagerhaus samt Magazin durchsuchten. Die „Operationseinheit Ost“ veröffentlichte zu der Meldung drei Fotos der Funde. Unabhängig überprüfen ließen sich die Aufnahmen und Angaben dazu bislang nicht. Auch wo sich das Munitionslager konkret befunden haben soll oder um wie viele Zünder es sich genau handelt, ist nicht bekannt.
Diese Nazi-Waffen werden immer noch verwendet, um Menschen zu töten.
„Operationseinheit Ost“ via Facebook
In dem Bericht heißt es weiter, dass die entdeckten Zünder „auf den ersten Blick wie Beutegut aussahen, das gegen seine Hersteller eingesetzt werden sollte“. Die Hakenkreuz-Markierungen auf den Waffen zwangen die ukrainische Einheit allerdings, „tiefer in der Geschichte zu graben.“
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Wie könnten Nazi-Waffen nach Russland gelangt sein?
Die „Operationseinheit Ost“ schreibt, dass die Granatenzünder im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen der damaligen Sowjetunion und der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges in den Osten gelangt sein könnten.
Die ukrainische Armee verweist einerseits auf die strategische Kooperation Adolf Hitlers mit der Sowjetunion kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges: „Am 17. September 1939 griff die Sowjetunion Polen, das bereits durch die Kämpfe mit der Wehrmacht stark geschwächt war, hinterhältig an.“
Bereits zuvor haben „die UdSSR und Deutschland im August 1939 ein Handelsabkommen unterzeichnet, das im Februar 1940 nochmals ergänzt wurde. Im Rahmen dieser Vereinbarungen erhielt die Sowjetunion militärische Ausrüstung (...), darunter auch Zünder für Granaten, die mit einem Hakenkreuz gekennzeichnet waren.“ Die „Operationseinheit Ost“ schreibt weiter: „Einige dieser Zünder sind in russischen Depots erhalten geblieben.“
Am 22. Juni 1941 begann schließlich der Deutsch-Sowjetische Krieg mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Bereits am 31. Juli 1940 gab Hitler seinen Entschluss dazu dem Oberkommando der Wehrmacht bekannt und ordnete die militärischen Vorbereitungen dazu an. Der Diktator strebte bereits vor Kriegsausbruch eine Zerschlagung der Sowjetunion an, um die eroberten Gebiete als Lebensraum für Deutsche zu nutzen.
Operationseinheit: Russland „faschistischer Staat“
Zwar seien die Regime von Hitler und Stalin mittlerweile verschwunden, aber das Putin-Regime habe sie ersetzt, heißt es weiter. „Die Namen sind andere, aber im Wesentlichen bleibt es dasselbe“, so die ukrainische Einheit.
Auch heute noch und vor allem vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs manipuliere Moskau das russische Volk mit einem „Mythos vom Kampf gegen den Faschismus“. Dabei sei Russland „in Wirklichkeit selbst ein faschistischer Staat“, schreibt die ukrainische Operationseinheit. „Diese Nazi-Waffen werden immer noch verwendet, um Menschen zu töten.“
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