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Ein A400M der Luftwaffe steht auf dem Flughafen in Niamey (Symbolbild).

© dpa/Arne Immanuel Bänsch

Mit Sondergenehmigung in Tel Aviv gelandet: Luftwaffe fliegt 64 Deutsche aus Israel aus

Die Bundeswehr hat erstmals seit Kriegsbeginn Deutsche aus Israel ausgeflogen. An Bord von zwei Airbus A400M-Maschinen ging es nach Deutschland.

Stand:

Eine Woche nach Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran hat die Luftwaffe mehrere Dutzend deutsche Staatsbürger aus Israel ausgeflogen. Zwei Maschinen vom Typ Airbus A400M mit 64 Personen an Bord befänden sich aktuell auf dem Weg von Tel Aviv nach Deutschland, teilten das Bundesverteidigungsministerium und das Auswärtige Amt am Abend mit. Wegen des Krieges ist der Luftraum in beiden Ländern eigentlich für den Luftverkehr gesperrt. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Es ist das erste Mal in dem aktuellen Konflikt, dass Deutsche von der Bundeswehr ausgeflogen werden – zuvor gab es zwei Charterflüge, die allerdings nicht in Israel, sondern in Jordanien abhoben. Für die Reise dorthin waren längere Bus- oder Autofahrten notwendig, die die Betroffenen selbst organisieren mussten. 

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Auf der deutschen Krisenvorsorgeliste Elefand waren zuletzt mehr als 4000 Deutsche registriert, die angeben, sich in Israel aufzuhalten. In Iran beläuft sich diese Zahl auf mehr als 1000 Registrierungen. Deutschen dort hatte das Auswärtige Amt geraten, über Land in die Nachbarländer Armenien und Türkei auszureisen. 

„Diplomatische Abholung“

Aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten habe man die Gruppe deutscher Staatsangehöriger im Rahmen einer „diplomatischen Abholung“ aus Israel ausgeflogen, erklärte die Bundesregierung. „Die Flüge wurden kurzfristig in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden durchgeführt und richteten sich vor allem an Familien mit Kindern und andere vulnerable Personen.“

In einer Mitteilung an deutsche Staatsangehörige im Land hieß es, die israelischen Behörden hätten „sehr kurzfristig“ eine Sondererlaubnis erteilt.

Maschinen starteten offenbar bei Hannover

Nach dem „Spiegel“-Bericht sollen die beiden Maschinen am Vormittag von Wunstorf nahe Hannover losgeflogen und am späten Nachmittag mit einer Sondergenehmigung in Tel Aviv gelandet sein. Kurz darauf seien die Militärmaschinen wieder gestartet. Das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium machten in ihren Mitteilungen dazu und zum möglichen Landeflughafen keine Angaben.

Es gab schon Sonderflüge

In den vergangenen beiden Tagen waren Deutsche und enge Familienmitglieder bereits mit zwei Sonderflügen aus der jordanischen Hauptstadt Amman ausgeflogen worden: Am Donnerstag kam ein Flugzeug in Berlin an. Am Mittwoch hatte es einen Flug nach Frankfurt gegeben. Insgesamt waren auf diesen beiden Flügen 345 Personen. Es handelte sich um Charterflüge, die Luftwaffe war dabei nicht beteiligt. Am Samstag soll es wieder einen Sonderflug aus Jordanien geben.

Dank von Pistorius und Wadepuhl 

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bedankte sich bei den Soldatinnen und Soldaten. „Auf unsere Bundeswehr ist Verlass. Nach nur kurzer Vorwarnzeit waren unsere Crews der Luftwaffe vor Ort. Sie haben hochprofessionell ihren Auftrag in der Krisenregion ausgeführt.“

Außenminister Johann Wadephul (CDU) erklärte: „Mein großer Dank gilt den Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr sowie unserer Vertretung vor Ort für ihr beherztes Engagement heute, mit dem weitere Deutsche bei der Ausreise aus Nahost unterstützt werden konnten.“ (dpa)

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