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Das Minenjagdboot „Weilheim“ legt an einer Mole im Marinestützpunkt Kiel an.

© dpa/Christian Charisius

Mutmaßliche Spionage in Kiel: China warnt Deutschland wegen Ermittlungen vor „Verleumdung“

Ein Chinese soll sich unerlaubt Zutritt zum Marinestützpunkt Kiel-Wik verschafft und dort Fotos gemacht haben. Laut dem chinesischen Außenministerium sei Peking sich des konkreten Falls jedoch „nicht bewusst“.

Stand:

Nach der Einleitung von Ermittlungen gegen einen Chinesen wegen mutmaßlicher Spionage bei der Marine in Kiel hat Peking die deutschen Behörden vor „Manipulation und Verleumdung“ gewarnt.

„Wir hoffen, dass die deutsche Seite sich auf die Fakten stützt und aufhört, sogenannte Spionagefälle für Manipulation und Verleumdung zu nutzen“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Lin Jian, am Freitag. Die Bundesregierung müsse die „legitimen Rechte und Interessen der chinesischen Bürger in Deutschland“ schützen.

In Schleswig-Holstein waren wegen eines möglichen Spionagefalls rund um den Marinestützpunkt Kiel-Wik Ermittlungen eingeleitet worden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Flensburg bestätigte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, „dass wir wegen des Verdachts des sicherheitsgefährdenden Abbildens ein Ermittlungsverfahren gegen einen chinesischen Staatsbürger eingeleitet haben“.

Recherchen des WDR zufolge soll sich der Mann Zugang zu der militärischen Liegenschaft in Kiel verschafft und dort Fotoaufnahmen gemacht haben. Das Wachpersonal habe den Mann aufgegriffen und der Polizei übergeben.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte am Freitag, Peking sei sich des konkreten Falls „nicht bewusst“. China habe von seinen Bürgern im Ausland jedoch immer verlangt, dass sie die lokalen Gesetze und Vorschriften einhalten.

Der Hafen in Kiel beherbergt deutsche Marineeinrichtungen und Werften des Rüstungskonzerns Thyssenkrupp, der dort U-Boote baut. (AFP)

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