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Chef des Meta-Konzerns: Mark Zuckerberg.

© AFP/Drew Angerer

Mutterkonzern von Facebook und Instagram: Zuckerberg beendet Maßnahmen für Diversität bei Meta

Die Internetfirmen schaffen Medienberichten zufolge ihre Programme für Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion in der Belegschaft ab. Eine Rolle spiele der Wandel der „politischen Landschaft“.

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Neuer Einschnitt bei dem US-Digitalunternehmen: Der Facebook-Konzern Meta fährt Medienberichten zufolge nun auch Maßnahmen für Chancengleichheit und Diversität zurück. Zuvor hatte Meta-Chef Mark Zuckerberg die Hassrede-Regeln gelockert und den Stopp von Faktenchecks in den USA angekündigt.

„Wir werden kein Team mehr haben, das sich auf DEI konzentriert“, zitierte unter anderem das Nachrichtenportal Axios aus einer internen Mitteilung des Unternehmens. Dabei steht „DEI“ für „Diversity, Equity and Inclusion“, zu Deutsch: Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion. Damit ist gemeint, dass Unternehmen sicherstellen, dass etwa Menschen verschiedener Herkunft, verschiedenen Geschlechts oder mit Behinderungen gleiche Chancen am Arbeitsplatz bekommen.

Zu Meta gehören neben Facebook unter anderem auch die Foto- und Video-App Instagram sowie WhatsApp und der Kurznachrichtendienst Threads.

Zuckerberg soll sich mit Trump getroffen haben

Begründet wird der Schritt demnach mit dem Wandel der „rechtlichen und politischen Landschaft“ in den USA. Beobachter sehen darin eine Reaktion auf den bevorstehenden Regierungswechsel. Der künftige Präsident Donald Trump wird am 20. Januar in sein Amt eingeführt. Nach CNN-Informationen soll sich Zuckerberg am Freitag mit Trump auf dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida getroffen haben. Meta habe sich zu dem Treffen jedoch nicht geäußert.

Der Diversitätsbegriff sei „auch deshalb brisant geworden, weil er von einigen als eine Praxis verstanden wird, die eine Vorzugsbehandlung bestimmter Gruppen gegenüber anderen suggeriert“, heißt es den Berichten zufolge in dem Memo weiter.

Bei Neueinstellungen werde man zwar weiterhin Bewerber mit unterschiedlichen Hintergründen auswählen. Anstelle von Schulungsprogrammen für Gleichberechtigung und Eingliederung werde man aber andere Programme für faire und konsistente Praktiken entwickeln, so Meta.

Zunehmend Kritik an Diversity Maßnahmen

Die bisher in der Rolle der Chief Diversity Officer beschäftigte Managerin Maxine Williams werde eine neue Rolle übernehmen, die auf „Barrierefreiheit und Engagement“ sei, hieß es weiter. Zudem werde auch ein Programm beendet, nach dem bei der Auswahl von Lieferanten Unternehmen bevorzugt wurden, die Diversitätskriterien beachteten.

Konservative Politiker kritisieren solche DEI-Programme schon seit geraumer Zeit und argumentieren unter anderem, diese würden Spaltungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen nicht überwinden, sondern verstärken.

Nach dem Sieg Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl hatten bereits mehrere US-Konzerne, darunter der Supermarktriese Walmart, Autobauer Ford und Whisky-Produzent Jack Daniel’s, den Rückbau von Diversitätsprogrammen angekündigt.

Biden kritisierte bereits die Abschaffung der „Faktenchecks“

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hatte breits am Freitag die Entscheidung Metas zur Abschaffung von „Faktenchecks“ auf seinen Plattformen Facebook und Instagram als „beschämend“ verurteilt. Meta-Chef Zuckerberg verteidigte den Schritt dagegen und holte zu neuen Seitenhieben gegen klassische Medien aus.

„Die Wahrheit zu sagen, ist wichtig“, fuhr Biden bei der Pressekonferenz fort. Die Entscheidung widerspreche einfach „allem, was Amerika ausmacht“. „Wir wollen die Wahrheit sagen“, betonte der Demokrat. (Trf, dpa, AFP)

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