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Graham Smith, Autor des Buchs ‘Abolish the Monarchy’, beim Protestieren.

© Reuters/May James

Update

Nach 16 Stunden freigelassen: Führender Monarchie-Kritiker macht Behörden schwere Vorwürfe

Während der Krönung von Charles III. am Samstag nahm die Londoner Polizei 52 Menschen fest. Die meisten von ihnen werden offenbar weiter festgehalten.

| Update:

Nach fast 16 Stunden in Polizeigewahrsam in London ist ein Anführer der Proteste gegen die Monarchie in der Nacht zu Sonntag wieder freigelassen worden. Dagegen würden die meisten anderen am Samstag festgenommenen Aktivisten weiter festgehalten, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA.

Der Chef der Organisation Republic, Graham Smith, war am Samstag bei Protesten gegen die Krönung von König Charles III. festgenommen worden. Auf Twitter schrieb er nach seiner Entlassung: „Machen wir uns nichts vor. Im Vereinigten Königreich gibt es kein Recht mehr auf friedlichen Protest.“

Ihm sei schon oft gesagt worden, dass der Monarch dazu da sei, „unsere Freiheiten“ zu verteidigen. „Jetzt werden unsere Freiheiten in seinem Namen angegriffen.“ Er warte nun auf seine noch festgesetzten Kollegen.

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Am Tag der Krönung von König Charles III. hat die Polizei in London insgesamt 52 Menschen festgenommen. Grund seien Straftaten wie Körperverletzung, Verstöße gegen die öffentliche Ordnung, Landfriedensbruch und „Verschwörung zum Erregen eines öffentlichen Ärgernisses“ gewesen. „Alle diese Personen bleiben in Gewahrsam“, teilte die Metropolitan Police am Samstag mit.

Das von Labour4Republic aufgenommene Handout-Foto zeigt, wie ein Anti-Monarchie-Protestlers im Zentrum Londons verhaftet wird. +++ dpa-Bildfunk +++

© picture alliance/dpa/PA Media

Kritik gab es an der Festnahme von mehreren Monarchie-Gegnern der Gruppe Republic. „Wir haben volles Verständnis für die Sorgen der Öffentlichkeit nach den Festnahmen, die wir heute Morgen vorgenommen haben“, sagte Einsatzleiterin Karen Findlay. Proteste seien rechtmäßig und dürften stören.

Die Polizei müsse aber eingreifen, wenn die Demonstrationen „kriminell werden und ernsthafte Störungen verursachen können“, sagte Findlay. „Das hängt vom Kontext ab. Die Krönung ist ein Ereignis einer Generation, und das ist ein wichtiger Aspekt bei unserer Bewertung.“

Innenministerin Suella Braverman dankte der Polizei für den Einsatz. „Es waren eine großartige Prozession und Zeremonie, die zehntausende Menschen in London genossen haben“, sagte die konservative Politikerin. „Es war eine große Hommage an unser Land und unsere Monarchie.“ Die Regierung hatte das Demonstrationsrecht erst vor kurzem erneut deutlich verschärft. So dürfen Polizisten Proteste untersagen, wenn sie dadurch Störungen der öffentlichen Ordnung erwarten.

Insgesamt waren etwa 11 500 Beamtinnen und Beamte in der britischen Hauptstadt im Einsatz. Die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen werden auf 150 Millionen Pfund (170 Mio Euro) geschätzt. (dpa)

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