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Dieses von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik veröffentlichte Foto zeigt Wladimir Putin, Präsident von Russland, der eine Rede während einer Sitzung des Vorstands des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) hält.

© dpa/Gavriil Grigorov

Nach mehreren Drohnen-Zwischenfällen: Putin fordert stärkere Grenzsicherung und Spionageabwehr

Wladimir Putin hat in einer Rede stärkere Spionageabwehr gegen westliche Geheimdienste angemahnt. Zugleich forderte er, die Kontrollen an den Übergängen zur Ukraine zu intensivieren.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Inlandsgeheimdienst FSB zu einer intensiveren Spionageabwehr gegen westliche Geheimdienste aufgefordert. Diese hätten ihre Arbeit gegen Russland ausgebaut, deshalb müsse die Gegenaufklärung ebenfalls verstärkt werden, sagte Putin am Dienstag bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede vor den FSB-Offizieren.

Putin, der einst beim gefürchteten sowjetischen Geheimdienst KGB Karriere machte und zu DDR-Zeiten jahrelang in Dresden stationiert war, hatte selbst einmal den Posten als FSB-Chef inne.

Die westlichen Dienste setzten zusätzliches Personal, technische und andere Ressourcen ein, um gegen Russland vorzugehen, behauptete Putin. Sie versuchten nicht nur, Terroristen- und Extremistenzellen zu aktivieren. Sie hätten es vor allem auf nachrichtendienstliche Erkenntnisse abgesehen und wollten etwa Russlands neue Waffen und Technik ausspähen.

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Zugleich forderte Putin den FSB, der auch für die Grenzsicherung in Russland zuständig ist, auf, die Kontrollen an den Übergängen zur Ukraine zu intensivieren. Das russische Verteidigungsministerium registrierte in den vergangenen Tagen mehrere Drohnenabstürze in den südlichen und grenznahen Gebieten Krasnodar und Adygeja und machte dafür die Ukraine verantwortlich. Die Flugobjekte hätten - erfolglos - Objekte ziviler Infrastruktur ins Visier genommen, erklärte das Ministerium.

Auf dem Gelände einer Ölraffinerie in der südrussischen Stadt Tuapse war nach Angaben der örtlichen Behörden in der Nacht ein Brand ausgebrochen, den die russische Agentur Ria Nowosti ebenfalls mit einer Drohne in Verbindung brachte. Die Ukraine äußerte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht.

Am Dienstag stellte zudem der Flughafen St. Petersburg für rund zwei Stunden den Betrieb ein. Gründe wurden zunächst keine genannt, später war offiziell von einer Militärübung die Rede. Auch hier spekulierten Beobachter über ein feindliches Flugobjekt. Schließlich berichtete auch der Gouverneur des Moskauer Umlands, Andrej Worobjow, von einem Drohnenabsturz rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt. Seit der russischen Invasion in die Ukraine kommt es immer wieder auch zu Attacken auf russischem Staatsgebiet, meist nahe der Grenze zur Ukraine. Vorfälle so tief im Landesinneren wie jetzt sind selten.

Es müsse verhindert werden, dass über diese Wege Sabotagegruppen und Waffen ins Land kämen. Die Zahl der „terroristischen Verbrechen“ habe im Zuge des russischen Angriffskrieges zugenommen, sagte Putin, ohne Zahlen zu nennen. „Dem Aufbau von Sicherheitsdiensten in der Volksrepublik Donezk, der Volksrepublik Luhansk und den Regionen Saporischschja und Cherson muss verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Wir müssen ihre operativen und personellen Kapazitäten stärken und sie mit der modernsten Ausrüstung ausstatten“, so Putin.

„Im vergangenen Jahr wuchs die Zahl solcher Verbrechen. Offensichtlich hängt das unter anderem mit Versuchen des Kiewer Regimes zusammen, Terrormethoden anzuwenden“, sagte Putin. Dagegen wirft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland wegen des Angriffskrieges und der ständigen Attacken mit Raketen und Drohnen immer wieder vor, ein „Terrorstaat“ zu sein.

Putin forderte, auch in sozialen Netzwerken im Internet müsse nach Terroristen und Extremisten gesucht werden. Diese versuchten nicht zuletzt, die Jugend zu Straftaten zu verleiten. „Natürlich müssen ungesetzliche Handlungen derer unterbunden werden, die versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten und zu schwächen, die dafür als Waffe den Separatismus, Nationalismus, Neonazismus und den Fremdenhass benutzen“, sagte Putin.

Solche Methoden habe es immer gegeben. Die Aktivitäten hätten allerdings im Zuge von Russlands Krieg gegen die Ukraine zugenommen, sagte Putin. (dpa)

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