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FILE PHOTO: A U.S. soldier in Kosovo's NATO peackeeping force (KFOR) stands guard near a municipal office in Leposavic, Kosovo, May 31, 2023. REUTERS/Fatos Bytyci/File Photo

© Reuters/Fatos Bytyci

Nach Zusammenstößen in Nordkosovo: Polizei nimmt einen serbischen Drahtzieher fest

Ende Mai kam es zu Zusammenstößen zwischen einer serbischen Minderheit, der kosovarischen Polizei und der Nato-geführten Schutztruppe KFOR. Nun gibt es eine Festnahme.

Die kosovarische Polizei hat einen mutmaßlichen Drahtzieher der blutigen Angriffe auf Nato-Soldaten Ende Mai im Norden des Kosovos festgenommen. Die Beamten ergriffen den Chef der paramilitärischen Formation „Zivilschutz“ (Civilna Zastita) im serbisch bewohnten Norden der geteilten Stadt Mitrovica, teilte Innenminister Xhelal Svecla am Dienstag auf seiner Facebook-Seite mit.

Am 29. Mai hatte ein serbischer Mob im nordkosovarischen Ort Zvecan Soldaten der Nato-geführten Schutztruppe KFOR mit Blendgranaten und Steinen attackiert. Bei den Zusammenstößen waren 30 KFOR-Soldaten und rund 50 Serben verletzt worden. Die KFOR-Einheit hatte ein Bürgermeisteramt bewacht. Bei Lokalwahlen im Nordkosovo, die die Serben boykottiert hatten, waren bei einer sehr niedrigen Beteiligung albanischstämmige Bürgermeister gewählt worden.

Während der Festnahme des tatverdächtigen Serben in Mitrovica kam es zu einem Tumult. Gewaltbereite Serben warfen Steine auf die kosovarischen Polizisten, diese setzten Tränengas gegen die Menge ein, wie lokale Medien berichteten. Innenminister Svecla zufolge wurden bei den Zusammenstößen drei Polizisten leicht verletzt.

Im Norden des Kosovos leben fast ausschließlich Serben, im Rest des Landes fast ausschließlich Albaner. Das Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Das Nachbarland Serbien erkennt dies nicht an und verlangt die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz. (dpa)

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