zum Hauptinhalt
Ein am 2. August 2024 auf Telegram veröffentlichtes Bild, das eine neue Bombe der „Baba Yaga“-Kampfdrohne zeigen soll. Hervorhebung vom Tagesspiegel.

© Telegram/VANGUARD; Screenshot: Bearbeitung Tagesspiegel

Neue Bomben als „Gamechanger“: Wie die ukrainische Angriffsdrohne „Baba Yaga“ der russischen Armee zusetzt

Benannt nach einer Hexe greift die Kampfdrohne russische Stellungen vor allem nachts an. Nun soll sie mit neuer Munition ausgestattet worden sein, um Ziele präziser zu treffen.

Stand:

Die ukrainische Armee hat offenbar mehrere Drohnentypen im Einsatz, die unter russischen Soldaten als „Baba Yaga“ bekannt sein sollen. Denn wie die gleichnamige Figur aus der slawischen Mythologie, die oft als gruselige Hexe dargestellt wird, agieren die Drohnen unter dem Schutz der Nacht. Der auf Militärtechnik spezialisierte Autor David Hambling schreibt bei „Forbes“, dass diese – relativ großen und lauten – „Baba Yagas“ in der Dunkelheit schwieriger zu orten und zu zerstören seien.

Doch der Ukrainekrieg ist ein technisches und taktisches Wettrüsten. Die russischen Soldaten etwa setzen vermehrt Panzer mit Drohnenschutz ein, die wegen ihres unförmigen Aussehens als „Schildkröten-Panzer“ bekannt geworden sind. Auch gelinge es der Invasionsarmee inzwischen besser, gegen die „Baba Yagas“ vorzugehen, schreibt Hambling unter Verweis auf spezialisierte russische Sniper-Teams. Nun jedoch sollen die ukrainischen Drohnen mit besseren Bomben nachgerüstet worden sein. Auf Fotos, die auch via X geteilt werden, sollen eine „Baba Yaga“-Drohne (links) und die neue Munition (rechts unten) zu sehen sein.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

„Forbes“-Autor Hambling verweist auf den ukrainischen Telegram-Kanal Vanguard, dort wurden die neuen Bomben mit der Kennzeichnung BK-3OF offenbar erstmalig publik gemacht. „Wahrscheinlich“ verfügen sie über einen Laser zur Navigation, steht in dem Telegram-Post. Auch fänden sich Hinweise auf eine Massenproduktion der Bomben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Ob tatsächlich Lasertechnik in den Bomben steckt, ist dem „Forbes“-Bericht nach unter Beobachtern umstritten, auch weil die nötigen Teile sehr teuer seien. Eine Quelle behauptete aber gegenüber Hambling, dass die Ukraine handelsübliche und damit recht kostengünstige Elektronik für die Laser-Technik in den Bomben verbaue. Der Experte nennt das „plausibel“.

Wendepunkt

Entscheidend sei laut Hambling, dass es sich bei den neuen Bomben um „eine Art von Lenkwaffe“ handle. Er beschreibt die Munition als „game changer“ (sic), als Wendepunkt also. Die Erklärung: Normalerweise würden Drohnen ihre Sprengsätze aus geringer Höhe direkt über dem Ziel abwerfen. Das mache sie verwundbar für die russische Abwehr. Lenkbomben hingegen können aus größerer Distanz oder Höhe in Richtung Ziel geschickt werden – die Drohne ist damit besser geschützt.

Die Ukraine legt viel Wert auf ein eigenes Drohnenprogramm, um sich unabhängig von westlichen Waffen- und Munitionslieferungen gegen Russland verteidigen zu können. Von den neuen Bomben war offiziell bislang keine Rede. Jedoch spielen Langstreckendrohnen eine wichtige Rolle, kündigte Präsident Wolodymyr Selenskyj im März 2023 an.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })