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Dmitri Medwedew, stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates, in der Gorki-Residenz.

© dpa/Yulia Zyryaniva/Pool Sputnik Government

Neue Provokation des Putin-Vertrauten: Medwedew sinniert über Aufteilung der Ukraine zwischen Russland und der EU

Der Putin-Vertraute skizzierte drei nach seiner Darstellung wahrscheinliche Szenarien für den Ausgang des Krieges. Damit greift er das russische Narrativ auf, die Ukraine sei kein eigenständiger Staat.

Stand:

Russland wäre zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine nach eigenen Angaben erst dann bereit, wenn es sich den Großteil des angegriffenen Nachbarlands einverleibt hat.

Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew,hat am Donnerstag über drei nach seiner Darstellung wahrscheinliche Szenarien für den Ausgang des Krieges sinniert.

In der von ihm bevorzugten Variante würden westliche Regionen der Ukraine mehreren EU-Staaten zugeschlagen und die östlichen Russland, während die Einwohner der zentralen Gebiete für den Beitritt zu Russland stimmen.

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Bei diesem Ausgang „endet der Konflikt mit ausreichenden Garantien, dass er auf lange Sicht nicht wieder aufgenommen wird“, schrieb Medwedew im Online-Dienst Telegram.

Sollte hingegen ein unabhängig gebliebener Teil der Ukraine der EU oder der Nato beitreten, sei mit einem Wiederaufflammen der Kampfhandlungen zu rechnen, „mit der Gefahr, dass es schnell in einen vollwertigen dritten Weltkrieg übergehen kann“, behauptete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin.

Bei einem für Moskau nach Medwedews Worten „temporär“ annehmbaren Szenario würde die Ukraine im Zuge des Krieges vollständig zwischen EU-Ländern und Russland aufgeteilt, während in Europa eine ukrainische Exil-Regierung gebildet würde.

Ukraine laut Medwedew ein „sterbender Staat“

Andere Varianten als diese drei seien nicht realistisch, „das ist allen klar“, behauptete Medwedew - auch wenn es einigen im Westen „unangenehm“ sei, dies zuzugeben.

Die Ukraine bezeichnete er als „sterbenden Staat“, der infolge eines verlorenen militärischen Konflikts zerfallen werde. Damit reiht sich Medwedew in die russische Propaganda ein, nach der die Ukraine kein eigener Staat sei. Der Politiker provoziert seit Beginn des Ukraine-Kriegs immer wieder mit seinen Aussagen und Drohungen auch in Richtung des Westens.

Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen zerstörerischen Angriffskrieg in der Ukraine. Dabei erleiden die russischen Truppen nach westlicher Einschätzung hohe Verluste und konnten nur Regionen im Osten und Süden des Landes unter ihre Kontrolle bringen.

Die vom Westen unterstützte Ukraine will kämpfen, bis russische Truppen aus den besetzen Gebieten vertrieben sind. Die lange erwartete Gegenoffensive hat nach ukrainischer Darstellung bereits begonnen. (dpa)

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