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Polens Außenminister Radoslaw Sikorski

© AFP/RONNY HARTMANN

Nur der Botschafter ist ausgenommen: Polen will Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten einschränken

Russische Diplomaten können sich in Polen bald nicht mehr so frei bewegen wie bislang. Warschau will damit ein „sehr ernstes Warnsignal“ senden.

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Russland beteilige sich an hybrider Kriegsführung gegen die EU und sein Land, sagte der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski am Montag in Brüssel. Deswegen will Polen die Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten im Land einschränken. Eine entsprechende diplomatische Note werde der russischen Botschaft in Warschau demnächst übergeben.

Die Einschränkungen sollen nicht für den Botschafter selbst gelten, dafür aber für alle anderen in der Botschaft und den Konsulaten tätigen Diplomaten. Sie dürfen sich künftig nur noch in der jeweiligen Region ihres Dienstortes bewegen. „Ich habe die Hoffnung, dass Russland das als sehr ernstes Warnsignal versteht“, sagte Sikorski.

Die polnische Regierung verdächtigt russische Geheimdienste, für Cyberattacken und mehrere größere Brände verantwortlich zu sein. Nach Angaben von Regierungschef Donald Tusk wurden zudem in der vergangenen Woche zwölf Menschen festgenommen, denen versuchte Sabotage vorgeworfen wird.

Polen zählt zu den wichtigsten militärischen Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine. Das EU- und Nato-Land spielt auch eine wichtige Rolle als logistische Drehscheibe für die Hilfe des Westens für Kiew. Von Russland wird Polen deshalb als Feind betrachtet. (dpa)

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