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Peking bestätigt Regierung: Chinas neuer Verteidigungsminister steht auf US-Sanktionsliste
General Li Shangfu kaufte für die Volksbefreiungsarmee Kampfjets und Komponenten für Flugabwehrsysteme aus Russland. 2017 verhängten die USA deshalb Sanktionen gegen ihn.
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Zu einem Antrittsbesuch nach Washington wird und kann Chinas neuer Verteidigungsminister kaum reisen: Am Sonntag wurde Li Shangfu im Amt bestätigt, doch sein Name steht auf der amerikanischen Sanktionsliste.
Denn: Als Chef für den Bereich Waffenentwicklung in der Zentralen Militärkommission war Li auch für Waffenzukäufe aus dem Ausland verantwortlich. 2017/2018 wickelte er den Auftrag von zehn russischen Kampfflugzeugen des Typs Suchoi Su-35 und von Produktionsteilen für das russische Flugabwehrsystem S-400 Triumf ab. Damit können Kampfjets, aber auch ballistische Kurz- und Mittelstreckenraketen abgefangen werden.
Der Plan, dass Peking das Abwehrsystem von Moskau kaufen wird, wurde bereits 2014 bekannt. Seitdem gibt es eine enge Zusammenarbeit der beiden Staaten; Soldaten der Volksbefreiungsarmee wurden etwa 2019 in Russland an dem System ausgebildet, wie „The Diplomat“ berichtete.
Die USA hatten im September 2018 – unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump – Sanktionen gegen Li Shangfu persönlich wie auch gegen sein Rüstungsprogramm verhängt.
Li ist Sohn eines alten Parteikaders und Veteranen, der an Mao Zedongs Langem Marsch teilgenommen hatte. Er ist studierter Raumfahrtingenieur und General der Volksbefreiungsarmee. Als Kommandant des bemannten Raumfahrtprogramms der Volksrepublik war Li Shangfu auch für die erfolgreiche Entsendung der zwei chinesischen Mondsonden 2007 und 2010 verantwortlich.
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