
© REUTERS/Brian Snyder
„Putin wird Zugeständnisse machen müssen“: Trump fordert, „dass die Ukraine möglichst viel Land zurückerhält“
Beim ersten Kabinettstreffen in Washington schlug der neue US-Präsident wieder kremlkritische Töne an. Er widersprach dem Außenminister Moskaus in zentralen Punkten.
Stand:
US-Präsident Donald Trump hat sich beim ersten offiziellen Kabinettstreffen erneut zum Krieg in der Ukraine geäußert und dabei zentralen russischen Forderungen der letzten Tage widersprochen. Sanktionen gegen Russland zu lockern, stünde aktuell nicht zur Debatte, sagte Trump.
Es brauche nun zunächst Verhandlungen für „einen guten Deal“, dessen Ziel es sei, „dass die Ukraine möglichst viel Land zurückerhält“.
Ob er damit Rückgaben von aktuell noch von Russland besetzten Gebieten meinte, ließ er offen. Russlands Außenminister Sergei Lawrow hatte noch am Nachmittag in Katar einen Waffenstillstand entlang der aktuellen Front abgelehnt – Russland hat in der Verfassung festgeschrieben, dass die gesamten von Russland bisher nur zum Teil eroberten Regionen zum russischen Staatsgebiet gehören. Also auch Land, dass die Ukraine bisher noch hält.
Mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für die von Russland angegriffene Ukraine machte Trump deutlich, dass er die Verantwortung dafür bei Europa sehe: „Ich werde keine umfassenden Sicherheitsgarantien geben. Das soll Europa übernehmen.“ Europa sei in direkter Nachbarschaft zur Ukraine, „aber wir werden dafür sorgen, dass alles gut geht“.
„Ein Deal ist ein Deal, ich kann fürs nichts garantieren“
Weitere Fragen zur Absicherung eines möglichen Friedensdeals wollte Trump zunächst nicht beantworten: „Lasst uns erstmal Frieden machen und dann beantworte ich auch die Frage nach den Friedenstruppen“. Das Problem der internationalen Truppen sei „ein leichtes“.
Britische und französische Truppen in der Ukraine nannte er eine „gute Sache“. Lawrow hingegen hatte heute noch einmal explizit die Stationierung internationaler Truppen abgelehnt.
„Putin ist ein sehr kluger und listiger Mann, aber er wird Zugeständnisse machen müssen“, sagte Trump weiter: „Aber ein Deal ist ein Deal, ich kann für nichts garantieren, manchmal passieren verrückte Dinge.“ Sicher sei nur, dass seine Wahl verhindert habe, dass Putin die gesamte Ukraine erobern würde.
Nato-Beitritt weiter ausgeschlossen
In den vergangenen Wochen hatte der neue US-Präsident mehrfach deutlich kremlfreundlichere Töne angeschlagen und manche zentrale russische Forderungen zunächst übernommen.
Allerdings schloss Trump einen Nato-Beitritt der Ukraine erneut aus. „Ich kann euch sagen, dass ihr die Nato vergessen könnt“, sagte Trump bei einer Kabinettssitzung auf die Frage einer Journalistin zum russischen Angriffskrieg und Zugeständnissen der Ukraine.
Die Debatte über den Betritt in das Verteidigungsbündnis sei „wahrscheinlich der Grund gewesen, warum die ganze Sache angefangen hat“, so Trump wohl mit Blick auf den russischen Angriffskrieg. (Trf)
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