
© Carlos Osorio/AP/dpa
Sie nennt ihn „Raubtier“: Cousine warnt davor, Robert F. Kennedy Jr. zum US-Gesundheitsminister zu machen
Dem Neffen von John F. Kennedy fehle jegliche relevante Erfahrung für den Job des Gesundheitsministers. Seine Haltung zu Impfungen sei heuchlerisch, sagt seine Cousine.
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Die Cousine von Robert F. Kennedy Jr. hat den US-Senat eindringlich darum gebeten, ihren Verwandten nicht als Gesundheitsminister zu bestätigen. „Ihm fehlt jegliche relevante Erfahrung“, schrieb Caroline Kennedy in einem Brief an die Parlamentskammer, der unter anderem von der „New York Times“ veröffentlicht wurde.
Ihr Sohn teilte zudem ein Video, in dem sie den Brief persönlich vorlas. Caroline Kennedy ist die Tochter des früheren Präsidenten John F. Kennedy, Robert F. Kennedy Jr. ist dessen Neffe.
„Bobby ist süchtig nach Aufmerksamkeit und Macht“, heißt es in dem Schreiben weiter. Er baue seine Anhängerschaft auf, indem er die Verzweiflung von Eltern kranker Kinder ausnutze. So lasse er zwar seine eigenen Kinder impfen, rate anderen Eltern jedoch „heuchlerisch“ davon ab, das Gleiche zu tun. „Ich fordere den Senat dringend auf, seine Nominierung abzulehnen.“
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US-Präsident Donald Trump will den früheren parteilosen Präsidentschaftsbewerber und bekennenden Impfgegner zum Chef des Gesundheitsministeriums machen – vorausgesetzt, der Senat bestätigt ihn.
Kennedy war bei der Präsidentschaftswahl als unabhängiger Kandidat angetreten, zog jedoch seine aussichtslose Kandidatur zurück und schloss sich dem Lager des Republikaners an.
Cousine schildert verstörende Vorfälle
Der 71 Jahre alte Kennedy Jr. war über Jahrzehnte Demokrat, entfernte sich jedoch zunehmend von der Partei. Er stand bereits zuvor in der Kritik, weil er Verschwörungstheorien verbreitet und Kontakte zu rechtsextremen Politikern pflegt.
In ihrem Brief bezeichnete Caroline Kennedy – zuletzt unter der Vorgängerregierung von Demokrat Joe Biden als US-Botschafterin in Australien tätig – ihren Cousin als „Raubtier“ und schilderte dabei verstörende Vorfälle aus der familiären Vergangenheit.
„Er genoss es, damit anzugeben, wie er Hühnerküken und Mäuse in den Mixer steckte, um seine Falken zu füttern – oft eine perverse Szene der Verzweiflung und Gewalt“, schrieb sie. Gleichzeitig beschrieb sie ihn als charismatische Persönlichkeit, die es meisterhaft verstehe, andere mit seiner Ausstrahlung zu beeinflussen, Risiken einzugehen und Regeln zu brechen.
Caroline Kennedy ist eine in den USA prominente Juristin sowie Diplomatin. Unter der Regierung von Barack Obama war sie US-Botschafterin in Japan. Sie hat mehrere Bücher veröffentlicht.
Bereits während des Wahlkampfs hatte Kennedy mit bizarren Geschichten für Schlagzeilen gesorgt. Auf der Plattform X veröffentlichte er ein Video, in dem er erzählte, wie er einst ein totgefahrenes Bärenjunges im Norden von New York in sein Auto geladen und später im Central Park abgeladen habe.
Für weiteres Aufsehen sorgte ein Bericht der „New York Times“, wonach Kennedy glaubte, ein Parasit in seinem Gehirn sei vor einigen Jahren für Gedächtnisverlust verantwortlich gewesen. (dpa)
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