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NEW YORK, NEW YORK - MAY 30: People celebrate after former President Donald Trump was found guilty on all counts at Manhattan Criminal Court on May 30, 2024 in New York City. The former president was found guilty on all 34 felony counts of falsifying business records in the first of his criminal cases to go to trial.   Spencer Platt/Getty Images/AFP (Photo by SPENCER PLATT / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

© Getty Images via AFP/SPENCER PLATT

Update

Reaktionen auf Schuldspruch: Trump nennt Urteil „Schande“ – und bettelt um Spenden

Der Ex-US-Präsident will die Entscheidung des New Yorker Gerichts nicht akzeptieren. Das „wirkliche Urteil“ werde bei der US-Wahl fallen, sagte er. Sein Kontrahent Biden betreibt Eigenwerbung.

Stand:

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat seine Verurteilung im Schweigegeldprozess in New York als „Schande“ bezeichnet. Der Richter sei korrupt gewesen und das „wirkliche Urteil“ werde bei der US-Präsidentenwahl im November fallen, sagte der Republikaner am Donnerstag in New York. Und weiter: „Ich bin ein sehr unschuldiger Mann.“

Trumps Wahlkampfteam warb direkt nach dem Schuldspruch bei Anhängern um Spenden. „Ich bin ein politischer Gefangener“, hieß es in einer E-Mail des Trump-Teams und auf der Spenden-Webseite des Republikaners. „Ich wurde gerade in einem manipulierten Hexenjagd-Prozess verurteilt: Ich habe nichts falsch gemacht“, hieß es weiter. „Aber mit eurer Unterstützung in diesem Moment der Geschichte werden wir das Weiße Haus zurückgewinnen und Amerika wieder großartig machen.“

Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, bezeichnete die Verurteilung von Ex-Präsident Trump als „falsch“ und „gefährlich“. „Heute ist ein beschämender Tag in der amerikanischen Geschichte“, schrieb er am Donnerstag auf der Plattform X.

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Es habe sich um eine „politische Übung“ gehandelt, keine juristische. Die Entscheidung sei ein weiterer Beweis dafür, dass die Demokraten vor nichts zurückschreckten, um abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen und ihre politischen Gegner zu vernichten, so Johnson weiter.

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Der republikanische Hardliner aus dem US-Repräsentantenhaus, Jim Jordan, bezeichnete das Urteil am Donnerstag als „Farce“. Der Vorsitzende des Justizausschusses der Parlamentskammer sprach von einem „voreingenommenen Richter“ und einem „ungerechten Prozess“, der allein dazu gedient habe, Trump im laufenden Präsidentschaftswahlkampf zu behindern. Trump werde im Berufungsverfahren Recht bekommen.

Trumps Sohn Donald Junior verbreitete gleich mehrere Nachrichten auf der Plattform X. Eine davon lautete: „So ein Bullshit!“ Die Demokraten hätten mit ihrem jahrelangen Versuch Erfolg gehabt, Amerika in ein „Dritte-Welt-Drecksloch“ zu verwandeln. Mit Blick auf den Termin der Präsidentschaftswahl mahnte er: „Der 5. November ist unsere letzte Chance, es zu retten.“

Donald Trump will bei der Wahl gegen den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden antreten. Der Schuldspruch hindert den Republikaner nicht daran, sich zur Wahl zu stellen.

Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, argumentierte, das Urteil könne Trump nicht aufhalten. Grenell schrieb auf X: „Ich habe genug gesehen... Donald Trump ist zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden.“

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Die radikale republikanische Abgeordnete, Marjorie Taylor Greene, postete auf X provokativ eine auf dem Kopf stehende US-Flagge. Dies Symbol wird von Trumps Anhängern verwendet und spielte auch bei der Attacke auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 eine Rolle.

Der Schlüsselzeuge der Anklage, Michael Cohen, begrüßte das Schuldurteil gegen seinen früheren Chef. Der Ex-Anwalt Trumps sprach im Onlinedienst X am Donnerstag von einem „wichtigen Tag“ für die Rechtsstaatlichkeit. Es sei eine schwierige Reise für ihn uns seine Familie gewesen, aber „die Wahrheit ist immer wichtig“.

Cohen hatte in dem Prozess ausgesagt, Schweigegeld mit dem Einverständnis Trumps gezahlt zu haben. Dieses bekam er laut Anklage vom Trump-Konzern getarnt als Anwaltskosten zurück.

Biden nutzt Urteil für Wahlwerbung

US-Präsident Joe Biden nutzte die Verurteilung von Ex-Präsident Donald Trump im Schweigegeld-Prozess für einen Wahlaufruf und Werbung in eigener Sache. „Es gibt nur einen Weg, Donald Trump aus dem Oval Office herauszuhalten: An den Wahlurnen“, schrieb der Demokrat auf seinem privaten X-Account am Donnerstag. „Spenden Sie noch heute für unsere Kampagne.“ 

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Bidens Wahlkampfteam bezeichnet Trump als „verurteilten Straftäter“. „Wir haben heute in New York gesehen, dass niemand über dem Gesetz steht. Donald Trump hat immer fälschlicherweise geglaubt, dass er nie mit Konsequenzen rechnen muss, wenn er das Gesetz zu seinem persönlichen Vorteil bricht“, heißt es in einer Mittelung. 

„Verurteilter Verbrecher oder nicht, Trump wird der republikanische Kandidat für das Präsidentenamt sein“, schrieb das Team des Demokraten. Trump werde wegen des Schuldspruchs vermutlich Rekordsummen an Spenden einsammeln und könne dieses Geld dann für den Wahlkampf ausgeben. „Wenn ihr auf den perfekten Zeitpunkt gewartet habt, um eure erste Spende für die Wiederwahlkampagne von Joe Biden zu leisten, dann ist heute der richtige Tag dafür“, hieß es weiter.

Das Weiße Haus erklärte derweil nach dem Urteil, die „Rechtsstaatlichkeit“ zu respektieren. „Wir respektieren die Rechtsstaatlichkeit und haben keinen weiteren Kommentar abzugeben“, erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses in Washington.

Trump war kurz zuvor im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen an eine Pornodarstellerin in New York schuldig gesprochen worden. Es ist das erste Mal in der amerikanischen Geschichte, dass ein Ex-Präsident wegen einer Straftat verurteilt wird. Trump, der am Nachmittag im Gerichtssaal gelassen gewirkt hatte, nahm das Urteil äußerlich ungerührt hin. (dpa)

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