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Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung in Grand Rapids.

© Getty Images via AFP/SPENCER PLATT

Rede zur Grenzpolitik von US-Präsident Biden: Trump bezeichnet Migranten als „Tiere“

Bei einer Wahlkampfrede im US-Bundesstaat Michigan bedient sich der Republikaner abermals einer radikalen Rhetorik. Dabei kündigt er eine umgehende Grenzschließung im Falle eines Wahlsiegs an.

Der frühere US-Präsident Donald Trump, der schon seit Jahren gegen Migranten und Ausländer hetzt, verschärft im Wahlkampf seine Rhetorik weiter und schürt gezielt Ängste.

Bei einem Wahlkampfauftritt in Grand Rapids im Bundesstaat Michigan warf Trump am Dienstag (Ortszeit) dem demokratischen Präsidenten Joe Biden vor, er richte mit seiner Grenzpolitik ein „Blutbad“ an.

Trump behauptete, durch Bidens laxe Migrationspolitik sei Amerika mit einer „Invasion“ von Verbrechern aus anderen Ländern konfrontiert, die aus Gefängnissen und „Irrenhäusern“ kämen und in den USA unschuldige Menschen überfielen und töteten. „Das sind keine Menschen, das sind Tiere“, so Trump.

Unter Biden sei jeder US-Bundesstaat ein Grenzstaat und jede US-Stadt eine Grenzstadt, sagte der voraussichtliche Herausforderer des Amtsinhabers bei der Präsidentenwahl Anfang November. „Denn Joe Biden hat das Gemetzel, das Chaos und das Töten aus der ganzen Welt zu uns gebracht und direkt in unseren Hinterhöfen abgeladen.“

Trump sagte weiter: „Wir werden die Plünderung, die Vergewaltigung, das Abschlachten und die Zerstörung unserer amerikanischen Vorstädte, Städte und Gemeinden stoppen.“

Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Grand Rapids.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Grand Rapids.

© dpa/AP/Paul Sancya

Im Fall einer Wiederwahl werde er am ersten Tag im Amt die Grenze abriegeln. „Und wir werden mit der größten Abschiebeaktion in der Geschichte unseres Landes beginnen“, sagte der Republikaner. Er warnte zugleich, das Land werde „aufhören zu existieren“, wenn er nicht wieder zum Präsidenten gewählt werde.

Laut einer Ende Februar veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage bezeichnen 38 Prozent der befragten republikanischen Wähler und jeder fünfte unabhängige Wähler die Einwanderung als das wichtigste Thema in den USA.

Nach Aussagen von Experten begehen Menschen, die illegal in die USA gekommen sind, nicht häufiger Gewaltverbrechen als gebürtige US-Bürger.

Wahlkampfreden mit radikaler Wortwahl

Trump bedient sich regelmäßig radikaler Rhetorik, benutzt hasserfüllte und entmenschlichende Sprache, tut sich mit rassistischen Aussagen hervor und hetzt gegen Minderheiten.

Erst kürzlich hatte er ausgerechnet mit dem Begriff „Blutbad“, das er in Michigan ins Zentrum seiner Rede stellte und in großen Lettern an seinem Stehpult zeigte, in anderem Zusammenhang für Aufsehen gesorgt.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Ohio hatte der Ex-Präsident Mitte März darüber gesprochen, wie er den Verkauf chinesischer Autos auf dem US-Markt erschweren will. Er schob nach: „Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad geben. (...) Es wird ein Blutbad für das Land sein.“ Das schlug große Wellen.

Trumps Wahlkampfteam wiegelte ab und bemühte die Argumentation, der 77-Jährige habe nur über die US-Autoindustrie gesprochen, das „Blutbad“-Zitat sei aus dem Kontext gerissen geworden.

In Grand Rapids ging Trump auf die Kontroverse ein und sagte, man habe versucht, ihm den Begriff auf falsche Weise zuzuordnen. Was Biden anrichte, sei tatsächlich ein „Blutbad“. (dpa, Reuters)

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