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Die Korvetten „Magdeburg“ und „Braunschweig“ liegen am Kai des Marinestützpunktes Hohe Düne in Warnemünde startklar zum Großmanöver Baltops in der Ostsee.

© dpa/Stefan Sauer

Moskau verurteilt Nato-Manöver in der Ostsee: „Wir bewerten das als Vorbereitung auf militärische Zusammenstöße mit Russland“

Russlands Vize-Außenminister bewertet das am Donnerstag in Rostock beginnende Nato-Großmanöver als „äußerst provokativ“. Dabei führen die Russen in der Ostsee gerade selbst ein Manöver durch.

Stand:

Einen Tag vor Beginn des zweiwöchigen Nato-Marinemanövers Baltops in der Ostsee hat Russland die Übung als Provokation kritisiert. Moskaus Vize-Außenminister Alexander Gruschko warf dem westlichen Militärbündnis vor, sich auf eine Konfrontation mit Russland vorzubereiten.

„Es geht um die Erlangung von Überlegenheit in allen Bereichen: zu Lande, zu Wasser, in der Luft. Natürlich sind solche Übungen äußerst provokativ“, sagte Gruschko der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Dabei zieht Russland selbst in der Ostsee gerade ein Manöver mit mehr als 20 Kriegsschiffen, Kanonenbooten und Unterstützungsschiffen durch.

Weiter sagt Gruschko: „Wir bewerten die militärischen Aktivitäten der Nato als Teil der Vorbereitung auf militärische Zusammenstöße mit Russland.“ Die gesamte Konzeption des am Donnerstag in Rostock startenden Großmanövers und die Struktur der Truppenaufstellung zeigten, dass die Nato-Streitkräfte Russland als Feind im Blick hätten.

Russland zieht selbst auch Manöver in der Ostsee durch

Russland selbst hatte am 27. Mai über den Beginn eines Manövers seiner baltischen Flotte in der Ostsee informiert. „Es wird betont, dass die Übungen durchgeführt werden, um die Aktionen der Flottenkräfte zur Verteidigung der Stützpunkte zu erproben“, teilte die Marine mit. Laut dem russischen Staatsfernsehen lief das Manöver auch in dieser Woche noch.

Beteiligt sind demnach etwa Korvetten, Fregatten, kleine Raketenschiffe, kleine U-Boote und Minensuchboote. Etwa 3.000 Soldaten, rund 25 Flugzeuge und Hubschrauber sowie bis zu 70 Einheiten militärischer und spezieller Ausrüstung sollen nach russischen Angaben ebenfalls an den Übungen teilnehmen.

Russland hatte seine Marinepräsenz in der Ostsee nach eigener Auskunft angesichts der Nato-Aktivitäten ausgebaut. Die Ostsee gilt auch angesichts des andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine als strategisch wichtiges Meer. Russland ist als einziger der neun Ostseeanrainerstaaten kein Nato-Mitglied. (dpa)

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