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Rauch steigt in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im südukrainischen Enerhodar auf.

© dpa/Uncredited

Update

„Schwere Schäden an Kühltürmen“: AKW Saporischschja muss nach Brand offenbar repariert werden

Nach einem mutmaßlichen Angriff brennt das AKW Saporischschja drei Stunden lang. Das Feuer an der Kühlanlage kann gelöscht werden, doch die Schäden sind noch nicht ganz abzusehen.

Stand:

Das unter russischer Kontrolle stehende ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist bei einem Brand schwer beschädigt worden und muss repariert werden.

Der Chef des russischen Atomkonzerns Rosatom, Alexej Lichatschew, habe erklärt, das dreistündige Feuer habe sehr schwere Schäden an Kühltürmen verursacht, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Montag. Nach seinen Angaben sei es unklar, ob der Schaden repariert werden könne oder ob einer der Türme ersetzt werden müsse.

Der Brand im Kraftwerk dauerte etwa drei Stunden und verursachte sehr schwere Schäden an den Kühltürmen.

Alexej Lichatschew, Rosatom

Brand in AKW Saporischschja vollständig gelöscht

In dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im südukrainischen Enerhodar war am Abend nach russischer Darstellung ein Brand an der Kühlanlage ausgebrochen. Noch in der Nacht konnte das Feuer „vollständig gelöscht“ werden, wie ein von Russland eingesetzter Beamter bei Telegram mitteilte. 

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Erhöhte radioaktive Strahlung wurde nach übereinstimmenden russischen und ukrainischen Angaben bislang nicht registriert. Am Morgen teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Jewgeni Balizki, mit, die Sicherheitsvorkehrungen an allen Anlagen von strategischer Bedeutung in der Region seien auf Anordnung von Kremlchef Wladimir Putin erhöht worden.

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Wie kam es zum Brand im AKW Saporischschja?

Lichatschew warf der Ukraine vor, mit zwei Drohnenangriffen den Brand am Sonntagabend ausgelöst zu haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigte dagegen Russland, das Feuer gelegt zu haben.

Die Strahlungswerte seien zwar normal, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. „Aber solange die russischen Terroristen das Nuklearkraftwerk kontrollieren, ist und kann die Lage nicht normal sein.

Seit dem ersten Tag der Besetzung hat Russland das AKW Saporischschja dazu benutzt, die Ukraine, ganz Europa und die Welt zu erpressen.

Wolodymyr Selenskyj

Seiner Erklärung fügte Selenskyj ein Video an, auf dem aus einem Kühlturm aufsteigender schwarzer Rauch und Flammen zu sehen sind. „Derzeit ist die Strahlungsbelastung innerhalb der Norm“, erklärte der ukrainische Präsident.

Der staatliche ukrainische Energieversorger Energoatom erklärte, das Feuer sei wohl durch Fahrlässigkeit oder Brandstiftung entstanden. Er bestätigte, einer der Kühltürme und Gerätschaften seien beschädigt worden.

Während Moskau und Kiew sich gegenseitig für den Vorfall verantwortlich machten, verlangte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) „unverzüglichen Zugang“ zu dem betroffenen Kühlturm.

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Die IAEO teilte mit, ihre Mitarbeiter hätten nach mehreren Explosionen dichten Rauch aus dem nördlichen Teil der riesigen Anlage aufsteigen sehen. „Diese rücksichtslosen Angriffe gefährden die nukleare Sicherheit in der Anlage und erhöhen das Risiko eines nuklearen Unfalls. Sie müssen jetzt aufhören“, warnte IAEO-Chef Rafael Grossi.

Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko erklärte unterdessen, dass Kiew die Strahlenwerte von nahe gelegenen Beobachtungsstationen „intensiv überwacht“. Ihm zufolge besteht „keine Gefahr einer Dampfexplosion oder anderer Folgen“. Auch Balizki und der Pressedienst der Atomanlage erklärten, der „Strahlungshintergrund“ rund um die Einrichtung sei normal.

AKW-Reaktoren müssen weiter gekühlt werden

Russland hat das größte Kernkraftwerk Europas kurz nach Beginn seines Angriffskriegs erobert und hält es seither besetzt. Beide Seiten machen sich gegenseitig für Angriffe auf das Kraftwerk oder Sabotage daran verantwortlich.

Russland hat zuletzt immer wieder ukrainische Drohnenattacken beklagt. Wegen der Sicherheitsbedenken wurden die Reaktoren bereits 2022 heruntergefahren, müssen aber weiter gekühlt werden. Auf dem Gelände sind Beobachter der IAEA stationiert. (dpa, AFP, mira)

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