
© dpa/Pascal Bastien
Gespräche für Mittwoch geplant: Selenskyj schlägt Russland neue Verhandlungen vor – doch ohne Hoffnung auf Waffenruhe
Am Mittwoch wollen sich die Ukraine und Russland wohl zum dritten Mal zu direkten Gesprächen in Istanbul treffen. Um eine Waffenruhe wird es allerdings nicht gehen.
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Die Ukraine und Russland wollen ihre direkten Gespräche nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an diesem Mittwoch in Istanbul wieder aufnehmen.
Allerdings werde es dabei nicht um eine Waffenruhe oder ein Ende des Kriegs gehen, sagte Selenskyj bei einem Treffen mit ukrainischen Diplomaten. Für Kiew gehe es darum, die Rückkehr ukrainischer Kriegsgefangener und die Planung eines Treffens auf Präsidentenebene. Demnach sei die Tagesordnung für das Treffen für Selenskyj klar: „Die Rückkehr der Kriegsgefangenen, die Rückkehr der von Russland entführten Kinder und die Vorbereitung eines Treffens der Staats- und Regierungschefs.“
Es ist allen klar, dass wirklich effektive Gespräche nur auf Ebene der Staatschefs stattfinden können.
Wolodymyr Selenskyj
Russland setzt wohl Donnerstag als Termin an
Von russischer Seite gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für die neuen Gespräche – allerdings hatte Moskau bereits seit Längerem auf einen neuen Termin in Istanbul gedrängt. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass nannte unter Verweis auf eine nicht näher genannte Quelle den Donnerstag als Termin.
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Der Kreml erklärte weiterhin, er warte auf eine Verständigung über das Datum der Gespräche. Er fügte hinzu, beide Seiten seien in ihren Positionen zur Beendigung des Krieges „diametral entgegengesetzt“.
Selenskyj: Effektive Gespräche nur auf Ebene der Staatschefs
Selenskyj sagte in seiner Videobotschaft, er habe mit dem ukrainischen Chefunterhändler, Rustem Umjerow, über die Vorbereitungen eines Gefangenenaustausches und ein weiteres Treffen mit der russischen Seite in der Türkei diskutiert. Umerov habe berichtet, dass das Treffen am Mittwoch geplant sei.
„Es ist allen klar, dass wirklich effektive Gespräche nur auf Ebene der Staatschefs stattfinden können“, begründete Selenskyj sein Anliegen auf der Plattform X, ein Treffen auf Präsidentenebene vorzubereiten. Mitte Mai war er bereits vergeblich in Erwartung eines Treffens mit Kremlchef Wladimir Putin in die Türkei gereist.
Der Kreml hat bislang direkte Verhandlungen zwischen den Präsidenten mit der Begründung abgelehnt, dass solche Gespräche, um Ergebnisse zu bringen, gut vorbereitet sein müssten. Dazu seien zunächst auf unterer Ebene die nötigen Voraussetzungen zu schaffen.
Selenskyj kündigt neue Angriffe an
Russland führt seit fast dreieinhalb Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Für eine Beendigung der Invasion stellt Moskau Maximalforderungen, die Kiew kategorisch ablehnt. Zu den russischen Bedingungen gehören etwa der Verzicht Kiews auf einen Nato-Beitritt und die Anerkennung der von Moskau annektierten Gebiete.
Selenskyj kündigte zudem neue Angriffe auf Ziele in Russland an. „Wenn (der russische Präsident Wladimir) Putin so verrückt nach den Shahed-Drohnen und Terror ist, dann muss man ihm die Logistik nehmen“, sagte Selenskyj. Dazu benötige die Ukraine auch mehr Flugabwehrsysteme, um größere Teile des Landes vor russischen Drohnen und Raketen schützen zu können.
US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche gesagt, er werde in 50 Tagen neue Sanktionen gegen Russland und Länder verhängen, die russische Ausfuhren kauften, wenn es bis dahin keine Einigung zur Beendigung des Konflikts gebe. (dpa/Reuters)
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