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Seltener Austausch: US-Verteidigungsminister Austin telefoniert mit russischem Amtskollegen
Nach langer Funkstille griff der US-Verteidigungsminister zum Telefonhörer. Lloyd Austin hat mit Russlands Verteidigungsminister Andrej Beloussow über die Situation in der Ukraine gesprochen.
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US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat nach Drohungen Moskaus in einem seltenen Austausch mit seinem russischen Kollegen gesprochen. Während des Gesprächs mit Andrej Beloussow habe Austin betont, dass es angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wichtig sei, die Kommunikation aufrechtzuerhalten, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Dienstag.
Weitere Details zu dem Telefonat nannte er nicht. Nach Angaben des Pentagons ging die Initiative für das Gespräch von Austin aus. Ryder zufolge hat Austin das letzte Mal am 15. März 2023 mit seinem russischen Kollegen gesprochen. Damals war noch Sergej Schoigu russischer Verteidigungsminister.
Moskau bestätigte das Gespräch. Die Minister hätten bei dem Telefonat am Dienstag ihre Ansichten über die Situation in der Ukraine ausgetauscht, erklärte das russische Verteidigungsministerium.
Beloussow habe auf die Gefahr „einer weiteren Eskalation der Situation“ im Zusammenhang mit der Lieferung von US-Waffen an die Streitkräfte der Ukraine hingewiesen, hieß es weiter.
Moskau hatte Washington am Montag nach einem ukrainischen Raketenangriff auf die Stadt Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gedroht. „Es versteht sich, dass die unmittelbare Beteiligung der USA an Kampfhandlungen, in deren Ergebnis russische Zivilisten ums Leben kommen, nicht ohne Folgen bleiben kann“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Das russische Außenministerium bestellte zugleich die US-Botschafterin in Moskau, Lynne Tracy, ein und übergab ihr eine Protestnote. (dpa, AFP)
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