
© REUTERS/Brandon Bell
Sicherheitskräfte rückten aus: Mutmaßliche Anschlagsdrohungen gegen Minister-Kandidaten von Trump
Laut der Sprecherin des designierten US-Präsidenten Trump wurden mehrere seiner Mitarbeiter und Kabinettsmitglieder mit Bombenanschlägen bedroht. Trump äußerte sich bisher nicht dazu.
Stand:
Einige auserkorene Kabinettsmitglieder des künftigen US-Präsidenten Donald Trump sowie designierte hochrangige Mitarbeiter seiner Regierung sind mit Bombenanschlägen bedroht worden. Das teilte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt am Mittwoch mit.
Sie seien teilweise auch Ziel von sogenanntem Swatting gewesen. Dabei wird ein Notfall vorgetäuscht, was dazu führen kann, dass Spezialeinheiten der Polizei zum Schutz vermeintlich in Lebensgefahr stehender Menschen ausrücken. Leavitt machte keine Angaben dazu, wer konkret von den Drohungen betroffen war.
Die US-Bundespolizei FBI erklärte, alle Vorfälle und potenzielle Bedrohungen würden ernst genommen. US-Präsident Joe Biden verurteilte die Drohungen.
Die von Trump für den Posten der UN-Botschafterin nominierte Kongressabgeordnete Elise Stefanik sagte, ihr Haus in New York sei Ziel einer Bombendrohung geworden. Sie sei mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn von Washington auf dem Heimweg nach New York gewesen, als sie von der Drohung erfahren habe.
Der für die Leitung der Umweltbehörde EPA vorgesehene Lee Zeldin berichtete ebenfalls von Drohungen. „Eine Rohrbombendrohung, die sich gegen mich und meine Familie richtete, wurde heute mit einer pro-palästinensischen Botschaft an unser Haus geschickt“, schrieb er in Onlinediensten. Er und seine Familie seien nicht zuhause gewesen und in Sicherheit.
Der erzkonservative Sender Fox News berichtete online unter Berufung auf nicht genannte Quellen, dass auch Trumps Kandidat für die Leitung des Auslandsgeheimdienstes CIA, John Ratcliffe, und der als Verteidigungsminister nominierte Pete Hegseth betroffen seien.
Auch Trumps ursprüngliche Wahl für den Posten des Justizministers, Matt Gaetz, erklärte bei X, er sei ebenfalls bedroht worden. Angesichts massiver Kritik an seiner Person hatte Gaetz kürzlich seinen Verzicht auf den Posten erklärt. Der frühere Football-Profi Scott Turner, der Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung werden soll, erhielt nach eigenen Angaben auch Drohungen.
Die Anschläge seien am Dienstagabend und Mittwochmorgen angedroht worden, sagte die Sprecherin. Sicherheitskräfte hätten sofort reagiert, um den Schutz der Betroffenen zu gewährleisten. Trump wird das Präsidentenamt am 20. Januar übernehmen.
Die Wunschkandidaten für sein Kabinett hat er bereits zusammengestellt. Viele von ihnen sind treue Gefolgsleute, die teils wegen fehlender Erfahrung äußerst kritisch gesehen werden.
Ein Sprecher des Weißen Hauses in Washington erklärte, Biden sei informiert worden. Er verurteile „unmissverständlich Drohungen mit politischer Gewalt“.
„Das Weiße Haus steht in Kontakt mit den Strafverfolgungsbehörden und dem Team des designierten Präsidenten und beobachtet die Situation weiterhin genau“, hieß es weiter.
Der Senat, in dem Trumps Republikaner bei der Wahl am 5. November die Mehrheit zurückerobert haben, muss den Nominierungen des ehemaligen und künftigen Präsidenten noch zustimmen. Der Rechtspopulist war am 13. Juli in der Kleinstadt Butler im Bundesstaat Pennsylvania nur knapp einem Attentat entgangen.
Im September hatten die Behörden einen Mann festgenommen, der mutmaßlich in West Palm Beach auf den dort Golf spielenden Trump schießen wollte. (Reuters/AFP)
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