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Auf diesem von der nordkoreanischen Regierung über die Koreanische Zentrale Nachrichtenagentur (KCNA) verbreiteten Foto marschieren Soldaten während einer Militärparade anlässlich des 75. Gründungsjubiläums der koreanischen Volksarmee auf dem Kim-Il-Sung-Platz.

© dpa/Uncredited

Update

„Sie konnten nicht wiederbelebt werden“: Ukraine meldet Tod mehrerer nordkoreanischer Soldaten in Gefangenschaft

Erstmals spricht Selenskyj von Nordkoreanern, die von der ukrainischen Armee gefangen genommen worden. Diese seien aber schwer verwundet gewesen und gestorben.

Stand:

Mehrere schwer verletzte nordkoreanische Soldaten sind nach Angaben der Ukraine in ukrainischer Gefangenschaft gestorben. „Heute gab es Berichte über mehrere Soldaten aus Nordkorea. Unsere Soldaten haben sie gefangen genommen. Aber sie waren sehr schwer verwundet und konnten nicht wiederbelebt werden“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Freitag.

Die genaue Zahl der getöteten Nordkoreaner nannte er nicht. Der südkoreanische Geheimdienst hatte zuvor erklärt, dass ein von der Ukraine gefangengenommener verletzter Soldat aus Nordkorea gestorben sei.

Selenskyj sagte zudem, die nordkoreanischen Soldaten würden nur mit „minimalem Schutz“ in den Kampf geschickt. „Sie erleiden viele Verluste. Viele. Wir sehen, dass die russische Armee und die nordkoreanischen Befehlshaber sich nicht im Geringsten für das Überleben dieser Koreaner interessieren“, fügte der ukrainische Präsident hinzu.

Selenskyj appelliert wegen Nordkorea an China

Zuvor hatte er bekanntgegeben, dass bisher 3000 nordkoreanische Soldaten im Krieg zwischen Russland und der Ukraine verletzt oder getötet worden seien. Dem südkoreanischen Geheimdienst und der US-Regierung zufolge liegt diese Zahl bei rund 1000.

Selenskyj rief China auf, auf Nordkorea einzuwirken. „Das koreanische Volk sollte seine Leute nicht in den Kämpfen in Europa verlieren. Und das kann unter anderem von Koreas Nachbarn einschließlich Chinas beeinflusst werden“, sagte er. „Wenn China es ernst meint mit seinen Erklärungen, dass der Krieg nicht ausgeweitet werden soll, muss es einen entsprechenden Einfluss auf Pjöngjang ausüben.“ Peking ist der engste Verbündete des isolierten kommunistischen Landes.

Moskau setze die Nordkoreaner vor allem bei der versuchten Rückeroberung des russischen Gebietes Kursk ein, sagte Selenskyj in Kiew. Sie erlitten dort hohe Verluste.

Aufseiten der Angreifer werde alles getan, damit die Nordkoreaner nicht in ukrainische Gefangenschaft gerieten. Selenskyj behauptete, dass sie eher von ihren eigenen Leuten getötet würden. Diese Darstellung ist nicht überprüfbar.

Auch die US-Regierung beobachtet, dass die Nordkoreaner mittlerweile in großer Zahl bei Kursk eingesetzt werden. Man gehe davon aus, dass die Soldaten dort massive „Infanterieangriffe gegen ukrainische Stellungen“ unternähmen, erklärte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.

Er betonte jedoch, dass die Taktik von „Wellen“ ungeschützter Angriffe zu Fuß sich als wenig effektiv erwiesen habe. Sie habe zu erheblichen Verlusten bei den nordkoreanischen Soldaten geführt. Allein in der vergangenen Woche seien nach US-Schätzungen mehr als 1.000 Soldaten getötet oder verwundet worden.

Kirby sagte, es gebe Berichte, dass nordkoreanische Soldaten sich lieber das Leben nähmen, als sich den Ukrainern zu ergeben – „wahrscheinlich aus Angst vor Repressalien gegen ihre Familien in Nordkorea, falls sie gefangen genommen werden“, fügte er hinzu.

Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland im Einsatz. Bisher ist bekannt, dass sie in der russischen Grenzregion Kursk kämpfen, die teilweise von der Ukraine besetzt wird. (AFP, dpa)

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