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Donald Trump.

© Alex Brandon/AP/dpa

„Sie mag Israel nicht. Sie mag keine Juden“: Trump unterstellt Harris Antisemitismus

Der US-Wahlkampf läuft auf Hochtouren und Donald Trump versucht Zweifel an Harris Unterstützung für Israel und jüdisches Leben zu säen. Dabei ist diese selbst mit einem Juden verheiratet.

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Kamala Harris soll erst am 5. August offiziell als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten nominiert werden. Doch Donald Trump attackiert seine Konkurrentin bereits scharf. Wie der „Spiegel“ berichtet, versucht er, die amtierende US-Vize-Präsidentin als Antisemitin darzustellen.

In einem Interview mit dem Radiosender „WABC“ sagte der Ex-US-Präsident demnach in Bezug auf ein Treffen von Harris mit dem israelischen Premier Benjamin Netanyahu in der vergangenen Woche: „Man kann ihr ihre Abneigung ansehen. Punkt eins: Sie mag Israel nicht. Punkt zwei: Sie mag keine Juden. Sie wissen es, ich weiß es. Aber keiner will es aussprechen.“

Von der Harris-Wahlkampagne hieß es nicht minder persönlich in Erwiderung: „Donald Trump ist hasserfüllt, scheußlich und sollte nicht Präsident werden. … Er glaubt, er könne auf diese Weise bei den jüdischen Wählern punkten. Da täuscht er sich.“

Harris war der lang erwarteten Rede Netanjahus im US-Kongress ferngeblieben und hat Israels Kriegsführung seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober teilweise deutlich schärfer kritisiert als US-Präsident Joe Biden. Campusproteste junger Studenten, die gegen den Krieg Israels protestieren, „zeigen genau das, was die menschlichen Emotionen sein sollten“, sagte Harris etwa im Juli. Dennoch lehne sie viele Dinge strikt ab, die auf diesen Protesten gesagt würden, so Harris weiter.

Insgesamt ist die Unterstützung der USA für Israel unter der Biden-Harris Administration groß. Harris betonte nach dem Angriff der Hisbollah auf ein Fußballfeld mit zwölf toten Kindern, dass diese „unumstößlich“ sei und sagte, dass Israel ein Recht habe, sich gegen den Terror der pro-iranischen Miliz zu verteidigen.

In seiner persönlichen Attacke sieht Trump zudem offenbar darüber hinweg, dass Harris mit einem Juden verheiratet ist: Doug Emhoff würde im Fall ihres Wahlsieges der erste jüdische „First Gentleman“ im Weißen Haus.

Trump und der Mainstream der Republikaner präsentieren sich als unbedingte Unterstützer Israels und der Juden in den Vereinigten Staaten. Trump versucht zudem gezielt jüdische Wähler, die in den USA traditionell eher den Demokraten zuneigen, für sich zu gewinnen.

Gleichzeitig fällt Trump selbst teilweise durch eine Nähe zu mehr oder weniger offenen Antisemiten auf. So aß er etwa im November 2022 gemeinsam mit dem Holocaustleugner Nick Fuentes und dem sich immer wieder judenfeindlich äußernden Rapper Kanye West zu Abend. (Trf)

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