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Sie sang ohne Kopftuch und im Kleid: Iranische Musikerin Parastu wieder auf freiem Fuß
Wer sich den strengen islamischen Gesetzen im Iran widersetzt, muss mit harten Strafen rechnen. Das bekommt nun eine junge Künstlerin zu spüren.
Stand:
Kurz nach ihrer Festnahme sind die iranische Musikerin Parastu Ahmadi und zwei ihrer Bandmitglieder wieder auf freiem Fuß. Dies sagte ihr Anwalt Milad Panahipur der Tageszeitung „Sharhg“ (Online). Er habe aber noch keinen Kontakt zu seinen Mandanten, die nun auf die offizielle Anklage warten müssten.
Der Grund ihrer Festnahme: Parastu hatte gleich mehrere Tabus gebrochen. Sie sang ohne Kopftuch, in einem unislamischen Kleid und veröffentlichte das Konzert auf YouTube.
Die Sängerin sei am Samstag im Norden des Landes festgesetzt worden, die beiden Musiker in ihrem Musikstudio in der Hauptstadt Teheran, hatte der Anwalt gestern dem Internetportal „Emtedad“ gesagt. Danach seien sie an einem ihm unbekannten Ort festgehalten worden und hätten keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt. In der Nacht auf Sonntag seien sie wieder freigelassen worden.
Menschen im In- und Ausland hatten die Frau in Online-Medien für ihre mutige Initiative gelobt. Der Hintergrund: Im Iran sind viele Frauen unzufrieden mit den strengen islamischen Gesetzen und Kleidungsvorschriften. Im Herbst 2022 gingen Massen unter dem Motto „Frau, Leben, Freiheit“ gegen die repressive Politik auf die Straße, doch die Demonstrationen wurden gewaltsam niedergeschlagen.
Viele Frauen in den Metropolen widersetzen sich inzwischen aus Protest den islamischen Kleidervorschriften, insbesondere dem obligatorischen Kopftuch. Dagegen will nun das von islamischen Hardlinern dominierte Parlament mit einem neuen Gesetz und drakonischen Strafen vorgehen. (dpa)
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