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Trump schließt sofortige Waffenruhe nun aus: So geht es nach dem Ukraine-Gipfel in Alaska weiter
Das US-Russland-Gespräch über die Ukraine endete ohne bekanntes Ergebnis. Die Waffenruhe ist aber vom Tisch, sagt Trump anschließend. Als Nächstes wird der ukrainische Präsident nach Washington reisen.
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Das Treffen zwischen dem US-Präsidenten und dem russischen Machthaber in Alaska endete ohne greifbare Ergebnisse. Donald Trump hat seitdem eine weitere Kehrtwende hingelegt: Nachdem er Wladimir Putin zuvor mit neuen harten Sanktionen gedroht hatte, falls sich dieser weiterhin einer Waffenruhe verweigert, schloss er nun eine sofortige Waffenruhe aus. Er sprach sich via Truth Social direkt für ein „Friedensabkommen“ aus.
Die Ukraine lehnte die Idee ab. „Unsere Sichtweise ist: zuerst eine Waffenruhe und danach alles andere“, sagte der Berater im Präsidentenbüro, Serhij Leschtschenko.
Unterdessen hat Kiew ukrainischen Kreisen zufolge ein US-Angebot für Nato-ähnliche Sicherheitsgarantien erhalten – ohne dass die Ukraine dem Militärbündnis beitreten soll. „Als eine der Sicherheitsgarantien für die Ukraine schlug die amerikanische Seite eine Art Artikel-fünf-Garantie außerhalb der Nato vor“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus ukrainischen Diplomatenkreisen.
Artikel-Fünf-Garantie außerhalb der Nato?
Artikel fünf des Nato-Vertrags verpflichtet die Mitglieder des Bündnisses, sich im Falle eines Angriffs gegenseitig Beistand zu leisten. Aus Diplomatenkreisen in Kiew hieß es, das US-Angebot sei „angeblich mit Putin abgestimmt“.
Eine zweite Quelle mit Kenntnis der Vorgänge bestätigte, in der Videoschalte sei es um mögliche Beistandsgarantien gegangen. „Aber niemand weiß im Detail, wie das funktionieren würde – oder warum Putin dem zustimmen würde, wenn er kategorisch gegen die Nato und offensichtlich auch jede wirksame Garantie für die Souveränität der Ukraine ist“, hieß es weiter.
Wie geht es nun weiter mit den Gesprächen zum Ukrainekrieg?
Selenskyj reist am Montag in die USA
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist eigenen Angaben zufolge am Montag nach Washington. Dort werde er mit Trump über eine mögliche Beendigung des Krieges mit Russland sprechen. Das schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst X.
Demnach habe er zunächst mit Selensykj ein einstündiges Telefonat geführt, zu dem danach auch europäische Staats- und Regierungschefs dazugeschaltet worden seien.
„Wir unterstützen den Vorschlag von Präsident Trump für ein trilaterales Treffen zwischen der Ukraine, den USA und Russland“, betont Selenskyj.
Es sei wichtig, dass die Europäer in jeder Phase einbezogen werden, um gemeinsam mit Amerika zuverlässige Sicherheitsgarantien zu gewährleisten. „Wir haben auch positive Signale von amerikanischer Seite hinsichtlich der Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine besprochen.“
Dreier-Treffen mit Putin, Trump und Selenskyj?
Ob sich die Staatschefs der Ukraine, USA und Russland zu dritt treffen werden, bleibt jedoch unklar. Zwar hatte Trump dem Sender Fox News gesagt, dass der ukrainische Präsident und Putin ein gemeinsames Treffen vereinbaren wollten und er dabei sein würde, wenn die beiden es wünschten.
Doch dieser mögliche Dreier-Gipfel ist russischen Angaben zufolge auf dem Alaska-Gipfel nicht besprochen worden. Dies berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den außenpolitischen Kreml-Berater Juri Uschakow. Selenskyj drängte unterdessen auf X auf ein Treffen zu dritt.
Treffen von Trump und Putin in Moskau?
Zudem wisse Uschakow noch nicht, wann sich Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump nach ihrem Treffen in Alaska wiedersehen würden. Putin hatte Trump bei einer anschließenden gemeinsamen Erklärung nach Moskau eingeladen.

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Der US-Präsident wollte sich darauf allerdings nicht festlegen. „Das ist interessant. Das wird mir wohl etwas Ärger einbringen“, sagte er und grinste. „Ich könnte mir vorstellen, dass das passiert.“
Trump: Einigung hängt nun von Selenskyj ab
Nach seinem Gipfel mit Putin hat Trump erklärt, dass eine Einigung im Ukrainekrieg nun vom ukrainischen Präsidenten abhänge.

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Auf die Frage des Fox-News-Moderators Sean Hannity, was er Selenskyj unter dem Eindruck des Treffens in Alaska raten würde, entgegnete Trump: „Schließ den Deal ab. Du musst den Deal abschließen.“
Russland sei eine „sehr große Macht“, die Ukraine nicht. Wie nah man einer Einigung tatsächlich ist, ließ Trump offen: „Ich sage immer: Wenn ich mir wirklich sicher bin, sage ich 50:50.“
„Ich würde auch sagen, dass die europäischen Nationen sich ein wenig engagieren müssen, aber es hängt von Präsident Selenskyj ab“, fügte der US-Präsident hinzu.
Der Präsident erklärte außerdem, er würde das Treffen mit seinem russischen Amtskollegen mit zehn von zehn Punkten bewerten. (Reuters/dpa/AFP)
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