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Taylor Swift

© REUTERS/MARIO ANZUONI/Bearbeitung Tagesspiegel

Superstar mit Einfluss: Kann Taylor Swift die US-Wahl entscheiden?

Taylor Swift hat eine riesige Fangemeinde – und enormen Einfluss. Ein Bekenntnis des Superstars, der den Demokraten zuneigt, könnte die US-Wahl zugunsten von Biden lenken. Drei Experten sagen ihre Meinung dazu.

Am 5. November wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Dabei läuft es voraussichtlich erneut auf ein Duell zwischen dem Demokraten Joe Biden und dem Republikaner Donald Trump hinaus. Pop-Ikone Taylor Swift hatte 2020 Biden im Wahlkampf unterstützt.

Trumps Anhänger treibt nun die Sorge um, dass die 34-Jährige mit der enormen Fangemeinde Biden erneut zur Seite springen könnte.

Doch kann die US-Sängerin tatsächlich den Ausgang der US-Wahlen beeinflussen? Drei Fachleute geben ihre Einschätzung ab. Alle Folgen unserer Reihe „3 auf 1“ finden Sie hier.


Swifts Unterstützung wäre Gold wert

Für manche in den USA werden in diesem Jahr nicht nur Joe Biden und Donald Trump gegeneinander antreten, sondern auch MAGA gegen Swifties: Trumps „Make America Great Again“-Truppe gegen die Fans von Taylor Swift. Denn der amerikanische Superstar mit 280 Millionen Followern auf Instagram hatte sich vor vier Jahren für Biden ausgesprochen, bereut heute noch, sich nicht 2016 gegen Trump eingemischt zu haben, und wird derzeit von Bidens Kampagne umworben.

Sie möchten, dass Taylor Swift eine Wahlempfehlung für Joe Biden ausspricht, am besten während des Super Bowls, wenn ihr Partner für die Kansas City Chiefs aufläuft. Das würde ein Millionenpublikum erreichen, Trump hätte nichts entgegenzusetzen. Besonders junge Frauen würden von Swift angesprochen und die laufen gerade nicht in Heerscharen zum 81-jährigen Biden. Da kann er Unterstützung gut gebrauchen.

Dabei haben Trump und Swift eines gemeinsam: Beide werden von ihren Anhängern geradezu angehimmelt. Seine Anhänger wittern schon eine Verschwörung gegen Trump. Das ist Unsinn, aber für Biden wäre ihre Unterstützung reines Wahlkampfgold.

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Biden sollte Swift nicht um Wahlkampfhilfe bitten

Taylor Swift könnte die Wahl entscheiden, ohne einen Kandidaten zu unterstützen. Wenn junge Menschen wählen, neigen sie dazu, für sozialliberale Kandidaten zu stimmen. Sie hat bewiesen, dass sie junge Wähler dazu bringen kann, sich für die Abstimmung registrieren zu lassen. Allerdings bleiben Jüngere am Wahltag oft daheim.

Wenn es ihr also gelingt, sie an die Urnen zu bringen, vor allem in den Swing States, wo die Wahlen durch knappe Mehrheiten entschieden werden, könnte die Zahl sozialliberaler Wähler zunehmen. Da Wähler tendenziell bei allen Abstimmungen für dieselbe Partei stimmen, könnte der Swift-Effekt auch Kandidaten bei den Kongress- und Kommunalwahlen Auftrieb geben, selbst in Staaten wie New York und Kalifornien, wo beim Präsidentschaftsrennen keine Überraschungen erwartet werden.

Mein Rat an die Biden-Kampagne: Bitten Sie nicht um Swifts Unterstützung. Ihre politische Einstellung ist eindeutig, wie die täglichen Angriffe auf sie aus dem rechten Lager zeigen. Lassen Sie die konservativen Medien und Trump junge Wähler verprellen, indem sie eine junge, beliebte Frau mit 280 Millionen Instagram-Followern angreifen, die bewiesen hat, dass sich Freundlichkeit und Großzügigkeit letztendlich durchsetzen.


Biden sollte besser seine Wahlkampfstrategie ändern

Angeblich bemüht sich US-Präsident Joe Biden um die Unterstützung der Sängerin Taylor Swift für die Präsidentschaftswahlen am 5. November 2024, bei denen Biden voraussichtlich wieder gegen den ehemaligen Präsidenten Trump antreten wird. Die Popkultur-Ikone soll dem in den Umfragen immer unbeliebteren Präsidenten helfen, vor allem bei jungen Wählerinnen und Wählern wieder mehr Zustimmung zu gewinnen.

Mehr noch würde es Biden helfen, wenn er seine fehlgeleitete Kampagne korrigierte. Selbst mit der Unterstützung von Swift dürfte Biden keinen Blumentopf gewinnen, wenn er seinen Wahlkampf weiterhin darauf fokussiert, die amerikanische Demokratie vor Donald Trump retten zu wollen.

Denn diese Strategie, mit der der Amtsinhaber von seinen schlechten Umfragewerten ablenken will, verfängt bei immer weniger seiner Landsleute. Den meisten Amerikanerinnen und Amerikanern ist ihr eigenes Hemd näher als diese institutionelle Jacke. Sie sorgen sich um ihr wirtschaftliches Auskommen und befürchten, sozial abzusteigen, auch gegenüber illegalen Einwanderern, die ihnen die Jobs wegnehmen könnten.

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