
© REUTERS/Brian Snyder
Trump erfreut über Papa-Vergleich: Nato-Chef Rutte nennt US-Präsidenten „Daddy“ – und will es später nicht so gemeint haben
Im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und dem Iran hat Rutte Trump mit einem neuen Spitznamen bedacht. Darüber musste selbst US-Außenminister Marco Rubio lachen.
Stand:
Nach seiner überschwänglichen Gratulation per SMS an Donald Trump hat Nato-Generalsekretär Mark Rutte den US-Präsidenten nun auch mit einem neuen Spitznamen bedacht. Rutte bezeichnete Trump als „Daddy“ (deutsch: Papa), widersprach dieser Darstellung im Anschluss an den Nato-Gipfel in Den Haag jedoch.
Den Titel verlieh der Niederländer ihm bei einem gemeinsamen Auftritt vor Journalisten am Mittwoch während des Gipfels. Trump sprach wieder einmal über die Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und dem Iran – und verglich das Geschehen mit einer Prügelei zwischen Kindern.
Und dann muss Papa manchmal heftige Wörter verwenden.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte
Wie eine „heftige Schlägerei“ auf dem Pausenhof sei der zwölftägige Krieg gewesen, sagte Trump und fügte an: „Man kann sie nicht stoppen. Sie sollen einfach zwei, drei Minuten raufen, dann kann man sie einfacher stoppen.“
Rutte, der neben Trump saß, warf daraufhin grinsend ein: „Und dann muss Papa manchmal heftige Wörter verwenden.“ Trump quittierte die Anmerkung mit einem Lächeln.
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Rutte bezog sich damit auf Trumps Äußerungen vom Dienstag. Der US-Präsident hatte nach Inkrafttreten einer von ihm verkündeten Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel seinen Unmut darüber geäußert, dass beide sich dennoch weiter beschossen hätten – und erklärte, beide Staaten wüssten nicht mehr, „was zur Hölle sie tun“.
Auf die Nachfrage einer Journalistin auf Trumps Pressekonferenz zum Ende des Nato-Gipfels, ob der US-Präsident wegen der Äußerung Ruttes seine „Nato-Verbündeten als eine Art Kinder“ sieht, musste US-Außenminister Marco Rubio im Hintergrund stark lachen.
Trump ging nicht näher auf den Kinder-Vergleich ein und meinte, er glaube, dass Rutte ihn möge. „Wenn er es nicht tut, lasse ich es Sie wissen, dann komme ich zurück und schlage ihn hart.“ Der Nato-Chef sei in dem gemeinsamen Gespräch aber „sehr liebevoll“ gewesen. Trump legte Rutte die Worte in den Mund: „Daddy – du bist mein Daddy.“
Rutte will Trump nicht „Daddy“ genannt haben
Rutte hatte bereits in seiner Zeit als niederländischer Regierungschef den Ruf eines „Trump-Flüsterers“. Trump sei „ein guter Freund“ und verdiene „jedes Lob“, etwa für sein entschlossenes Vorgehen beim Angriff auf die Atomanlagen im Iran oder den Druck auf Nato-Staaten, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen, sagte der Nato-Chef zum Abschluss des Nato-Gipfels auf einer Pressekonferenz.
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Nachfragen von Journalisten, ob sein Lob für Trump und der Spitzname „Daddy“ seine Rolle als Nato-Generalsekretär lächerlich machen würden, verneinte Rutte. In einem Reuters-Interview widersprach er zudem der Darstellung, er habe Trump als „Daddy“ bezeichnet: „Ich habe ihn nicht Daddy genannt.“
Was Rutte gemeint habe, sei, dass er in Europa manchmal höre, „dass Länder sagen: ‚Hey, Mark, werden die USA bei uns bleiben?‘ Und ich sagte, das klingt ein bisschen so, als würde ein kleines Kind seinen Papa fragen: ‚Hey, bleibst du noch bei der Familie?‘ In diesem Sinne verwende ich also ‚Daddy‘, nicht dass ich Präsident Trump ‚Daddy‘ nennen würde.“
In dem Gespräch zwischen Trump und Rutte war es zu dem Zeitpunkt, als das Wort „Daddy“ fiel, aber eindeutig um den Nahostkonflikt gegangen und um Trumps Einschreiten. (Tsp/AFP)
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