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Im ukrainischen Sumy gab es viele Tote bei einem russischen Raketenangriff.

© dpa/Uncredited

Update

Trump spricht von „Fehler“: 34 Tote bei russischem Raketenangriff auf Sumy – offenbar Streumunition eingesetzt

Die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine ist immer wieder Ziel schwerer russischer Luftangriffe. Diesmal traf es das Stadtzentrum. Zum Einsatz kam offenbar eine geächtete Waffe.

Stand:

Bei dem schweren russischen Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine wurden mindestens 34 Menschen getötet. Weitere 117 Personen wurden verletzt, als zwei Geschosse am Sonntagmorgen mitten im Stadtzentrum einschlugen.

Russlands Präsident Wladimir Putin verspottet damit nach Ansicht von Polens Außenminister Radoslaw Sikorski den guten Willen der USA für eine Beendigung des Ukraine-Kriegs. Er hoffe, dass US-Präsident Donald Trump und seine Regierung dies erkennen würden, sagt Sikorski. „Die Ukraine hat vor über einem Monat einer Waffenruhe zugestimmt, ohne Bedingungen zu stellen. Die abscheulichen Angriffe auf Krywyj Rih und Sumy sind Russlands spöttische Antwort“, sagt Sikorski vor dem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. Er hoffe, dass die richtigen Entscheidungen getroffen würden.

Trump verurteilte den schweren russischen Raketenschlag am Montag als „schreckliche Sache“. „Ich denke, es war furchtbar, und mir wurde mitgeteilt, dass sie einen Fehler gemacht haben“, sagte der Republikaner an Bord des Präsidentenflugzeugs vor Journalisten. Worauf er sich bei seiner Einordnung als „Fehler“ stützte und was genau er damit meinte, blieb auch auf Nachfrage eines Reporters unklar.

Viele Kirchgänger waren auf der Straße

Eine Woche vor Ostern, das in diesem Jahr in östlichen und westlichen Kirchen auf dasselbe Datum fällt, waren am Palmsonntag in Sumy auch viele Kirchgänger unterwegs.

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Während die Menschen am Palmsonntag in die Kirche gegangen seien, um an den Einzug Jesu Christi in Jerusalem zu erinnern, habe eine feindliche Rakete die Stadt getroffen, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram mit. Demnach habe es sich um einen Angriff mit russischen ballistischen Raketen gehandelt. Später verurteilte Selenskyj den russischen Angriff als Tat von „Schurken“ und forderte eine harte internationale Reaktion. Auf X werden Videos geteilt, die die Zerstörungen in Sumy zeigen sollen.

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Berichte über Einsatz von Streumunition

Die Zeitung „The Kyiv Independet“ berichtet unter Verweis auf das ukrainische Präsidentenbüro und den US-amerikanischen Botschafter, dass Russland bei der Raketenattacke Streumunition eingesetzt hat. Hierbei bersten die Raketen über dem Ziel in viele kleine Sprengkörper, ein Teil davon detoniert nicht und gefährdet darum die Zivilbevölkerung weiterhin. Ein internationales Abkommen ächtet Streumunition, es wurde allerdings von unter anderem Russland und den USA nicht unterzeichnet.

Behördenangaben zufolge gab es Schäden an Straßen, Häusern, einer Ausbildungseinrichtung und mehreren Autos. Auf Bildern waren leblose Körper auf den Straßen, brennende Autos und schwere Verwüstungen zu sehen. Ein Krisenstab sei eingerichtet worden. Viele Gebäude wiesen Schäden auf. 

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Sumy ist immer wieder Ziel von Angriffen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion.

Angriff wird verurteilt

Die Attacke löste international Entsetzen und Empörung aus. UN-Generalsekretär António Guterres etwa zeigte sich „zutiefst schockiert“. Auch die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verurteilte den russischen Raketenschlag. „Am Palmsonntag ganz bewusst Zivilisten anzugreifen, macht mehr als deutlich, man will vernichten und nicht befrieden“, sagte Baerbock am Rande eines Treffens mit ihren EU-Amtskollegen.

Das russische Verteidigungsministerium behauptete hingegen am Montag, der Angriff habe ukrainischen Offizieren gegolten. Die Armee habe „den Ort eines Treffens von Kommandeuren“ in Sumy attackiert. Das Verteidigungsministerium warf der ukrainischen Führung zudem vor, die Zivilbevölkerung als „menschliche Schutzschilde“ zu missbrauchen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau zu Journalisten: „Unsere Armee greift nur militärische und mit dem Militär in Verbindung stehende Ziele an.“ Das stimmt nicht, wie zahlreiche zivile Opfer der vergangenen Jahre zeigen. (dpa, Reuters, Tsp)

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