
© AFP/JIM WATSON
Trump stimmt Generäle auf „Krieg“ in den USA ein: Militär soll „gefährliche Städte als Übungsgelände“ nutzen
Donald Trump hat bei seiner Rede vor der Militärspitze eine Drohkulisse für demokratische Städte aufgebaut. Und die nächste US-Stadt genannt, in die er das Militär schicken will.
Stand:
US-Präsident Donald Trump hat die Militärspitze auf einen „Krieg“ in den Vereinigten Staaten eingestimmt. Die USA stünden in einem „Krieg von innen“, sagte Trump am Dienstag vor führenden Vertretern der Streitkräfte auf dem Militärstützpunkt Quantico südlich von Washington.
Er behauptete, „radikale linke Demokraten“ hätten Städte wie San Francisco, Chicago, New York und Los Angeles, die sie regieren, unkontrollierter Kriminalität und Einwanderung ausgeliefert.
Das Militär müsse den „Feind im Inneren“ bekämpfen, sagte Trump weiter. Er verwies auf ein kürzlich unterzeichnetes Dekret zum Aufbau einer „schnellen Einsatztruppe, die Bürgerunruhen niederschlagen kann“. Die US-Regierung müsse eingreifen, bevor die Lage außer Kontrolle gerate.
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Trump hat das Militär bereits in US-Städten wie Los Angeles oder Washington eingesetzt, die von der Demokratischen Partei regiert werden. Kürzlich ordnete der Präsident zudem einen Einsatz der Nationalgarde in Portland im Nordwesten der USA an. Er begründet dies mit Protesten gegen die Einwanderungspolizei ICE. Gegen den Einsatz wehren sich die Stadt und der US-Bundesstaat Oregon juristisch.
„Gefährliche“ US-Städte als „Übungsgelände“
Die Nationalgarde und das Militär sollten „gefährliche Städte als Übungsgelände“ nutzen, habe er seinem Verteidigungsminister Pete Hegseth vorgeschlagen, sagte Trump in seiner Rede. „Sehr bald“ würden sie „nach Chicago gehen, das ist eine große Stadt mit einem inkompetenten Gouverneur“. Der US-Präsident droht schon länger mit einem Einsatz der Nationalgarde in der Stadt.
Auch Hegseth stimmte die Militärführung darauf ein, sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten. „Von diesem Moment an ist die einzige Mission des neu wiederhergestellten Kriegsministeriums: Krieg führen, sich auf den Krieg vorbereiten und sich auf den Sieg vorbereiten“, sagte der Pentagon-Chef. Das sei nicht deswegen notwendig, weil die USA einen Krieg wollten, sondern weil sie Frieden liebten. „Niemand hier will Krieg“, betonte er. Die, die Frieden wollten, müssten sich auf Krieg vorbereiten.
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Trump und Hegseth verordneten der Armee überdies eine ideologische Kehrtwende. Die Streitkräfte müssten „Jahrzehnte des Niedergangs“ rückgängig machen, sagte Hegseth. Alle Programme für Gleichstellung und gegen Diskriminierung würden rückgängig gemacht, bekräftigte der Pentagon-Chef. „Wir erwecken den Kriegergeist neu“, fügte Trump hinzu.
Hegseth will keine „fetten Generäle“
Hegseth sagte, zum „ideologischen Müll“ gehörten Beförderungen aufgrund von Hautfarbe und Geschlecht. „Wenn das bedeutet, dass sich für einige Kampfaufgaben keine Frauen qualifizieren, dann sei es so“, betonte er. Der US-Verteidigungsminister verteidigte vor den schweigenden Zuhörern die Entlassung hochrangiger Offiziere, darunter der ranghöchste schwarze General und die ranghöchste Admiralin der Marine.
Wenn Ihnen nicht gefällt, was ich sage, können Sie den Raum verlassen, aber dann verlieren Sie Ihren Rang und damit Ihre Zukunft.
US-Präsident Donald Trump
Zudem kündigte Hegseth an, dass bei allen Fitnesstests künftig die männlichen Maßstäbe der Standard sein werden. Auch betonte er die Bedeutung des Aussehens. „Es ist völlig inakzeptabel, fette Generäle und Admirale in den Hallen des Pentagons zu sehen“, sagte er. „Die Ära des unprofessionellen Erscheinungsbildes ist vorbei. Schluss mit Bärten.“ Generäle, denen seine Worte „das Herz schwer machen“, sollten „das Ehrenhafte tun und zurücktreten“.
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Auch Trump drohte den Militärs: „Wenn Ihnen nicht gefällt, was ich sage, können Sie den Raum verlassen, aber dann verlieren Sie Ihren Rang und damit Ihre Zukunft.“
Trump gefallen die Schiffe der Marine nicht
Aber auch Trump machte Bemerkungen zur Ästhetik. „Ich bin ein sehr ästhetischer Mensch“, sagte er. Allerdings zielten seine Äußerungen nicht auf das Aussehen seiner Generäle ab, sondern auf das Inventar der Marine. „Einige der Schiffe, die Sie bauen, gefallen mir ästhetisch nicht. Man sagt, sie seien getarnt. Das ist keine Tarnung. Man braucht kein hässliches Schiff, um zu behaupten, man sei getarnt“, sagte Trump.
Trump schwor die Befehlsträger überdies auf alte Kriegszeiten ein. „Wir haben den Ersten Weltkrieg gewonnen, wir haben den Zweiten Weltkrieg gewonnen, wir haben alles dazwischen und alles davor gewonnen“, sagte der Präsident. „Wir haben nur gewonnen, und dann sind wir auf gewisse Weise ‚woke‘ geworden“, sagte der Republikaner.
Trump bezeichnet sich immer wieder als Präsident des „Friedens“. Kürzlich hatte er Hegseth allerdings in „Kriegsminister“ umbenannt und dies mit der angespannten Lage im In- und Ausland begründet. (Tsp/AFP/Reuters/dpa)
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