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Auf diesem vom Büro des israelischen Premierministers via AP veröffentlichten Foto sitzt Kaid Farhan Alkadi, der von militanten Hamas-Kämpfern in Gaza als Geisel gehalten wurde, in einem Zimmer des Soroka Medical Center.

© dpa/-

„Tun Sie alles, um die Menschen nach Hause zu bringen“: Israelische Armee befreit Geisel aus dem Gazastreifen

Die Armee rettet einen 52-Jährigen aus dem Gazastreifen. In einem Telefonat mit Israels Präsident Herzog erinnert der Mann an das Leid der Geiseln.

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Zehneinhalb Monate nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat die israelische Armee nach eigenen Angaben eine weitere Geisel aus dem Gazastreifen gerettet.

Armee und Inlandsgeheimdienst Shin Bet befreiten den 52-jährigen Kaid Farhan Alkadi bei einem „komplexen Einsatz“ im Süden des Palästinensergebiets, wie die Armee am Dienstag mitteilte. Alkadi ist erst die siebte Geisel, die die Armee seit dem Ende der bislang einzigen Feuerpause im Gaza-Krieg Anfang Dezember befreien konnte.

Das israelische Forum der Geisel-Angehörigen begrüßte Alkadis Befreiung als ein „Wunder“. Gleichzeitig mahnte die Interessengruppe, Militäreinsätze reichten nicht aus, um alle seit mehr als 320 Tagen im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freizubekommen. Die Aushandlung eines Abkommens sei „der einzige Weg voran“.

Die befreite Hamas-Geisel hat Israels Staatspräsident Izchak Herzog eindringlich dazu aufgerufen, alles in seiner Macht Stehende für die Freilassung der übrigen Entführten zu tun. „Tun Sie alles, was Sie können, um die Menschen nach Hause zu bringen. Arbeiten Sie 24 Stunden am Tag und schlafen Sie nicht, bis sie zurückkommen“, sagte Kaid Farhan Alkadi kurz nach seiner Befreiung in einem Telefonat mit dem Präsidenten, wie Herzogs Büro mitteilte. „Die Menschen leiden sehr, das können Sie sich nicht vorstellen“, sagte der 52-Jährige demnach weiter.

Alkadi sagte in dem Gespräch mit Herzog, er habe plötzlich jemanden vor der Tür Hebräisch sprechen gehört. „Ich konnte es nicht glauben.“ 

Alkadi ist bei seiner Rettung nach Angaben der israelischen Armee unbewacht gewesen. „Farhan wurde von den Truppen gefunden, als er allein war“, teilte das Militär mit. Einheiten der Armee und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet hätten ihn aus einem Tunnel befreit, in dem sie Geiseln und Terroristen vermuteten.

Warum der am 7. Oktober aus Israel Entführte nicht bewacht wurde, blieb ebenso unklar wie die Frage, ob weitere Geiseln in dem Tunnel, den das Militär als „komplexes unterirdisches System“ beschrieb, festgehalten werden. Die israelische Zeitung „Haaretz“ meldete unter Berufung auf das Militär, Alkadi habe die israelischen Kräfte während des Einsatzes gehört und ihnen zugerufen. (AFP/dpa)

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