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Guterres ist von jungen Klima-Aktivisten beeindruckt.

© AFP/Andrej Ivanov

UN-Chef fordert mehr Naturschutz: „Die Menschheit ist zu einer Massenvernichtungswaffe geworden“

UN-Generalsekretär António Guterres wünscht sich einen besseren Naturschutz. Es gebe keinen Planeten B. In Montreal findet der 15. Weltnaturgipfel statt.

Mit eindringlichen Worten hat UN-Generalsekretär António Guterres die Teilnehmerstaaten des Weltnaturgipfels in Kanada zum „Friedensschluss mit der Natur“ aufgerufen. Der Planet brauche ein starkes Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt auf der Erde.

„Mit unserem bodenlosen Appetit auf unkontrolliertes und ungleiches wirtschaftliches Wachstum ist die Menschheit zu einer Massenvernichtungswaffe geworden“, sagte Guterres am Dienstag in Montreal bei der Eröffnungsfeier des Gipfels. „Wir führen Krieg gegen die Natur. Bei dieser Konferenz geht es um die dringende Aufgabe, Frieden zu schließen.“

Die Menschheit behandle die Natur wie eine Toilette, sagte Guterres weiter. „Und letztendlich begehen wir damit stellvertretend Suizid, denn der Verlust von Natur und Artenvielfalt geht mit gewaltigen Kosten für die Menschheit einher.“

Beim Weltnaturgipfel müsse die „Orgie der Zerstörung“ beendet werden: „Keine Ausreden. Keine Verzögerungen. Versprechen müssen gehalten werden.“

Demonstranten unterbrechen eine Rede des kanadischen Premierministers Justin Trudeau während der Eröffnungszeremonie der UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt in Montreal.
Demonstranten unterbrechen eine Rede des kanadischen Premierministers Justin Trudeau während der Eröffnungszeremonie der UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt in Montreal.

© imago/ZUMA Press/Paul Chiasson

Ihn beeindruckten junge Klima-Aktivisten auf der ganzen Welt, sagte Guterres – aber man könne es nicht den jungen Menschen überlassen, das Chaos wieder in Ordnung zu bringen.

„Wir müssen die Verantwortung übernehmen für den Schaden, den wir angerichtet haben, und handeln, um es wieder in Ordnung zu bringen. Trotz der Träume von Milliardären, die sich etwas vormachen, gibt es keinen Planet B. Wir müssen die Welt in Ordnung bringen, die wir haben.“

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Auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau forderte die Teilnehmerstaaten bei der Eröffnungszeremonie auf, ein wirkungsstarkes Abkommen zu verabschieden. „Die Natur ist bedroht – sie wird attackiert.“ Kurzzeitig unterbrach Trudeau seine Rede aufgrund eines Protests von Aktivisten.

COP-15 findet in zwei Teilen statt

Der Weltnaturgipfel soll am Mittwoch offiziell beginnen. Organisatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen erhoffen sich von dem bis zum 19. Dezember angesetzten Treffen ein richtungsweisendes globales Abkommen für den Artenschutz.

Eines der Hauptziele der Konferenz ist es, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Eine wichtige Rolle bei den anstehenden Verhandlungen spielt auch eine solide Finanzgrundlage für den globalen Artenschutz.

Ursprünglich hätte der 15. Weltnaturgipfel – der auch unter dem Kürzel „COP-15“ läuft – schon 2020 in China stattfinden sollen. Er wurde dann aber wegen der anhaltenden pandemischen Lage dort verschoben und aufgeteilt. Der erste Verhandlungsteil fand im vergangenen Oktober hauptsächlich online im chinesischen Kunming statt. (dpa)

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