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Der ukrainische Präsident Selenskyj besucht Soldaten.

© Foto: APA Images / ZUMA Press Wire

US-Geheimdienstleak: Russland nennt Dokumente „interessant“ - Kiew ändert zutiefst frustriert seine Pläne

Geleakte Geheimdienst-Dokumente der USA offenbarten am Freitag unter anderem militärische Strategien der Ukraine. Russland zeigt Interesse, Kiew ist verärgert.

Der Kreml in Moskau verfolgt die Veröffentlichung der geheimen US-Dokumente unter anderem zum Krieg in der Ukraine mit Interesse. „Die Leaks sind einigermaßen interessant, alle studieren, analysieren und erörtern sie breit“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag.

US-Medien hatten zuvor über die Inhalte aus den in sozialen Netzwerken veröffentlichten Dokumenten berichtet. Dabei gibt es auch Informationen von US-Geheimdiensten zur ukrainischen Kriegsführung.

Die ukrainische Führung hingegen zeigt sich nach einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN verärgert wegen der veröffentlichten Geheimdokumente zum russischen Angriffskrieg. Das Land habe daher bereits einige seiner militärischen Pläne geändert, berichtete CNN unter Berufung auf das Umfeld des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Die USA soll auch Selenskyj ausspioniert haben

Nach Berichten zahlreicher US-Medien belegen die Dokumente, wie tief die Geheimdienste Washingtons auch ihre Verbündeten durchleuchten.

Ein Dokument zeigt demnach, dass die USA auch Selenskyj ausspioniert hätten. Die Tatsache an sich sei keine Überraschung, aber ukrainische Beamte seien zutiefst frustriert über das Datenleck, schrieb CNN unter Berufung auf eine Selenskyj nahe stehende Person.

Dazu äußerte sich auch Kreml-Sprecher Peskow. Dass Selenskyj ausspioniert werde, könne „man nicht ausschließen“, sagte er.

Schon in der Vergangenheit seien Fälle bekannt geworden, in denen die USA verschiedene Staats- und Regierungschefs vor allem in den europäischen Hauptstädten ausspioniert hätten, was dann zu Skandalen geführt habe. 2013 etwa hatte sich die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel empört gezeigt, weil ein US-Geheimdienst ihr Handy abgehört hatte.

Auf die Frage zu einer möglichen Beteiligung russischer Stellen an der Veröffentlichung sagte der Kremlsprecher, dass er das nicht kommentieren könne. „Wir alle wissen doch, dass es hier wieder um diese Tendenz geht, Russland für alles, immer und überall zu beschuldigen und alles Russland anzuhängen“, sagte Peskow. Diese Schuldzuweisung sei eine „verbreitete Krankheit“, weshalb es da nichts zu kommentieren gebe. (dpa)

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