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US-Präsident soll von Missbrauch gewusst haben: Mutmaßliche E-Mails von Sexualstraftäter Epstein belasten Trump
Trump bestreitet, von Epsteins Sexualstraftaten an Minderjährigen gewusst zu haben. Nun legen die Demokraten jedoch E-Mails vor, die ein anderes Bild zeichnen.
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Im Epstein-Skandal gerät US-Präsident Donald Trump aufgrund einer Reihe neu veröffentlichter E-Mails weiter unter Druck. Er soll frühzeitig von den Verbrechen des toten Sexualstraftäters gewusst haben und „Stunden“ in dessen Haus mit einem der Epstein-Opfer verbracht haben. Das geht aus E-Mails hervor, die Epstein mutmaßlich an seine Komplizin Ghislaine Maxwell geschrieben hat und die nun von den Demokraten im einflussreichen Kongressausschuss „Oversight Committee“ veröffentlicht wurden.
In zwei E-Mails an den Autor und Trump-Biografen Michael Wolff soll Epstein laut „New York Times“ und „Guardian“ geschrieben haben, dass der Republikaner „natürlich von den Mädchen wusste“, die Ermittler später als minderjährig identifiziert hatten. In einer weiteren E-Mail soll Epstein darüber sinniert haben, wie er künftige Fragen zu Trump beantworten solle – vor dem Hintergrund, dass Trump 2016 zunehmend zu einer im Fokus der Öffentlichkeit stehenden politischen Persönlichkeit wurde.
Der verurteilte Sexualstraftäter Epstein war 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Ghislaine Maxwell half ihm dabei und sitzt wegen Sexhandels mit Minderjährigen und weiterer Vergehen eine 20-jährige Haftstrafe ab.
Der heutige Präsident geriet in diesem Fall im eigenen Lager unter Druck, da seine Regierung den versprochenen Aufklärungsprozess nicht eingeleitet hat. Ein Fehlverhalten Trumps in dieser Affäre konnte allerdings nie nachgewiesen werden.
Er selbst bestreitet jede Beteiligung an oder Kenntnis von Epsteins Sexualstraftaten. Bekannt ist, dass beide eine Zeit lang eine enge Freundschaft pflegten. Anfang der 2000er-Jahre kam es jedoch wegen eines Streits um eine Immobilie zu einem Zerwürfnis der beiden.
„Je mehr Donald Trump versucht, die Epstein-Akten zu vertuschen, desto mehr decken wir auf“, sagte der ranghöchste Abgeordnete des Ausschusses, Robert Garcia, der „New York Times“ zufolge. „Diese neuesten E-Mails und Korrespondenzen werfen drängende Fragen darüber auf, was das Weiße Haus noch verbirgt und wie die Beziehung zwischen Epstein und dem Präsidenten aussieht.“
Der Druck auf Trump könnte in Kürze weiter steigen. Am Mittwoch wird die neu gewählte demokratische Abgeordnete des Repräsentantenhauses, Adelita Grijalva, in Washington vereidigt. Mit ihrer Stimme könnten Republikaner und Demokraten eine parteiübergreifende Petition beschließen, alle Epstein-Akten zu veröffentlichen. Dafür sind im Repräsentantenhaus 218 Stimmen nötig, bisher fehlte eine Stimme zur Verabschiedung. (Tsp/AFP)
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