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Ein Bild von Brittney Griner wird bei einem US-Basketballspiel eingeblendet.

© REUTERS/ David Banks

Update

Gefangenenaustausch mit Russland: US-Basketballerin Griner absolviert erstes Training nach zehn Monaten Haft

Brittney Griner saß monatelang in russischer Haft. Nach einem Gefangenenaustausch ist sie nun zurück in ihrer Heimat – und trainiert wieder.

Die bei einem Gefangenenaustausch mit Russland freigelassene US-Basketballerin Brittney Griner hat am Sonntag erstmals seit zehn Monaten wieder trainiert. Die zweifache Olympiasiegerin habe eine schnelle Trainingseinheit in Fort Sam Houston in San Antonio im US-Bundesstaat Texas absolviert, sagte ihre Beraterin Lindsay Kagawa Colas dem US-Fernsehsender ESPN.

Ob Griner allerdings ihre Karriere fortsetzt, stehe derzeit noch nicht fest. „Sie hat keinen Druck“, sagte Colas. Laut ihrer Beraterin hat die Spielerin derzeit nicht die Absicht, den Militärstützpunkt zu verlassen, auf dem sie sich seit ihrer Ankunft in den USA mit ihrer Frau Cherelle aufhält.

„Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keinen Zeitplan für ihre Rückkehr“, fügte Colas hinzu. Sie sagte, Griner sei „dabei, sich wieder in eine Welt einzufügen, die sich für sie verändert“ habe.

Aus „rein sicherheitstechnischer Sicht“ werde sie nicht in der Lage sein, sich in der Welt zu bewegen, wie sie es früher getan habe. „Es ist kein Schicksal, um das sie gebeten hat, aber ich denke, sie wird versuchen, ihre Berühmtheit für das Gute zu nutzen“, sagte Colas.

Die Basketballerin war vergangenen Donnerstag am Flughafen von Abu Dhabi gegen den zuvor aus US-Haft entlassenen berüchtigten Waffenhändler Viktor Bout ausgetauscht worden.

Nach ihrer Ankunft am Freitagmorgen in den USA wurde die 32-Jährige auf einen Militärstützpunkt gebracht, um sich medizinischen Untersuchungen zu unterziehen. Seit ihrer Freilassung hat sie keine öffentlichen Erklärungen abgegeben.

Russland wollte Griner offenbar gegen Berliner Tiergarten-Mörder tauschen

Russland hatte im Zuge der Verhandlungen um die Freilassung nach US-Angaben versucht, den wegen des Tiergarten-Mordes in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilten Russen Vadim K. frei zu bekommen.

„Sie schienen einen Mann namens Krasikow haben zu wollen, der in Deutschland inhaftiert ist“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Sonntag dem Sender ABC.

„Er ist ein Mörder“, sagte Kirby. Das russische Ersuchen sei nicht ernsthaft in Betracht gezogen worden. Schließlich sei er nicht in den USA inhaftiert, insofern könne Washington sich da auch nicht einschalten. K. war im Dezember 2021 wegen des sogenannten Tiergarten-Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.

Das Berliner Kammergericht sah es als erwiesen an, dass er im August 2019 im Auftrag staatlicher russischer Stellen einen tschetschenischstämmigen Georgier und Oppositionellen im Kleinen Tiergarten erschossen hatte.

Die Sportlerin Griner war im Februar bei ihrer Ankunft an einem Moskauer Flughafen festgenommen worden. In ihrem Gepäck wurden Kartuschen für E-Zigaretten mit geringen Mengen Cannabisöl gefunden, was ihr als Straftat ausgelegt wurde.

Die USA versuchen ihrerseits weiterhin, die Freilassung des ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan zu erreichen, der vor vier Jahren in Russland festgenommen und zwei Jahre später wegen Spionage verurteilt worden war. (AFP)

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