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Verbreitet Trump Putins Propaganda?: Ukraine dementiert Einkesselung in Kursk erneut
Der ukrainische Verteidigungsminister dementiert, dass die Armee Kiews in Kursk umzingelt wurde. Die Präsidenten Russlands und der USA haben das Gegenteil behauptet.
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Fakt ist: Die Ukraine steht auf russischem Boden in der Region Kursk unter Druck. Ein Großteil der seit August eroberten Gebiete ging den öffentlich einsehbaren Daten zufolge wieder an Russland verloren. Die Ukraine selbst räumte die Verluste zumindest indirekt ein. Gleichzeitig dementierte Kiew jedoch wiederholt die russische Behauptung, wonach die ukrainischen Soldaten in Kursk eingekesselt sind.
Jüngst widersprach der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow den Berichten. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist keine Einheit der Verteidigungskräfte eingekesselt und die Behauptungen über Tausende von ukrainischen Soldaten, die eingekesselt sind, sind nicht wahr“, sagte der Minister in einem Interview mit „Fox News“.
Er fügte hinzu, dass diese Informationen nur eine Fortsetzung der russischen Propaganda ist. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zuvor ähnlich geäußert.
Trump sprach von Tausenden eingekesselten Ukrainern
US-Präsident Donald Trump allerdings hatte Kremlchef Wladimir Putin eigenem Bekunden nach um Milde für Tausende angeblich eingekesselte ukrainische Soldaten in der Region Kursk gebeten. Das schrieb er auf seinem sozialen Netzwerk „Truth Social“. Putin hatte die angeblich eingekesselten ukrainischen Soldaten nach einem Truppenbesuch in Kursk vor die Wahl gestellt, entweder zu kapitulieren oder zu sterben.
Die Angaben zur Lage in Kursk lassen sich nicht unabhängig prüfen. Das US-Institut für Kriegsstudien hatte aber zumindest am Freitag keine Indizien dafür vorliegen, dass die russische Armee eine signifikante Zahl ukrainischer Truppen umzingelt hat.
Trump verbreitete Falschbehauptung
Dem US-Präsidenten war bereits vorher vorgeworfen worden, Aussagen der russischen Propaganda zu übernehmen. Trump hatte Selenskyj etwa als „Diktator ohne Wahlen“ bezeichnet, was falsch ist. Die nächsten Präsidentschaftswahlen in der Ukraine finden dem Gesetz nach erst nach Beendigung des Kriegsrechts statt.
Vor etwaigen Friedensverhandlungen oder Gesprächen über eine Waffenruhe zwischen der Ukraine und dem Aggressor Russland setzte Trump vor allem die Ukraine unter Druck. Sie erklärte sich zu einer 30-tägigen Waffenruhe bereit. Russland hat das hingegen nicht getan und greift die Ukraine auch drei Jahre nach Beginn der Vollinvasion täglich an. (TMA/Valeriia Semeniuk/dpa/Reuters)
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