zum Hauptinhalt
Donald Trump in Pennsylvania

© REUTERS/JONATHAN ERNST

Vergiftete Liebesgrüße aus Pennsylvania: „I love Europe“, behauptet Trump – und schickt den nächsten Rant über den Atlantik

Die US-Regierung kritisiert seit Tagen Europa. Trump wählt in einer Rede vor Anhängern in Pennsylvania erneut drastische Worte zur Einwanderungspolitik - und empfiehlt Ölförderung in der Nordsee.

Stand:

Die Kritik von US-Präsident Donald Trump an Europa zur Migrations- sowie der Energiepolitik reißt nicht ab. Bei einem Auftritt vor Anhängern im US-Bundesstaat Pennsylvania erklärte er: „Sie sollten besser vorsichtig sein, denn Einwanderung und Energie werden Europa zerstören.“ Die Einwanderungspolitik sei so schlecht, dass sie „unser schönes Europa“ zerstöre. „Ich liebe Europa“, schob Trump nach. „Ich berate sie gratis“, erklärte er offensichtlich an die europäischen Regierungschefs gerichtet.

Der Republikaner appellierte zudem an Großbritannien, Öl in der Nordsee zu fördern. Er habe dem britischen Premierminister Keir Starmer den Rat gegeben, diese „großartige Energiequelle“ in der Nordsee zu nutzen, sonst werde der Brite nach Trumps Einschätzung nicht lange im Amt bleiben. Der US-Präsident kritisierte zugleich die Windkraftförderung in Schottland, die teuer sei. 15 Dollar Verlust mache ein Windrad mit jeder Umdrehung, behauptete Trump.

Eigentlich ging Trump in seiner knapp 100 minütigen Rede vor Anhängern, die mehr an einen Wahlkampfauftritt erinnerte, zunächst auf innenpolitische Wirtschaftsthemen wie bezahlbare Preise im Supermarkt ein. Der US-Präsident nutzte dann die Bühne, um Kritik, mit der die US-Regierung seit Tagen europäische Partner überzieht, zu bekräftigen. Ähnlich hatte er sich zur Einwanderungs- sowie der Energiepolitik besonders mit Blick auf Deutschland bereits am Dienstag geäußert.

Hier sehen Sie Trumps Auftritt in Pennsylvania im Video:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

In einem Interview mit dem Politikmagazin „Politico“ hatte er unter anderem erklärt, viele europäische Länder würden „nicht länger lebensfähig sein“, wenn sie ihren Kurs nicht änderten.

Auch Deutschland nimmt Trumps ins Visier

Im Zentrum der Kritik steht die Migrationspolitik. Diese sei „eine Katastrophe“, sagte Trump. Europa lasse zu, „dass Menschen unkontrolliert hereinkommen, ohne jede Kontrolle, ohne jede Überprüfung“.

Der Präsident nannte konkrete Beispiele: Paris sei „ein völlig anderer Ort“ als früher, London habe mit Bürgermeister Sadiq Khan einen „schrecklichen“, „inkompetenten“ und „furchtbaren, bösartigen, widerlichen Bürgermeister“.

Besonders scharf fiel Trumps Urteil über Schweden aus. Das Land, das laut Trump „einst als das sicherste Land in Europa“ galt, sei nun „ziemlich unsicher“ geworden. „Es ist ein völlig anderes Land“, sagte er.

Auch Deutschland nahm Trump ins Visier. Das Land sei „faktisch kriminalitätsfrei“ gewesen, behauptete der US-Präsident. Dann richtete er seine Kritik direkt an die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Angela hat zwei große Fehler gemacht: Migration und Energie. Und das waren zwei echte Hämmer.“ Eine Erklärung, was er damit genau meint, bleibt Trump schuldig.

In der vergangenen Woche wurde die neue Sicherheitsstrategie der US-Regierung in Trumps zweiter Amtszeit veröffentlicht. Darin ist die Rede von einem angeblichen Verlust der Demokratie und der Meinungsfreiheit in Europa. Der Kontinent stehe vor großen Problemen, heißt es in dem Dokument.

Dazu zählen nach Ansicht der US-Regierung unter anderem die „Zensur der freien Meinungsäußerung und die Unterdrückung der politischen Opposition, abstürzende Geburtenraten sowie der Verlust nationaler Identitäten und des Selbstvertrauens“. Das Papier löste Empörung in Europa aus. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })