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Verlieben in den Feind?: Russische Behörden warnen Bevölkerung in Kursk vor Nutzung von Dating-Apps
Russische Behörden haben Sicherheitshinweise für die Menschen in den Grenzgebieten zur Ukraine veröffentlicht. Auch vor der Nutzung von Datingportalen wird gewarnt.
Stand:
Das russische Innenministerium hat wegen des ukrainischen Gegenangriffs im Grenzgebiet eine Sicherheitswarnung herausgegeben. Die Behörde rät Bürgern in Kursk, Brjansk und Belgorod davon ab, Datingportale im Internet zu nutzen. So berichtet es „The Moscow Times“ unter Verweis auf die russische Nachrichtenagentur Interfax.
Die Ukrainer würden Dating-Apps zur Informationsgewinnung nutzen, begründet die Behörde ihre Warnung. Wie sie das genau machen, geht aus der Veröffentlichung nicht hervor. Vorstellbar sind Mitarbeitende des ukrainischen Geheimdienstes oder Militärs, die falsche Profile anlegen und arglosen russischen Usern beim vermeintlichen Flirten sicherheitsrelevante Informationen entlocken.
Auch andere Online-Aktivitäten sind tabu
In diesem Zusammenhang wird auch von anderen Aktivitäten im Internet abgeraten. Es sollen keine Videos von Fahrten auf der Autobahn in sozialen Netzwerken oder Messengern geteilt werden, um zu verhindern, dass die ukrainische Armee militärisches Gerät identifizieren kann.
Online-Überwachungskameras sollen deaktiviert werden. „Der Gegner identifiziert in großem Umfang IP-Adressen auf unserem Territorium und verbindet sich aus der Ferne mit ungesicherten Kameras, die von privaten Höfen bis hin zu strategisch wichtigen Straßen und Autobahnen alles überwachen“, teilte das Ministerium mit.
Falls ein Mit-Soldat gefangen genommen wird, wird das Militärpersonal außerdem angehalten, den Telefonkontakt auf dem Smartphone zu löschen. Offenbar wird vermutet, dass die ukrainischen Streitkräfte die Telefone von Kriegsgefangenen konfiszieren und darüber mit russischen Soldaten in Kontakt treten.
Die Ukraine begann am 6. August mit einer überraschenden Gegenoffensive auf russischem Territorium. Präsident Wolodymyr Selenskyj gab den Geländegewinn jüngst mit 1250 Quadratkilometern an, was über die meisten Schätzungen von Militärbeobachtern hinausgeht. Vor allem die ukrainischen Streitkräfte veröffentlichen aber sehr wenig, um ihren Vormarsch nicht zu gefährden. (mit dpa)
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