
© via REUTERS/KCNA
Verstärkung für Putins Sommeroffensive?: Nordkorea könnte bald Tausende weitere Soldaten nach Russland schicken
Der südkoreanische Geheimdienst geht davon aus, dass Russland weitere Soldatenunterstützung aus Nordkorea bekommen wird – und zwar schon sehr bald.
Stand:
Nordkorea könnte nach Angaben aus Südkorea schon bald zusätzliche Truppen nach Russland schicken – womöglich als Unterstützung für eine neue Offensive im Krieg gegen die Ukraine. Die zusätzlichen Truppen könnten bereits im Juli oder August nach Russland verlegt werden, teilen südkoreanische Abgeordnete nach einer nichtöffentlichen Geheimdienst-Anhörung im Parlament mit.
Der südkoreanische Geheimdienst NIS gehe davon aus, dass Russland womöglich Vorbereitungen für eine neue Offensive in diesen beiden Monaten treffe. Andere Beobachter meinen, dass eine russische Sommeroffensive bereits begonnen hat. Das muss kein Widerspruch sein, womöglich verstärkt Russland seine Angriffe bald.
Der südkoreanische Geheimdienst stütze seine Einschätzung auf eine neue Zusammenstellung von Truppen für einen Einsatz durch Nordkorea und den kürzlichen Besuch eines hochrangigen russischen Sicherheitsvertreters aus dem Kreml in Pjöngjang.
4000 weitere Soldaten für Russland
Dem südkoreanischen Abgeordneten Lee Seong Kweun zufolge hat Pjöngjang den Einsatz von 4000 weiteren nordkoreanischen Soldaten sowie 6000 Wiederaufbau-Kräften in Kursk zugesagt. Im vergangenen Oktober seien bereits 11.000 Mann entsandt worden.
Auch die Lieferung von Artilleriemunition und Raketen an Russland laufe weiter. Im Gegenzug erhalte Nordkorea wahrscheinlich technische Beratung zu Satellitenstarts und Raketenlenksystemen. Dies gehe aus der Geheimdienst-Unterrichtung hervor, sagte der Abgeordnete Kweun nach der Anhörung zu Reportern.
Die Lage in Kursk
Die an die Ukraine grenzende russische Region Kursk war bis zum Frühjahr 2025 teilweise von ukrainischen Truppen besetzt, nachdem die ukrainische Armee im August 2024 dort eine Offensive gestartet hatte. Tausende nordkoreanische Soldaten kämpften an der Seite der russischen Truppen in Kursk gegen die ukrainischen Einheiten, die schließlich zum Rückzug gezwungen wurden. Bei den Gefechten wurden laut Lee etwa 600 nordkoreanische Soldaten getötet und tausende weitere verletzt.
Im vergangenen Jahr hatten Russland und Nordkorea ein Abkommen über eine „umfassende strategische Partnerschaft“ geschlossen, das auch eine Klausel zur gegenseitigen Verteidigung enthält. Im April bestätigte die nordkoreanische Führung erstmals die Truppenentsendungen zur Unterstützung Russlands. (Reuters/AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: