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Auf diesem von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichten Foto begrüßen sich der russische Präsident Wladimir Putin (r.) und der Sondergesandte von US-Präsident Trump, Steve Witkoff.

© dpa/Gavriil Grigorov

Update

Vom Gaza-Friedensdeal inspiriert: USA und Russland sollen heimlich 28-Punkte-Plan für Ende des Ukrainekriegs ausgearbeitet haben

Im Geheimen sollen die USA und Russland laut einem Bericht an Bedingungen für ein Ende des Ukrainekriegs arbeiten. Kiew blieb dabei offenbar außen vor.

Stand:

Die Trump-Regierung soll mit Russland heimlich einen 28-Punkte-Plan zur Beendigung des Angriffskrieges in der Ukraine ausgearbeitet haben. Wie das US-Portal „Axios“ unter Berufung auf US-amerikanische und russische Beamte berichtet, ist der Plan von Präsident Donald Trumps Friedensabkommen für Gaza inspiriert.

Die 28 Punkte seien in vier Bereiche unterteilt: Frieden in der Ukraine, Sicherheitsgarantien, Sicherheit in Europa und die künftigen Beziehungen der USA zu Russland und der Ukraine. Konkrete Details zur Ausgestaltung nannten die Quellen demnach nicht.

Trumps Gesandter Steve Witkoff zeichnet laut Bericht verantwortlich für die Ausarbeitung des Plans. Er soll ihn bereits ausführlich mit dem russischen Gesandten Kirill Dmitriev besprochen haben, wie ein US-Beamter „Axios“ mitteilte.

Dmitriev selbst leite Russlands Staatsfonds und sei intensiv in die Diplomatie rund um den Ukrainekrieg involviert, habe er am Montag in einem Interview mit „Axios“ gesagt. Er habe Ende Oktober drei Tage lang mit Witkoff und anderen Mitgliedern aus Trumps Team in Miami zusammengesessen.

Dmitriev sagte „Axios“, der Plan setze vor allem die Vorschläge um, auf die sich Trump und der russische Präsident Wladimir Putin im August in Alaska geeinigt hätten. Es gehe darum, den Ukraine-Konflikt zu lösen, aber auch darum, die Beziehungen zwischen den USA und Russland wiederherzustellen, Russlands Sicherheitsbedenken zu berücksichtigen und dauerhafte Sicherheit in Europa zu erreichen.

Ziel sei es nun, ein Dokument für einen Gipfel zwischen Trump und Putin auszuarbeiten. Konkrete Pläne für ein solches Treffen – etwa in Budapest – liegen demnach aber weiter auf Eis.

Dmitriev äußerte sich zuversichtlich zu den Erfolgsaussichten des Plans, „da wir das Gefühl haben, dass die russische Position wirklich Gehör findet“, wird er zitiert.

Inwieweit das auch auf ukrainische Positionen zutrifft, ist unklar. Ein ukrainischer Beamter sagte dem US-Portal nur: „Wir wissen, dass die Amerikaner an etwas arbeiten.“

Witkoff sollte am Mittwoch in der Türkei zu einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammenkommen. Er habe jedoch seine Reise verschoben, wie ukrainische und US-amerikanische Beamte „Axios“ mitteilten. Besprochen haben soll Witkoff den Plan allerdings mit Selenskyjs nationalem Sicherheitsberater Rustem Umerov.

Laut „Wall Street Journal“ hat Trump zudem eine Pentagon-Delegation unter der Leitung von US-Heeresminister Den Driscoll nach Kyjiw entsandt, um Gespräche über ein mögliches Ende des Krieges wieder aufzunehmen. Zur Delegation gehören demnach außerdem General Randy George, Stabschef der US-Armee, sowie General Chris Donahue, Befehlshaber der US-Armee in Europa.

Nach Informationen der Zeitung plant die Delegation Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj, Regierungsvertretern, dem Militär und der ukrainischen Rüstungsindustrie. Im Anschluss an die Gespräche in Kyjiw will Driscoll auch Gespräche mit russischen Regierungsvertretern führen, da in Washington davon ausgegangen wird, dass der Kreml bei einer Einbindung der Militärführung eher zu einem Dialog bereit sein könnte.

Außer der ukrainischen Seite würden derzeit auch die Europäer über den Plan informiert, sagte ein russischer Beamter „Axios“. „Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Russland definitiv weitere Erfolge auf dem Schlachtfeld erzielt“, sagte er demnach. Ein US-Beamter habe bestätigt, dass das Weiße Haus begonnen habe, europäische Beamte zu informieren, heißt es weiter. (Tsp, Yulia Valeva)

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