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Rauchwolke über Khartum nach einem Raketenangriff

© dpa/Marwan Ali

Waffenhilfe massiv ausgeweitet: Wagner-Gruppe unterstützt sudanesische Miliz offenbar mit Raketen

Video- und Satellitenaufnahmen legen nahe, dass ein russisches Flugzeug Raketen zu Wagner-Militärbasen bringt. Von dort sollen die Rapid Support Forces sie erhalten.

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Die russische Söldnergruppe Wagner soll die sudanesischen Rapid Support Forces (RSF) mit Raketen im Kampf gegen die Armee unterstützen. Das berichtet der US-Nachrichtendsender CNN. Die Waffenhilfe hat die militärischen Möglichkeiten der RSF demnach massiv ausgeweitet.

Videomaterial, das CNN veröffentlicht hat, stützt den Bericht: Auf diesem sind unübliche Aktivitäten auf Militärbasen der Wagner-Gruppe im benachbarten Libyen zu sehen. Zudem zeigen Satellitenaufnahmen ein russisches Transportflugzeug, das mehrmals zwischen zwei wichtigen Luftstützpunkten in Libyen hin- und hergeflogen ist – diese werden von der Wagner-Gruppe genutzt. Von dort gelangten sie dann offenbar in den Sudan.

Dass Mitglieder der berüchtigten Wagner-Gruppe im Sudan aktiv sind, ist bereits länger bekannt. Die Söldner operieren in mehreren afrikanischen Ländern.

„Hemeti ist in der Tat der zentrale Ansprechpartner für Moskau“, sagte Sudan-Experte Gerrit Kurtz von der Stiftung Wissenschaft und Politik dem Tagesspiegel zuletzt. Mit Hemeti ist RSF-Anführer Mohammed Hamdan Daglo gemeint. „Moskau will am Roten Meer einen Militärstützpunkt errichten. Dafür haben sich die Rapid Support Forces stark gemacht“, so Kurtz.

Die schweren Kampfhandlungen im Sudan gingen am Freitag weiter. In der Hauptstadt Khartum kam es übereinstimmenden Medien- und Augenzeugenberichten zufolge zu schweren Luftangriffen und Raketenbeschuss. Die Luftwaffe der sudanesischen Armee habe Ziele im Zentrum und Norden der Stadt sowie in der angrenzenden Stadt Omdurman beschossen. Die Angriffe erfolgten erneut in unmittelbarer Nähe von dicht besiedelten Wohngebieten.

In dem seit Jahren politisch instabilen Land im Nordosten Afrikas kämpft De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der Oberbefehlshaber der Armee ist, mit seinen Truppen gegen seinen Stellvertreter und RSF-Anführer Daglo und dessen Einheiten um die Vorherrschaft. Die beiden Männer führten das gold- und ölreiche Land mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. (Tsp, dpa)

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